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  • Etwa 150 Groß- und Midcap-Unternehmen und mehr als 50 000 KMU in ganz Italien profitieren davon
  • Die Garantie des Paneuropäischen Garantiefonds (EGF) unterstützt Liquiditätslinien von Intesa Sanpaolo für Zulieferunternehmen der Industrie im Rahmen des Factoring von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
  • Das Factoring wird den Unternehmen für eine Dauer von drei Jahren angeboten

Die Vereinbarung zwischen der Europäischen Investitionsbank (EIB) und Intesa Sanpaolo (ISP) ermöglicht es, mehr als 18 Milliarden Euro an Liquidität für kleine und mittlere Unternehmen in Italien zu mobilisieren, um den Wiederaufbau nach Covid-19 voranzutreiben. Es ist dies die erste Vereinbarung in Italien zur Unterstützung von Factoring-Operationen (Abzinsung von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen) auf der Grundlage des Paneuropäischen Garantiefonds (EGF)‚ eines der Instrumente der EU in Reaktion auf die Pandemie. Gemessen am Betrag der Mittel, die bei den Unternehmen ankommen, handelt es sich um die größte Finanzierungsmaßnahme mit Unterstützung des EGF in der gesamten Europäischen Union.

Der EGF ist eine Garantiestruktur, die von 22 Mitgliedstaaten der EU unterstützt wird. Er wird von der EIB-Gruppe organisiert und verwaltet. Die EIB arbeitet dabei mit den größten europäischen Finanzintermediären zusammen, um den Zugang zu Krediten für das produzierende Gewerbe über Durchleitungsdarlehen zu günstigen Bedingungen mit schneller Auszahlung zu verbessern.

Die Maßnahme von EIB und ISP ermöglicht es, Unternehmen neue Liquidität bereitzustellen, indem sie ihr Betriebskapital durch Reverse Factoring und Confirming finanzieren, das speziell auf die Lieferketten abgestimmt ist. Unternehmen, die an einzelnen Lieferketten teilnehmen, haben die Möglichkeit, ihre Forderungen aus Lieferungen und Leistungen im Voraus einzuziehen oder die Zahlung ihrer eigenen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen durch die Einschaltung der Bank aufzuschieben.

Dank der Garantie kann ISP weiter in die Finanzierungsinstrumente investieren, die den italienischen Lieferketten zur Verfügung stehen, und sowohl den Umfang der bereitgestellten Mittel als auch die Zahl der beteiligten Unternehmen erhöhen.

Intesa Sanpaolo bietet Unternehmen in den Lieferketten einen innovativen und automatischen digitalen Service für das Confirming. Der Käufer soll die von ihm anerkannten Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die er entsprechend den Fälligkeitsterminen zu begleichen beabsichtigt, auf die von Intesa Sanpaolo verwaltete IT-Plattform hochladen. Die Lieferanten können danach automatisch, kontinuierlich und zu einem vorbestimmten Zeitpunkt von Vorschüssen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen auf der Grundlage ihres regelmäßigen Liquiditätsbedarfs profitieren.

Im Einzelnen beläuft sich die EIB-Garantie über den EGF auf 750 Millionen Euro. Sie deckt 65 Prozent eines Portfolios von Confirming-Lines, das bis Ende 2021 aufgebaut wird, gegenüber großen Schuldnern ab, bei den es sich hauptsächlich um große Unternehmen (mehr als 3 000 Beschäftigten) und Midcap-Unternehmen (zwischen 250 und 3 000 Beschäftigten) handelt. Aufgrund des revolvierenden Charakters der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die von großen Schuldnern anerkannt werden (und deren durchschnittliche Laufzeit 90 Tage beträgt) und eines erwiesenen Hebeleffekts wird geschätzt, dass die Unterstützung der KMU für den Finanzzyklus der Lieferungen auf drei Jahre gerechnet etwa 18,2 Milliarden Euro erreichen wird. Mit der EGF-Garantie wird sichergestellt, dass die neuen ISP-Factoring-Linien sich weniger auf die Kapitalquoten der Bank auswirken, sodass Kapital für regulatorische Zwecke frei wird.

Nach Schätzungen von ISP wird die Maßnahme in den drei Jahren mehr als 50 000 KMU und rund 150 Groß- und Midcap-Unternehmen zugutekommen.

In den ersten Monaten der EGF-Maßnahmen (Oktober 2020 bis Mai 2021) genehmigte die EIB 12,3 Milliarden Euro mit einer Fondsgarantie zur Unterstützung von Investitionen in einer Gesamthöhe von 103,6 Milliarden Euro in ganz Europa. Die Maßnahme mit ISP ist dabei die größte Garantieoperation der EIB für Factoring-Linien in Europa.

