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  • Mit Zusagen von 4,1 Mrd. Euro war Rumänien 2023 einer der Hauptempfänger von EIB-Finanzierungen
  • Calviño berät mit Staatspräsident Klaus Iohannis, Ministerpräsident Ion-Marcel Ciolacu und Finanzminister Marcel-Ioan Boloş über strategische Investitionen in Rumänien und der EU

Die Präsidentin der Europäischen Investitionsbank-Gruppe (EIB-Gruppe) Nadia Calviño ist heute mit der politischen Führung Rumäniens zu Gesprächen zusammengetroffen. Thema waren die Prioritäten für künftige Finanzierungen sowie wachstumsfördernde Investitionsziele. Gemessen an der Größe seiner Wirtschaft gehörte Rumänien 2023 zu den größten Empfängern von Finanzierungen der EIB-Gruppe. Die Neuzusagen erreichten eine Rekordhöhe von 4,1 Milliarden Euro, was rund 1,3 Prozent des rumänischen Bruttoinlandsprodukts entspricht.

Den Beratungen in Bukarest war ein zweimonatiger intensiver Dialog zwischen der Präsidentin der EIB-Gruppe und den Anteilseignern und Stakeholdern der Bank vorausgegangen, für den Calviño mehrere Hauptstädte besuchte und sich mit Regierungsmitgliedern austauschte. Grundlage der Gespräche waren die acht strategischen Prioritäten, die sie beim Treffen mit den Finanzministerinnen und ‑ministern der EU im belgischen Gent und in einer Plenarsitzung des Europäischen Parlaments in Straßburg skizziert hatte.

Calviño: „Wir werden unsere Ressourcen auch in Zukunft da einsetzen, wo sie am dringendsten gebraucht werden, um die Entwicklung des Landes zu fördern und zentrale Prioritäten umzusetzen. Bukarest ist eine wichtige Etappe auf meiner Rundreise durch die europäischen Hauptstädte, auf der ich mit unseren Anteilseignern, den Regierungen der EU-Länder, zusammentreffe. Ich freue mich sehr über den Austausch mit unseren Partnern in der rumänischen Regierung, dem Staatspräsidenten, dem Ministerpräsidenten und dem Finanzminister. 2023 war ein Rekordjahr bei den Finanzierungen der EIB-Gruppe für Projekte in Rumänien: Sie bringen Unternehmen und den Menschen spürbare Vorteile. Auf diesem Weg wollen wir weitermachen.“

Die Präsidentin beriet mit Staatspräsident Klaus Iohannis, Ministerpräsident Ion-Marcel Ciolacu und Finanzminister Marcel-Ioan Boloş darüber, wie die EIB-Gruppe das Land durch strategische Investitionen weiter unterstützen kann. Ciolacu und Boloş wünschten sich übereinstimmend eine engere Zusammenarbeit ihrer Regierung mit der EIB-Gruppe, um Prioritäten wie Infrastruktur, Arbeitsplätze und Kompetenzen, Gesundheit oder die grüne Wende und damit die Wettbewerbsfähigkeit und wirtschaftliche Widerstandskraft Europas voranzutreiben. Iohannis und Calviño sprachen auch über die Unterstützung der EIB-Gruppe für die rumänische Wirtschaft und über allgemeine Prioritäten der EU, einschließlich der Finanzierungen für die Ukraine.

Finanzminister Boloş: „Rumänien wird seine Partnerschaft mit der EIB-Gruppe weiter intensivieren, um Reformen und Großinvestitionen in strategische Projekte in Landwirtschaft, Infrastruktur, Bildungs- und Gesundheitswesen zu realisieren. Bei der Diversifizierung der Finanzprodukte und den Finanzierungen für den privaten Sektor vertrauen wir auf die EIB. Durch kontinuierliche Zusammenarbeit wollen wir Innovationen fördern und zu einer sicheren Energieversorgung und zur Umstellung auf eine nachhaltige und resiliente Wirtschaft beitragen. Wir sind uns der zentralen Rolle der EIB bei der Energiesicherheit und strategischen Autonomie der EU, vor allem in der aktuellen geopolitischen Situation, voll und ganz bewusst.“

Die Aktivitäten der EIB in Rumänien

Die EIB ist seit 1991 in Rumänien tätig und hat bisher insgesamt mehr als 19 Milliarden Euro für 193 Projekte im Land zugesagt. Für 2023 hervorzuheben sind Finanzierungsverträge von mehr als 2 Milliarden Euro, die rumänischen KMU und Midcap-Unternehmen unter anderem in der Landwirtschaft den Zugang zu Krediten erleichtern, über 1 Milliarde Euro für nachhaltige Energie und natürliche Ressourcen sowie mehr als 1 Milliarde Euro für nachhaltige Städte und Regionen.

