Die Europäische Investitionsbank (EIB) wird Autostrade per l’Italia 1 Mrd EUR für den Bau der Autobahn A14 bereitstellen. Das Darlehen, das von EIB-Vizepräsident Dario Scannapieco und dem CEO von Autostrade per l’Italia, Giovanni Castellucci, in Luxemburg unterzeichnet wurde, ist für den Bau einer dritten Spur auf der A14 zwischen Rimini und Porto S. Elpidio (Ascoli Piceno) bestimmt. Dieses Vorhaben fällt unter das TEN-Programm (Transeuropäische Netze), das zu den vorrangigen Aktivitäten der EIB gehört, und wird Teil der 743,4 km langen Autobahnverbindung zwischen Bologna und Taranto sein.

 „Mit diesem Darlehen bekräftigt die EIB erneut das Ausmaß ihres Engagements für Infrastruktur und die italienischen Abschnitte der TEN”, erklärte Dario Scannapieco. „Dies steht in Einklang mit der Politik der Europäischen Union im Verkehrssektor und damit, dass die italienische Regierung eine größere Rolle der EIB im Bereich großer Infrastrukturvorhaben unterstützt. Es ist außerdem eine Bestätigung der hervorragenden Zusammenarbeit, die seit vielen Jahren zwischen der EIB und dem Atlantia-Konzern, der Muttergesellschaft von Autostrade per l’Italia, besteht.”

 Im Einzelnen umfasst das von der EIB mitzufinanzierende Vorhaben die Verbreiterung der bestehenden A14 entlang eines 155 km langen Abschnitts in beiden Richtungen durch den Bau einer zusätzlichen dritten Spur, neue Notfalleinrichtungen sowie zusätzliche Anschlussstellen für die Verbindungen mit dem Adriatic Highway.

 In den Regionen Emilia Romagna und Marken sind fünf Provinzen (Rimini, Pesaro und Urbino, Ancona, Macerata und Ascoli Piceno) sowie zahlreiche Städte betroffen. Die Errichtung von Lärmschutzwänden ist für die angrenzenden Gemeinden sehr wichtig, da die A14 während der Sommermonate eine der meistbefahrenen Straßen ist, denn sie verbindet die großen Städte entlang der Riviera Romagnola und alle Küstenorte der Regionen Marken, Abruzzen, Molise und Ostapulien. Ebenso wie die parallel verlaufende Schnellstraße SS16 Adriatica ist die A14 daher vor allem zu Spitzenzeiten stark überlastet.

 Die A14 führt durch einen Teil Italiens, in dem viele kleine und mittlere Unternehmen angesiedelt sind, und ist deshalb für die Handelsströme zwischen den Adriahäfen und einer Reihe von wichtigen europäischen Märkten von entscheidender Bedeutung, in erster Linie für den Handel zwischen Ancona und den Balkanländern.

 Hinweis an die Redaktion

Die Europäische Investitionsbank (EIB) unterstützt die politischen und strategischen Ziele der Europäischen Union, indem sie für volkswirtschaftlich rentable Investitionsvorhaben langfristige Darlehen bereitstellt. Anteilseigner der EIB sind die 27 Mitgliedstaaten der Europäischen Union. Italien gehört neben dem Vereinigten Königreich, Deutschland und Frankreich zu den vier größten Anteilseignern, von denen jeder 16,2% des Kapitals gezeichnet hat. Im Jahr 2007 vergab die EIB Darlehen von insgesamt 47,8 Mrd EUR, davon 41,4 Mrd EUR innerhalb der EU und 5,6 Mrd EUR in Italien, und nahm Mittel in Höhe von 54,7 Mrd EUR auf. Die Finanzierungsprioritäten der EIB innerhalb der EU liegen in den folgenden Bereichen: Unterstützung des wirtschaftlichen und sozialen Zusammenhalts und Konvergenz, Forschung und Entwicklung, Ausbau der transeuropäischen Netze (TEN), Förderung kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU), Umweltschutz und eine nachhaltige Kommunalentwicklung (städtisches Umfeld) sowie eine sichere, wettbewerbsfähige und nachhaltige Energieversorgung.

Die A14 gehört zum TEN-Verkehrskorridor VIII, der ein Schienennetz von insgesamt etwa 1 300 km und ein Straßennetz von 960 km umfasst, das in Südosteuropa in West-Ost-Richtung ausgebaut wird und Verbindungen für den Verkehr zwischen der Adria, dem Ionischen Meer und dem Schwarzen Meer schafft. Insbesondere wird der TEN-VIII die italienischen Häfen Bari und Brindisi mit Albanien, der ehemaligen jugoslawischen Republik Mazedonien und Bulgarien verbinden. Die gesamteuropäische Autobahn führt vom Hafen Durrës in Albanien über Tirana nach Skopje (Mazedonien) und weiter nach Sofia (Bulgarien), bis sie schließlich an den Häfen Burgas und Varna am Schwarzen Meer endet.