- Kredit mit EU-Garantie für Deponie-Sanierung in Lwiw wird langjährige Umweltprobleme beheben
- Besseres Abfallmanagement nach EU-Umweltstandards minimiert Umweltbelastung; auf der Deponie entsteht eine Grün- und Parkanlage
- Sanierung ist Teil des EIB-Programms für kommunale Infrastruktur in der Ukraine
Die Europäische Investitionsbank (EIB) vergibt eine zweite Darlehenstranche von 4,7 Millionen Euro für die Sanierung der Abfalldeponie in Hrybowytschi (Lwiw). Mit den durch eine EU-Garantie besicherten Mitteln wird die Deponie weiter saniert, um die Umweltbelastung einzudämmen. Die Finanzierung ist Teil des Solidaritätspakets für die Ukraine, das die EIB zusammen mit der Europäischen Kommission geschnürt hat. Unter diesem Programm wurden bereits mehr als zwei Milliarden Euro bereitgestellt, um wichtige kommunale Infrastruktur wiederaufzubauen und andere dringende Projekte durchzuführen.
Das Geld fließt in weitere Sanierungsarbeiten auf der Deponie in Hrybowytschi, die Anfang 2025 anlaufen sollen. Geplant sind eine Entwässerungsschicht für alle Bereiche der Deponie sowie eine Bodenschicht, die die Deponie und ihre Umgebung stabilisieren soll. Anschließend wird der Standort mit mehrjährigen Gräsern bepflanzt, um Bodenerosion vorzubeugen und das Landschaftsbild zu verbessern. Zudem entsteht ein neues Rückhaltebecken für Oberflächenwasser, das auch als Löschwasser genutzt werden kann. Für eine bessere Grundwasserüberwachung und mehr Umweltsicherheit werden außerdem neue Brunnen gebaut und alte modernisiert. Nach ihrer Komplettsanierung wird die Deponie in ein Erholungsgebiet mit Grün- und Parkanlage umgestaltet.
Die geplanten Arbeiten knüpfen an die erste Sanierungsphase an, für die die EIB seit 2020 bereits 6,04 Millionen Euro aus ihrem Programm für kommunale Infrastruktur in der Ukraine bereitgestellt hat. An der Finanzierung der bisherigen Maßnahmen beteiligte sich auch die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung. Die nun geplanten Arbeiten werden mit EIB-Mitteln und mit Beiträgen aus dem Haushalt der Stadt Lwiw finanziert. Das gemeinsame Projekt trägt maßgeblich dazu bei, das Abfallmanagement in der Ukraine zu verbessern und so die Umwelt zu schützen.
Teresa Czerwińska, EIB-Vizepräsidentin mit Aufsicht über Finanzierungen in der Ukraine: „Der Kredit für die Sanierung der Deponie in Hrybowytschi unterstreicht unser Engagement für eine öffentliche Infrastruktur, die resilient und nachhaltig ist. Gemeinsam mit unseren EU-Partnern helfen wir ukrainischen Städten weiterhin dabei, die Grundversorgung wie Abfallmanagement und Wärmeversorgung zu verbessern und Gesundheits- und Bildungsprojekte durchzuführen. Starke Kommunen sind das Rückgrat der Ukraine. Deshalb helfen wir ihnen, bessere Lebensbedingungen zu schaffen.“
Valdis Dombrovskis, EU-Kommissar für Wirtschaft und Produktivität, Umsetzung und Vereinfachung: „Die Europäische Union unterstützt die Ukraine weiter im Kampf gegen den russischen Angriffskrieg. Und wir werden alles dafür tun, die Lebensbedingungen vor Ort zu verbessern. Die EU-Garantie für den EIB-Kredit über 4,7 Millionen Euro ist ein konkreter Beweis dafür. Mit dem Geld wird aus der Deponie in Hrybowytschi eine Parkanlage. Damit schafft die Stadt Lwiw ein Erholungsgebiet und behebt ein langjähriges Umweltproblem. Gemeinsam machen wir die Ukraine nachhaltiger und widerstandsfähiger.“
Oleksij Kuleba, stellvertretender ukrainischer Ministerpräsident für den Wiederaufbau und Minister für kommunale und territoriale Entwicklung: „Die Sanierung der Deponie in Hrybowytschi ist für Lwiw ein Schlüsselprojekt, mit dem die Stadt ein schwerwiegendes Umweltproblem lösen will. Gleichzeitig wird der Standort damit EU-konform. Mit internationalen Partnern wie der EIB machen wir unsere Kommunen stärker und grüner und ebnen den Weg in eine nachhaltige Zukunft.“
Andrij Sadowyj, Bürgermeister von Lwiw: „Mit der Sanierung der Deponie in Hrybowytschi knüpfen wir an bisherige Maßnahmen an, die dringende Probleme beim Abfallmanagement beheben und Lwiw spürbar verändern. Bei dem Projekt geht es um eine saubere, gesündere Stadt. Außerdem zeigt es, dass wir gemeinsam selbst komplexe Herausforderungen in den Griff bekommen können. Ich danke der EIB und allen Partnern, die uns bei diesem Projekt unterstützen. Mit ihrer Hilfe bringen wir das Abfallmanagement in Lwiw auf EU-Standard.“
Hintergrundinformationen
Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die Mitgliedstaaten. Sie vergibt Mittel für Investitionen, die zu den Kernzielen der EU beitragen. Die EIB Global ist der Geschäftsbereich der EIB-Gruppe für wirksamere internationale Partnerschaften und Entwicklungsfinanzierungen sowie ein zentraler Partner bei Global Gateway. Bis Ende 2027 will sie Investitionen von 100 Milliarden Euro mobilisieren, rund ein Drittel des Gesamtvolumens von Global Gateway. Als Teil von Team Europa arbeitet die EIB Global eng und zielorientiert mit anderen Entwicklungsfinanzierungsinstituten und der Zivilgesellschaft zusammen. Über unsere Büros in aller Welt bringt die EIB Global die EIB-Gruppe näher zu den Menschen, Unternehmen und Institutionen vor Ort.
Das Programm für kommunale Infrastruktur in der Ukraine ist ein mit 400 Millionen Euro ausgestattetes EIB-Rahmendarlehen für öffentliche Infrastrukturprojekte in großen und mittelgroßen Städten wie Saporischschja, Kamjanske, Luzk, Mykolajiw, Lwiw, Dnipro, Sumy, Losowa und Ternopil. Im Mittelpunkt steht die Sanierung und Modernisierung kommunaler Infrastruktur, die die Ukraine für den Wiederaufbau dringend braucht. Investiert wird in die Wiederherstellung der Fernwärmeversorgung, energieeffiziente Gebäude, moderne Straßenbeleuchtung und eine bessere Wasserversorgung, Abwasserentsorgung und Abfallbewirtschaftung. Das Programm wird vom ukrainischen Ministerium für kommunale und territoriale Entwicklung in Zusammenarbeit mit dem Finanzministerium umgesetzt. Die Ministerien erhalten dabei technische Hilfe, finanziert aus dem Treuhandfonds für technische Hilfe in der Östlichen Partnerschaft (EPTATF), den die EIB verwaltet, und über die Nachbarschaftsinvestitionsplattform (NIP).