Wie überall in Europa und weltweit fördert die EIB eine rasche und gerechte Abkehr von fossilen Brennstoffen, um Europas Energieunabhängigkeit sicherzustellen. Die EIB-Gruppe verhilft Rumänien zu einer führenden Rolle in der grünen Wende – mit der Finanzierung von Solarmodulen auf den Dächern von Industriegebäuden bis hin zu Ladestationen für Elektrofahrzeuge und neuer Wind- und Solarkapazität.

Eine sichere und saubere Stromerzeugung aus Kernkraft ist eine zentrale Komponente von Europas Strategie, um seine Klimaziele zu erreichen und die Abhängigkeit von Öl, Gas und Kohle zu beenden. Deshalb gab die EIB kürzlich eine Finanzierung über 145 Millionen Euro für den Bau der ersten Anlage Europas zur Entfernung von Tritium in Rumänien bekannt. Das Projekt soll dem Umweltschutz und der Gesundheit und Sicherheit der Beschäftigten in nukleartechnischen Anlagen dienen.

2023 wurden 800 Millionen Euro für einen sicheren Straßenverkehr unterzeichnet, 200 Millionen Euro für die Autobahn A3 und 600 Millionen Euro für die erste Tranche des Projekts der A7 – ein Beweis für die Prioritäten des Landes und für die Bedeutung der Anbindung von Kohäsionsregionen in Europa. Diese Projekte sind Teil eines 4 Milliarden Euro schweren Finanzierungsantrags, der 2022 bei der EIB gestellt wurde. Damit sollen Projekte im Verkehrs- und Gesundheitssektor finanziert werden, die auch EU-Förderung erhalten (aus der Aufbau- und Resilienzfazilität und dem mehrjährigen Finanzrahmen).

In Rumänien liegt der Schwerpunkt auf dem Gesundheitswesen. Die EIB hilft innovationsstarken Unternehmen im Land, global wettbewerbsfähig und erfolgreich zu werden. So finanziert und berät sie etwa den führenden rumänischen Pharmahersteller Antibiotice beim Ausbau der Produktionskapazität.

Eine vollständige Aufstellung der Finanzierungen der EIB in Rumänien (mit Projektbeispielen und Impact Storys) finden Sie auf der entsprechenden Länderseite der EIB-Website.

Hintergrundinformationen

EIB

Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die Mitgliedstaaten. Sie vergibt Mittel für solide Investitionen, die zu den Zielen der EU beitragen. EIB-Projekte bringen Wettbewerbsfähigkeit, Innovationen, eine nachhaltige Entwicklung, den sozialen und territorialen Zusammenhalt und einen gerechten und schnellen Übergang zur Klimaneutralität voran.

Die EIB-Gruppe, zu der auch der Europäische Investitionsfonds (EIF) gehört, unterzeichnete 2023 neue Finanzierungen von insgesamt 88 Milliarden Euro für über 900 Projekte. Diese Mittel werden voraussichtlich Investitionen von rund 320 Milliarden Euro anschieben, 400 000 Unternehmen erreichen und 5,4 Millionen Arbeitsplätze schaffen oder sichern.

Alle Projekte, die die EIB-Gruppe finanziert, entsprechen dem Pariser Klimaabkommen. Die EIB-Gruppe fördert keine Investitionen in fossile Brennstoffe. In unserem Klimabank-Fahrplan haben wir zugesagt, in den zehn Jahren bis 2030 ca. 1 Billion Euro für das Klima und ökologische Nachhaltigkeit zu mobilisieren, und wir sind auf gutem Weg dorthin. Über die Hälfte unserer jährlichen Finanzierungen ist für Projekte bestimmt, die direkt zur Eindämmung des Klimawandels, zur Anpassung an seine Folgen und zu einer gesünderen Umwelt beitragen.

In der EU fließt etwa die Hälfte der EIB-Mittel in Kohäsionsregionen, wo das Pro-Kopf-Einkommen niedriger ist. Dies unterstreicht den Willen der Bank, ein gerechtes Wachstum zu fördern und die Lebensstandards anzugleichen.