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Finanzierungsvereinbarung zwischen NIB, EIB und LTG Link für neue elektrische und batteriebetriebene Züge

Die Nordische Investitionsbank (NIB) und die EIB finanzieren in Litauen mit Krediten von jeweils 100 Millionen Euro neun elektrische und sechs batteriebetriebene Züge, die rund ein Drittel der Personenzüge im Land ersetzen.

Die neuen Züge bieten nicht nur mehr Komfort als Dieselzüge, sondern verkürzen auch die Fahrzeiten. Die Niederflurwagen erleichtern den Einstieg für ältere Menschen, Schwangere, Eltern mit kleinen Kindern und Fahrgäste mit eingeschränkter Mobilität.

Auch die Umwelt profitiert, denn die elektrischen Züge werden die CO2-Emissionen im Personenverkehr um voraussichtlich 6 500 Tonnen pro Jahr senken. Weil zudem weniger Dieselkraftstoff benötigt wird, entfallen jedes Jahr etwa 39 000 Tonnen Stickoxid-Emissionen. Alle Elektrozüge erhalten ihren Strom aus erneuerbaren Quellen.

LTG-CEO Egidijus Lazauskas: „Wir machen mit unserem Einsatz für ein nachhaltiges Verkehrssystem in Litauen einen weiteren Schritt in eine saubere Zukunft. Dazu braucht es integrierte Lösungen, mit Infrastrukturprojekten und mit Dienstleistungen für Fahrgäste und Unternehmen. Wir begleiten die Elektrifizierung der wichtigsten Schienenverbindung des Landes von Vilnius nach Klaipėda mit der Beschaffung moderner Elektrozüge, die für eine neue Reisekultur und ein neues Reiseerlebnis sorgen werden.“

Die in der Schweiz gebauten Züge werden ab nächstes Jahr in Litauen getestet und sollen Mitte 2026 in Betrieb gehen. Mit dem Kauf der Züge übernimmt LTG Link auch die Zuständigkeit für die Lieferung von Zugteilen und den technischen Support, und das für einen sehr langen Zeitraum – bis 2037.

Die neuen Züge werden auf den viel befahrenen Strecken Vilnius-Klaipėda, Vilnius-Varėna und Kaunas-Siauliai eingesetzt. Auf nicht elektrifizierten Strecken verkehren zudem Batteriezüge.

EIB-Vizepräsident Thomas Östros: „Nachhaltiger Verkehr hat für uns eine hohe Priorität. Die Umstellung auf eine elektrische Zugflotte ist gut für die Fahrgäste und für die Umwelt. Als Klimabank der EU haben wir uns den Klimazielen der EU verschrieben, und die Partnerschaft mit LTG Link und der NIB unterstreicht das.“

Marius Skuodis, Litauens Minister für Verkehr und Kommunikation: „Diese Vereinbarung bereitet nicht nur den Weg für eine umfassende Erneuerung der Zugflotte in Litauen, sie bindet uns auch enger in das europäische Schienennetz ein. Dies ist wichtig, um die Bahn weiter zu verbessern und beliebter zu machen, um mehr nachhaltige Reisemöglichkeiten anzubieten und um die Zahl der Fahrgäste zu erhöhen. Für die litauische Bahn ist das eine neue Etappe. Das Unternehmen löst sich damit von seinen östlichen Nachbarn, auch was Zugteile und Instandhaltung betrifft.“

Die EIB und die NIB haben bereits früher Projekte der LTG Group unterstützt. So hat die EIB etwa die Züge finanziert, die nun ersetzt werden sollen. Für die NIB ist dies der sechste Kredit für den Verkehrssektor in Litauen.

NIB-Vizepräsidentin und Leiterin des Kreditgeschäfts Jeanette Vitasp: „Durch die anhaltende Zusammenarbeit mit den Unternehmen der LTG Group machen wir den Verkehrssektor grüner. Er ist in Litauen nach wie vor einer der größten CO2-Emittenten. Mit den neuen Zügen ist LTG Link nicht nur umweltfreundlicher unterwegs, sondern bringt auch mehr Menschen dazu, vom Auto auf den Zug umzusteigen.“

Die neuen Züge sowie die damit verbundenen Dienstleistungen und Ersatzteile haben einen Gesamtwert von 226,5 Millionen Euro.

Hintergrundinformationen

LTG Link ist ein Teil der LTG Group. Das Unternehmen bietet einen nachhaltigen öffentlichen Personenverkehr in Litauen und darüber hinaus. LTG Link will ein angenehmeres Reiseerlebnis für seine Kunden schaffen und die Menschen dazu ermutigen, durch nachhaltigeres Reisen mit der Bahn dazu beizutragen, die Umweltbelastungen durch den Verkehr zu verringern. Die Zahl der Kunden ist in den letzten Jahren gestiegen. 2023 beförderte das Unternehmen rund fünf Millionen Fahrgäste und damit sieben Prozent mehr als im Vorjahrszeitraum. 4,7 Millionen davon waren auf Inlandsstrecken in Litauen unterwegs.

Die Nordische Investitionsbank (NIB) ist eine internationale Finanzierungsinstitution. Ihre Anteilseigner sind die acht Mitgliedsländer Dänemark, Estland, Finnland, Island, Lettland, Litauen, Norwegen und Schweden. Die Bank finanziert private und öffentliche Projekte innerhalb und außerhalb ihrer Mitgliedsländer. Sie ist seit 1994 in Litauen tätig und hat bereits rund 1,8 Milliarden Euro für mehr als 115 Projekte in dem Land bereitgestellt. Lesen Sie mehr über die NIB in Litauen.

Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die Mitgliedstaaten. Sie vergibt Mittel für solide Investitionen, die zu den Kernzielen der EU beitragen. EIB-Projekte stärken die Wettbewerbsfähigkeit, eine nachhaltige Entwicklung und den sozialen und territorialen Zusammenhalt. Sie fördern Innovationen und beschleunigen einen gerechten Übergang zur Klimaneutralität. 2023 vergab die EIB-Gruppe 654 Millionen Euro für Projekte in Litauen.