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  • ARCH Cold Chain Solutions erhält Kredite von Banken und Entwicklungsfinanzierungsinstituten wie der EIB, die 15 Mio. US-Dollar bereitstellt
  • In Tatu City geht Afrikas erstes Kühllager für verderbliche Waren und Pharmazeutika in Betrieb
  • Ähnliche Einrichtungen sind auch in Uganda, Tansania, Ruanda und Äthiopien geplant

Der ARCH Cold Chain Solutions Fund hat in der Sonderwirtschaftszone Tatu City in Nairobi (Kenia) ein neues, hochmodernes Kühllager eröffnet. Es besteht aus einer temperaturgeregelten Anlage sowie Fahrzeugen für die Lagerung und Verteilung verderblicher Lebensmittel und Pharmazeutika.

Das Kühllager ist die erste Anlage dieser Art in Afrika. Sie ist besonders flexibel, kann verschiedenste Arten von Produkten lagern und ist für mehrere Temperaturbereiche ausgelegt.

Die Anlage soll in Ostafrika die Verschwendung von Lebensmitteln verringern und die Standards für die Lebensmittelsicherheit bei der Verteilung verbessern. Nach Schätzungen der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) gehen rund 37 Prozent der in Subsahara-Afrika produzierten Lebensmittel an verschiedenen Stellen entlang der Wertschöpfungskette verloren.

Der ARCH Cold Chain Solutions Fund hat von mehreren Finanzinstituten Kredite über insgesamt 81 Millionen US-Dollar erhalten, darunter 15 Millionen US-Dollar von der Europäischen Investitionsbank (EIB).

Mit seinem Vorzeigeprojekt für die temperaturgeregelte Lagerung in Kenia richtet sich der Fonds an potenzielle Kunden in den fünf Kernsektoren Obst/Gemüse, Fleisch/Geflügel/Meeresfrüchte, Lebensmittelherstellung, Supermärkte/Schnellrestaurants/Hotels und Pharmazeutika. In der 17 700 Quadratmeter großen Anlage haben bei voller Auslastung 18 000 Paletten mit 18 000 Tonnen Waren Platz.

Die moderne Anlage wurde nach den LEED-Standards (Leadership in Energy and Environmental Design) gebaut und soll die Kriterien für das Gold-Zertifikat erfüllen. Damit wäre das Kühllager die erste Anlage mit dieser LEED-Bewertung in Afrika. Das klimafreundliche Projekt deckt bis zu 30 Prozent seines Energiebedarfs mit netzunabhängigem Strom aus erneuerbaren Quellen und setzt dabei vor allem auf Fotovoltaik.

Die Anlage soll in Ostafrika die Export- und Importmärkte für verderbliche Waren bedienen. Durch das Logistiksystem lassen sich Produkte vom Ursprungsort lückenlos bis zum endgültigen Bestimmungsort überwachen und verfolgen.

Fredd Kambo, Managing Director and Co-Head des ARCH Cold Chain Solutions East Africa Fund: „Wir wollen die Lebensmittelsicherheit in allen Phasen der Verteilung verbessern und Verluste reduzieren. Dazu ist auch geplant, nach Mombasa, Kigali, Daressalam, Addis Abeba und Kampala zu expandieren. Wir sind stolz auf unsere Leistungen, vor allem, was die Einhaltung strenger Qualitätsstandards und Umwelt-, Sozial- und Governance-Grundsätze betrifft. Unsere Anlagen sollen unbedingt den höchsten Standards gerecht werden. Wir danken unseren Geldgebern und vor allem der EIB, die bei unseren Vorhaben eine zentrale Rolle spielt.“

Edward Claessen, Leiter des Regionalzentrums der EIB für Ostafrika: „Wir freuen uns, den ARCH Cold Chain Solutions Fund zu unterstützen. Sein neues, hochmodernes Kühllager ist äußerst flexibel. Und durch die Ausrichtung auf weniger Verschwendung und höhere Standards der Lebensmittelsicherheit entspricht es einem echten Bedarf in der Region. Der jüngste Konjunkturabschwung hat zwar in ganz Afrika private Investoren abgeschreckt. Aber dieses Projekt ist der Beweis dafür, was wir mit der Unterstützung der Privatwirtschaft erreichen können.“

ARCH Cold Chain Solutions konzentriert sich auf die Entwicklung und Umsetzung großskaliger Lösungen für energieeffiziente Kühlketten und betreibt ein Logistik- und Vertriebsnetz für ganz Ost- und Zentralafrika. Nun ist die Expansion nach Mombasa (Kenia), Kigali (Ruanda), Daressalam (Tansania), Kampala (Uganda) und Addis Abeba (Äthiopien) geplant. Damit sollen Kühlraumkapazitäten für insgesamt 100 000 Tonnen Waren entstehen.

Hintergrundinformationen

EIB-Unterstützung für Private-Equity-Fonds

Die Europäische Investitionsbank (EIB) hat mehr als 2,5 Milliarden Euro für 124 Fonds (Private Equity, Infrastruktur, Mikrofinanz) bereitgestellt. Dabei liegt der Schwerpunkt auf Afrika. Einige Fonds sind länderspezifisch, andere regional ausgerichtet, und manche agieren sogar weltweit. Zusammen unterstützen sie in Afrika rund 1 500 Beteiligungsunternehmen (kleinste, kleine und mittlere Unternehmen, Midcaps sowie Infrastrukturprojekte) mit Eigen- und/oder Fremdkapital.

Der ARCH Cold Chain Solutions Fund

Der ARCH Cold Chain Solutions East Africa Fund wurde von der 2018 gegründeten, auf Schwellenländer spezialisierten ARCH Emerging Markets Partners Limited eingerichtet. Der Fonds soll vor allem Lebensmittelverluste reduzieren, die Ernährungssicherheit verbessern und die wirtschaftliche Entwicklung in ganz Afrika voranbringen. Er plant, baut und betreibt in Ostafrika multifunktionale, hochmoderne Einrichtungen für die temperaturgeregelte Lagerung. Jede Anlage wird durch eine Flotte temperaturgeregelter Lkw ergänzt, die sowohl innerstädtisch als auch auf Langstrecken für eine durchgängige Kühlkette sorgen. Mit diesem Konzept verändert der Fonds die ostafrikanische Lieferketten- und Logistikbranche.