- Berizka-Vorschule in Ulaniw südwestlich von Kyjiw nimmt nach umfassender Sanierung wieder Betrieb auf
- Finanzierung aus Wiederaufbauprogramm für die Ukraine, mit dem die EIB landesweit kritische soziale Infrastruktur fördert
Die Vorschule „Berizka“ in dem ukrainischen Dorf Ulaniw ist nach umfassenden Sanierungsarbeiten wieder offen. Finanziert wurden die 420 000 Euro teuren Maßnahmen von der Europäischen Investitionsbank (EIB), der Finanzierungseinrichtung der EU. Damit unterstreicht die EU ihr Engagement für den Wiederaufbau der sozialen Infrastruktur in der Ukraine.
Die Vorschule betreut mehr als 110 Kinder im Alter von zwei bis sechs Jahren, darunter viele aus binnenvertriebenen Familien. Sie ist eine von landesweit 100 Bildungseinrichtungen, die mithilfe der EIB saniert werden. Das Gebäude ist nun komplett wärmegedämmt und mit energieeffizienten Fenstern und Türen ausgestattet. Das senkt Stromverbrauch und Betriebskosten, was angesichts der militärischen Invasion Russlands in der Ukraine besonders wichtig ist.
Die Einrichtung hat jetzt auch ein neues Metalldach, sanierte Vorbauten und zwei barrierefreie Zugangsrampen. Kinder und ihre Familien finden dort ein Umfeld vor, das ihnen trotz Krieg ein Gefühl von Normalität und Stabilität vermittelt.
Teresa Czerwińska, EIB-Vizepräsidentin mit Aufsicht über Finanzierungen in der Ukraine: „Die sanierte Vorschule zeigt, wie die EIB den langfristigen Wiederaufbau der Ukraine unterstützt: Wir investieren in krisenfeste, energieeffiziente Infrastruktur, die die Gemeinschaften vor Ort stärkt und die Grundversorgung sicherstellt.“
Die Sanierungsarbeiten fanden von Mai 2024 bis Juni 2025 unter dem Programm für den raschen Wiederaufbau der Ukraine statt, einer gemeinsamen Initiative von EIB und EU. Umgesetzt wird die Initiative in Zusammenarbeit mit dem ukrainischen Ministerium für kommunale und territoriale Entwicklung und dem Finanzministerium sowie in diesem Fall mit der Militärverwaltung der Oblast Winnyzja und dem Dorf Ulaniw. Das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP) leistete technische Hilfe.
Die Sanierung der Vorschule ist eines von sieben EIB-geförderten Wiederaufbauprojekten in der Region Winnyzja mit einem Investitionsvolumen von insgesamt 7,6 Millionen Euro. Diese Projekte umfassen den Wiederaufbau von vier Schulen, zwei Wasser- und Abwasseranlagen und einem Gemeinde- und Verwaltungszentrum. Allein im Jahr 2024 wurden drei Projekte abgeschlossen, darunter zwei Schulen in Stryzhavka und ein Kanalisationsnetz in Schmerynka.
Stefan Schleuning, Leiter der Abteilung für Zusammenarbeit der EU-Delegation in der Ukraine: „Die Vorschule Berizka in der Oblast Winnyzja zeigt beispielhaft, dass die EU über die Wiederaufbauprogramme der EIB spürbare Verbesserungen bewirkt. Gemeinsam mit der Ukraine stellen wir wichtige Dienste wieder her. Wir stärken die Gemeinschaften und bauen für eine bessere Zukunft der nächsten Generation.“
Oleksij Kuleba, stellvertretender ukrainischer Ministerpräsident für den Wiederaufbau und Minister für kommunale und territoriale Entwicklung: „Die Wiederherstellung des Zugangs zur Bildung ist eine Priorität der Ukraine und unserer europäischen Partner. Gemeinsam bauen wir soziale Infrastruktur wieder auf. Dabei setzen wir auf moderne, energieeffiziente Lösungen, die die Kommunen widerstandsfähiger machen.“
Natalia Zabolotna, erste stellvertretende Leiterin der Militärverwaltung von Winnyzja: „Die Berizka-Vorschule ist das vierte von der EU und der EIB geförderte Sanierungsprojekt, das in den letzten zwei Jahren in unserer Region abgeschlossen wurde. Ermöglicht wurde dies durch engagierte lokale Firmen, die trotz des Krieges durchhalten und weiterhin wichtige Arbeiten erbringen.“
Oleksandr Hotsulyak, Vorsitzender des Dorfrats Ulaniw: „Für unser Dorf ist die Vorschule unentbehrlich. Dank der EU und der EIB haben nun mehr als 110 Kinder, auch aus binnenvertriebenen Familien, einen modernen, angenehmen Raum zum Lernen und Wachsen. Investitionen in die frühkindliche Bildung schaffen das Fundament für die Resilienz, Erholung und langfristige Entwicklung von Kindern.“
Jaco Cilliers, UNDP-Repräsentant in der Ukraine: „Als Schnittstelle zwischen den ukrainischen Kommunen und den Finanzierungsmechanismen der EIB stellt das UNDP sicher, dass die Wiederaufbaumaßnahmen wirklich unter Federführung der Kommunen durchgeführt werden. Dabei entscheiden die lokalen Entscheidungsträger selbst, wie die EU-Unterstützung am besten zur Umsetzung ihrer Wiederaufbauprioritäten beitragen kann.“
Hintergrundinformationen
Die EIB in der Ukraine
Die EIB-Gruppe unterstützt die ukrainische Wirtschaft seit dem ersten Tag des russischen Angriffskriegs. Bislang wurden Finanzierungen von 3 Milliarden Euro bereitgestellt, davon bereits 2,3 Milliarden Euro ausgezahlt. Dabei trägt die EIB vor allem weiter dazu bei, die Energieversorgung zu sichern, zerstörte Infrastruktur wiederaufzubauen und kritische öffentliche Dienstleistungen im Land aufrechtzuerhalten. Im Rahmen einer Garantievereinbarung mit der Europäischen Kommission investiert die EIB mindestens weitere 2 Milliarden Euro in dringende Wiederaufbauprojekte. Die Finanzierung ist Teil der 50 Milliarden Euro schweren Ukraine-Fazilität der EU für den Zeitraum 2024 bis 2027 und voll auf die Prioritäten der ukrainischen Regierung abgestimmt.
Wiederaufbauprogramme der EIB für die Ukraine
Der Wiederaufbau der Vorschule in Ulaniw wurde aus dem Wiederaufbauprogramm für die Ukraine finanziert, einem von drei Aufbauprogrammen der EIB. Stand Juni 2025 hat sie über diese Programme 740 Millionen Euro für den Wiederaufbau in der Ukraine vergeben. Mit dem Geld hilft sie dem Land, grundlegende kommunale Dienstleistungen zu sichern, darunter Schulen, Kitas, Krankenhäuser, Wohnraum, Fernwärmenetze und Wasserinfrastruktur. Die EU bezuschusst die von der EIB unterstützten Programme mit weiteren 15 Millionen Euro. Das ukrainische Ministerium für kommunale und territoriale Entwicklung koordiniert und überwacht die Umsetzung der Programme gemeinsam mit dem Finanzministerium. Für die einzelnen Wiederaufbauprojekte sind die lokalen Behörden und Selbstverwaltungen zuständig. Das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP) in der Ukraine unterstützt Kommunen mit technischer Hilfe bei der Projektdurchführung und sorgt mit unabhängiger Überwachung für Transparenz und Rechenschaft. Mehr Informationen zu den Programmen