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From left to right: Executive Vice President Margrethe Vestager, EIB Vice-President Teresa Czerwińska. European Commissioner for Internal Market Thierry Breton

Heute haben die EIB-Gruppe und die Europäische Kommission eine Erklärung zur Förderung des europäischen Halbleiter-Ökosystems unterzeichnet.

Die beiden Einrichtungen wollen im Rahmen des Europäischen Chip-Gesetzes bei künftigen Investitionsinitiativen enger zusammenarbeiten. Die EIB-Gruppe plant, ihre Unterstützung für das europäische Halbleiter-Ökosystem zu verstärken und weiter zu diversifizieren. Der Fokus liegt dabei auf den folgenden Produktkategorien:

  • Eigenkapitalfinanzierungen zur Bereitstellung von Risiko- und Wachstumskapital, um Scale-up-Unternehmen und KMU bei der Entwicklung und Vermarktung von Halbleitertechnologien sowie bei der Produktionssteigerung und Marktexpansion zu helfen
  • Mittelkombinationen für Projekte unter der „Chips for Europe Initiative“
  • Darlehen und Garantien zur Förderung des Aufbaus und der Erweiterung moderner Fertigungsanlagen und der Chipentwicklung
  • Ergänzende Unterstützung für den Halbleitersektor, etwa Beratung und Maßnahmen zur Sensibilisierung und zum Austausch von Know-how

In den letzten fünf Jahren hat die EIB-Gruppe Halbleiterprojekte in der Europäischen Union mit 1,9 Milliarden Euro finanziert und damit Investitionen von 5,8 Milliarden Euro angestoßen. Im Februar 2022 unterzeichnete die EIB für ihr jüngstes Halbleiterprojekt ein Venture-Debt-Darlehen von 7,5 Millionen Euro mit dem französischen Unternehmen Menta, einem europäischen Vorreiter auf dem Gebiet der programmierbaren Halbleiter.

EIB-Vizepräsidentin Teresa Czerwińska: „Gemeinsam mit der Europäischen Kommission wollen wir das europäische Halbleiter-Ökosystem deutlich stärker unterstützen, indem wir Forschung, Entwicklung und Innovation, Produktion und Design sowie neue Technologien und innovative kleinere und mittlere Unternehmen fördern. Nur mit vereinten Kräften können wir die umfangreichen Investitionen anstoßen, die wir brauchen, um wettbewerbsfähiger zu werden und die kritische Abhängigkeit im Halbleiterbereich zu verringern. Als einer der größten europäischen Geldgeber für Innovationen ist die EIB-Gruppe bereit, die ehrgeizigen Ziele der Europäischen Union in diesem Bereich zu verwirklichen.“

Das europäische Halbleiter-Ökosystem

Halbleiterchips sind die wichtigsten Bauteile digitaler Produkte. Für eine moderne Wirtschaft und Gesellschaft sind sie von zentraler Bedeutung. Im vergangenen Jahr kam es in der Europäischen Union jedoch zu bislang noch nie da gewesenen Versorgungsengpässen. Die derzeitige Verknappung resultiert aus strukturellen Problemen in der globalen Lieferkette, die in einigen Schlüsselsegmenten eine erhebliche geografische Konzentration aufweist. Gleichzeitig verzeichnet der Halbleitermarkt infolge der zunehmenden Digitalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft ein exponentielles Wachstum.

Europa will sich bis 2030 wertmäßig einen Anteil von mindestens 20 Prozent der weltweiten Produktion von innovativen und nachhaltigen Halbleitern sichern und dabei auf seinen Stärken in den Bereichen Forschung und Anlagenbau, analoge Chips und Low-Power-Technologie aufbauen. Hierzu muss Europa schneller in kapitalintensive Testverfahren sowie in Pilot- und Produktionsanlagen, auch für Spitzentechnologien, investieren.

Die Halbleiterbranche findet in Europa nur schwer Zugang zu den benötigten Finanzmitteln. Gründe sind die hohe Kapitalintensität, hohe Risiken, die Komplexität der Projekte im Hinblick auf Technologie und Umsetzung und der lange Weg zur Rendite.

Hintergrundinformationen

Die Europäische Investitionsbank-Gruppe (EIB-Gruppe) ist die Bank der Europäischen Union. Sie ist die größte multilaterale Finanzierungsinstitution der Welt und einer der größten Geldgeber für Innovationen in Europa. Mehr dazu.