Finnvera nimmt am Programm des Europäischen Garantiefonds (EGF) der Europäischen Investitionsbank-Gruppe teil. Am 1. April 2021 unterzeichneten Finnvera und die EIB eine Vereinbarung über ein Garantieprogramm, mit dem Finnvera Betriebsmittel- und Investitionskredite von insgesamt 650 Millionen Euro vergeben kann – vor allem, um den Finanzierungsbedarf von Großunternehmen zu decken. Für diese Finanzierungen wird eine EIB-Garantie von 75 Prozent gewährt. Das Garantieprogramm läuft bis Ende 2021.

Der Europäische Garantiefonds (EGF) ist mit Garantien der EU-Länder in Höhe von 25 Milliarden Euro ausgestattet. Damit sollen zusätzliche Investitionen von rund 200 Milliarden Euro für europäische Unternehmen mobilisiert werden. Der Fonds wurde im April 2020 auf Initiative der EIB-Gruppe eingerichtet, die auch für seine Verwaltung zuständig ist. Finnvera nimmt mit 650 Millionen Euro am Fonds teil.

Mika Lintilä, finnischer Wirtschaftsminister: „Diese Vereinbarung ist eine sehr gute Nachricht für finnische Unternehmen und vor allem für ihre Beschäftigten. Dank der EU-Unterstützung stellen wir sicher, dass die Unternehmen in der Covid-19-Pandemie über ausreichend Betriebskapital verfügen und dass es nach dem Ende der Pandemie mit den Investitionen weitergeht. Besonders freut mich die gute und langjährige Zusammenarbeit zwischen der Europäischen Investitionsbank-Gruppe und Finnvera.“

Jussi Haarasilta, Executive Vice President von Finnvera: „Der Fonds unterstützt Unternehmen während der Coronapandemie, indem er ihnen Zugang zu Finanzierungen ermöglicht. Dies gibt Finnvera mehr Möglichkeiten, seine Rolle als ergänzender Finanzierungsanbieter auf den Finanzmärkten wahrzunehmen. Außerdem können so auch Großunternehmen vom Europäischen Garantiefonds profitieren.“

Der Garantiefonds richtet sich an große und mittlere Unternehmen, die über den EU-Kriterien für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) liegen, also 250 oder mehr Beschäftigte, einen Jahresumsatz von über 50 Millionen Euro und eine Bilanzsumme von über 43 Millionen Euro haben.

EIB-Vizepräsident Thomas Östros: „Der Europäische Garantiefonds ist eine Chance für Finanzintermediäre und Unternehmen in ganz Europa. KMU und größere Unternehmen leiden gleichermaßen unter den wirtschaftlichen Folgen der Maßnahmen zur Pandemieeindämmung. Zwar ist ein Ende der Pandemie langsam in Sicht, allerdings brauchen die Firmen erhebliche finanzielle Unterstützung, um zu einem nachhaltigen und stabilen Wachstum zurückzufinden. Wir freuen uns, dass uns Finnvera dabei hilft, diese europäische Finanzierung zu den Unternehmen zu leiten, die sie benötigen.“

Die Kredite im Rahmen des Garantieprogramms werden direkt von Finnvera bereitgestellt. Sie dürfen im Einzelnen nicht mehr als 100 Millionen Euro betragen und haben eine maximale Laufzeit von sechs Jahren. Die genauen Bedingungen und Modalitäten der Finanzierung werden individuell für jedes Projekt vereinbart. Grundsätzlich gelten dieselben Bedingungen wie für die sonstige Finanzierung des Unternehmens.

Das EGF-Programm läuft bis Ende 2021.

Finnvera stärkt die Kapazitäten und die Wettbewerbsfähigkeit der finnischen Unternehmen durch Kredite, Exportkredit- und sonstige Garantien und wird sicherstellen, dass rentablen Firmen in allen Phasen dieser coronabedingten Ausnahmesituation Finanzierungen zur Verfügung stehen. Finnvera setzt das Garantieprogramm für die Bankfinanzierung fort und stellt dem Finanzmarkt zudem Direktkredite bereit. Unternehmen sollten sich wegen ihres Finanzierungsbedarfs so früh wie möglich an ihre Banken wenden.

Hintergrundinformationen

Der Europäische Garantiefonds (EGF) wurde mit Beiträgen von Finnland und anderen EU-Ländern von der EIB-Gruppe eingerichtet, um von der Covid-19-Krise betroffenen Unternehmen unter die Arme zu greifen. Mit fast 25 Milliarden Euro an EGF-Garantien können die EIB und der EIF vor allem kleine und mittlere Unternehmen schnell mit Krediten, Garantien, ABS sowie Eigenkapital- und sonstigen Finanzinstrumenten versorgen. Der EGF ist Teil des Hilfspakets der Europäischen Union von insgesamt 540 Milliarden Euro, mit dem diejenigen Teile der europäischen Wirtschaft gestärkt werden sollen, die am stärksten unter der Krise leiden.