- Ukraine FIRST hilft dem Land bei der Vorbereitung großer Infrastrukturprojekte
- EBWE, EIB und EU-Kommission stellen insgesamt 30 Mio. Euro bereit; weitere Mittel von EU-Ländern und anderen Gebern erwartet
- Ziel ist schnellerer Wiederaufbau kriegszerstörter Infrastruktur
Die Ukraine erhält von der EU weitere Unterstützung beim landesweiten Wiederaufbau. Dazu ging eine neue Initiative an den Start, die die Durchführung großer Infrastrukturprojekte beschleunigen soll. Die Ukraine-Fazilität für den Wiederaufbau von Infrastruktur – kurz: Ukraine FIRST – soll sicherstellen, dass die Projekte Finanzierungen erhalten und zügig durchgeführt werden.
Die Europäische Investitionsbank (EIB), die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE) und die Europäische Kommission haben die neue Initiative heute auf der Ukraine-Wiederaufbaukonferenz in Rom bekannt gegeben. Sie stellen für Ukraine FIRST insgesamt 30 Millionen Euro bereit. Mehrere EU-Länder – darunter die Niederlande, Italien und Irland – wollen sich ebenfalls finanziell beteiligen.
Die Kriegsschäden, die die Ukraine seit Beginn der russischen Invasion im Februar 2022 erlitten hat, werden auf über 524 Milliarden US-Dollar geschätzt. Mit Blick auf den EU-Beitritt will das Land Projekte für den Wiederaufbau auf den Weg bringen – von Energieinfrastruktur über Verkehrskorridore bis hin zu Wohnraum, Gesundheitsversorgung und Bildung.
Die neue Initiative hilft bei der Vorbereitung öffentlicher Investitionsprojekte und erbringt dafür technische Hilfe in Form von Machbarkeitsstudien, Umweltprüfungen, Kostenschätzungen und Auftragsvergabeplänen.
Ukraine FIRST besteht aus zwei Komponenten: Die erste Komponente wird von der EBWE verwaltet und bündelt Gebermittel und Zuschüsse für die Projektvorbereitung durch internationale Finanzinstitutionen. Die zweite Komponente ist bei der EIB angesiedelt und betrifft Beratung in Form von Machbarkeitsstudien, technischen Entwürfen und Auftragsvergabeplänen für Partner, die an Infrastrukturprojekten arbeiten. Die Teams von EIB und EBWE werden zusammen mit dem Projektvorbereitungsteam der ukrainischen Regierung sicherstellen, dass vorrangige Projekte gut geplant und auf die nationalen Bedürfnisse zugeschnitten sind.
Ukraine FIRST gehört zum „Rahmen für die Projektvorbereitung“, der vergangenes Jahr von der ukrainischen Regierung und internationalen Partnern ausgearbeitet wurde. Dieser Rahmen soll die Zusammenarbeit der ukrainischen Ministerien, internationalen Finanzinstitutionen und Geber verbessern und so den Wiederaufbau vorantreiben.
Aus der Single Project Pipeline der Initiative wurden bereits Pilotprojekte für Ukraine FIRST und für eine parallele Projektvorbereitungsfazilität der ukrainischen Regierung ausgewählt. Das Ukraine FIRST-Pilotprojekt der EBWE besteht in einem Kredit über 160 Millionen Euro an das staatliche Energieunternehmen Ukrnafta für die landesweite Lieferung und Installation von Gaskraftwerke mit einer Gesamtleistung von 250 Megawatt. Die Kraftwerke sollen die Ukraine energiesicherer machen. Die EIB leistet technische Hilfe bei der Auswahl und Vorbereitung von Investitionen in den Wiederaufbau und die Modernisierung der Fernstraße M 15 zwischen Odessa und Reni. Dabei arbeitet sie auch mit der Weltbank und der EBWE zusammen. Diese bedeutende Verkehrsverbindung im Süden der Oblast Odessa ist auch wichtig, um die Ukraine über Rumänien besser an die EU anzubinden.
Für weitere Informationen zum Ukraine FIRST Cooperation Fund wenden Sie sich bitte an Emina Kadric (EBWE).
Weitere Informationen zur Fazilität für Infrastrukturprojekte Ukraine FIRST erhalten Sie von Timothy Winters (EIB).