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    Von Gianni Carbonaro und Chiara Pancotti.

    Der nachfolgende Text gibt die Ansicht der Autoren wieder, die nicht unbedingt der Sichtweise der Europäischen Investitionsbank entspricht. 


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    Bologna, die Hauptstadt der Region Emilia-Romagna in Norditalien, ist in vielerlei Hinsicht eine typische pulsierende postindustrielle Metropole. Dennoch hebt sich die Stadt durch einige institutionelle, räumliche und sozioökonomische Besonderheiten von ihrem regionalen und nationalen Kontext ab.  Als bedeutendes landwirtschaftliches, industrielles und finanzielles Zentrum und als Verkehrsknotenpunkt ist Bologna heute gemessen an der Bevölkerung die siebtgrößte Stadt Italiens und Herzstück eines Ballungsgebiets mit rund einer Million Einwohnern.

    In den Nachkriegsjahren positionierte sich Bologna als florierendes Industriezentrum und politische Hochburg der kommunistischen Partei Italiens. Die Stadt blickt auf eine lange Geschichte progressiven politischen Denkens zurück und wurde von 1945 bis 1999 ununterbrochen von linken Bürgermeistern regiert. In den 1970er- und 1980er-Jahren litt Bologna ebenso wie viele andere europäische Städte unter den Folgen der Deindustrialisierung. Zwischen 1975 und 1995 verlor die Kernstadt Bologna rund 2 000 Einwohner pro Jahr. Die umliegende Provinz gewann dagegen rund 2 500 Bewohner jährlich hinzu, da es viele Menschen auf der Suche nach einem sichereren und angenehmeren Umfeld in die Vororte zog.

    Ab Beginn der 1980er-Jahre investierte die Stadt vorrangig in den Verkehr. Bologna experimentierte als eine der ersten europäischen Städte mit dem Konzept des kostenlosen öffentlichen Nahverkehrs. In den 1990er-Jahren verkürzten Investitionen in die Hochgeschwindigkeitsstrecke Mailand-Bologna die Fahrtzeit zwischen beiden Städten von 105 auf 60 Minuten. Das machte ein Pendeln wesentlich attraktiver und lockte Unternehmensinvestitionen in die Stadt. Seit den 2000er-Jahren liegt der Schwerpunkt vor allem auf der Modernisierung von Landstraßen und Autobahnen. 2019 soll die neue Autobahn Florenz-Bologna fertiggestellt werden. Sie wird die alte Autobahn aus den 1960er-Jahren ersetzen und die Fahrtzeit zwischen beiden Städten von 90 auf 50 Minuten reduzieren.

    >@EIB

    In den vergangenen Jahren lag der Fokus verstärkt darauf, die traditionellen Stärken der Stadt im Bildungsbereich zu untermauern und ihre Krisenfestigkeit zu erhöhen. Bologna beherbergt die älteste Universität der Welt. Dies hat der Stadt einen unverkennbar kosmopolitischen Charakter verliehen. Ein neu aufgelegtes zweijähriges multisektorales Programm soll darauf aufbauen. Die Stadt soll als Wohnort und Investitionsstandort an Attraktivität gewinnen und besser gegen Erdbeben und Klimarisiken geschützt werden. Das Programm umfasst die Sanierung von städtischen Gebäuden, Straßen, öffentlichen Anlagen und Schulen, die Fertigstellung eines Fahrradrundwegs um die Stadt und die Aufwertung der Stadtparks und des öffentlichen Raums. 

    Heute erwirtschaftet Bologna nach Mailand und Bozen das dritthöchste Pro-Kopf-BIP unter den italienischen Provinzen und gilt als eine der bedeutenden Smart Cities Italiens.  Die Stadt hat sich mit Nulltarifen zur Hauptverkehrszeit und Sondertarifen für Studierende und Rentner als europäischer Vorreiter für die Entwicklung einer innovativen Verkehrspolitik etabliert. Bekannt ist Bologna auch für seine attraktiven Dienstleistungen bei der Kinderbetreuung und im Bildungswesen, für die durchdachte Einbindung von Grünräumen ins Stadtgefüge und für seine bedeutende Universität.

    Nach der weltweiten Finanzkrise war Bologna besonders erfolgreich. 2016 erzielte die Region Emilia-Romagna ein Wachstum von 1,9 Prozent – fast das Doppelte des italienischen Durchschnitts. Einheimische Unternehmer führen die Krisenfestigkeit der Stadtregion auf die Nähe zur Universität Bologna als Kreativzentrum und auf die Tatsache zurück, dass die mehrheitlich kleinen und mittleren Unternehmen der Region schneller auf Marktänderungen reagieren konnten als multinationale Konzerne. 

    Der nachfolgende Text gibt die Ansicht der Autoren wieder, die nicht unbedingt der Sichtweise der Europäischen Investitionsbank entspricht. 


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