Miguel Morgado, Direktor der EIB für Italien, Malta, Slowenien, Kroatien und den Westbalkan: „Mit Intesa Sanpaolo besteht eine gefestigte und erfolgreiche Zusammenarbeit zugunsten des italienischen Wirtschaftsgefüges, wie diese wichtige Operation zeigt. Durch die bereitgestellten Mittel wollen wir den Zulieferunternehmen der Industrie, und dabei insbesondere den kleinen und mittleren Unternehmen, die wichtige Akteure der wirtschaftlichen Erholung sind, konkret und gezielt helfen, damit diese über eine ausreichende Liquidität verfügen, um ihre Produktionskapazitäten und ihre Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Der Paneuropäische Garantiefonds ist eine zeitnahe Antwort auf die dringenden Bedürfnisse der Industrieunternehmen und ergänzt die laufenden nationalen Bemühungen der Mitgliedstaaten.“

Stefano Barrese, Leiter der Abteilung Firmenkundengeschäft Italien von Intesa Sanpaolo: „Um den Wiederaufbau unseres Produktionssystems zu fördern, müssen der Ausbau und die Tätigkeit der Lieferketten unterstützt werden. Das gesamte Netzwerk von KMU, die große Unternehmen beliefern, kann durch den Zusammenschluss mit führenden Unternehmen der Lieferkette von zahlreichen Vorteilen profitieren, einschließlich einer verbesserten Kreditwürdigkeit, einem schnelleren Zugang zu Finanzierungsmitteln und einer Zusammenarbeit bei größeren Industrieprojekten, die die gesamte Lieferkette betreffen. Diese Vereinbarung, die die erste in Italien zur Unterstützung von Factoring-Geschäften ist, zeigt die zentrale Rolle von Intesa Sanpaolo als Bank für KMU und insbesondere unsere Marktführerschaft im Factoring. Auf diese Weise können wir KMU in einer Phase der Erholung des Produktionszyklus den Zugang zu Krediten weiter erleichtern. Dies ist ein entscheidender Aspekt unseres Programms zur Entwicklung von bereits mehr als 800 Lieferketten mit 20 500 Zulieferunternehmen in ganz Italien.“ 

Hinweis für die Redaktion

EIB und EGF

Die EIB ist die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die Mitgliedstaaten der EU. Sie vergibt langfristige Mittel für solide Projekte, die den Zielen der EU entsprechen. Der Paneuropäische Garantiefonds (EGF) wurde von der EIB-Gruppe mit Beiträgen der EU-Mitgliedstaaten eingerichtet, um Unternehmen zu schützen, die unter der Covid-19-Krise leiden. Mit den EGF-Garantien im Gesamtvolumen von fast 25 Milliarden Euro können die EIB und ihre Tochtergesellschaft, der EIF, Unternehmen, vor allem KMU und Midcaps, Darlehen, Garantien, Asset-Backed Securities, Kapital und andere Finanzierungsinstrumente zur Verfügung stellen. Der EGF ist Teil eines Maßnahmenpakets der Europäischen Union für dem Wiederaufbau nach der Pandemie. Insgesamt stehen 540 Milliarden Euro für die Teile der Wirtschaft bereit, die am stärksten unter der Krise leiden. So soll sichergestellt werden, dass zukunftsfähige Unternehmen über die nötige Liquidität verfügen, um Schwierigkeiten im Zusammenhang mit der Coronakrise zu überwinden. Der Fonds zielt auch darauf ab, gesunde Unternehmen so zu unterstützen, dass sie wachsen können.

Intesa Sanpaolo

Intesa Sanpaolo ist die größte Bank in Italien und eine der solidesten und profitabelsten Banken Europas. Sie ist in den Bereichen Geschäftsbank, Corporate und Investment Banking, Spareinlagen, Asset Management und Versicherungen tätig. Die Intesa Sanpaolo Gruppe hat rund 13,5 Millionen Kunden in Italien, die über ihr Internet Banking und traditionelle Kanäle bedient werden, und 7,1 Millionen Kunden in anderen Ländern, wo sie mit Tochterbanken als Geschäftsbank in 12 Ländern Mittel- und Osteuropas, im Mittleren Osten und in Nordafrika und mit einem internationalen Netzwerk für Firmenkunden in 25 Ländern präsent ist. Intesa Sanpaolo gilt als eine der nachhaltigsten Banken der Welt. Für die Gruppe bedeutet Wertschöpfung, ein Wachstumsmotor für die Gesellschaft und die Wirtschaft zu sein. Im Umweltbereich hat sie einen Fonds in Höhe von sechs Milliarden Euro für die Kreislaufwirtschaft geschaffen. Die Gruppe fördert bedeutende Projekte für wirtschaftliche Inklusion und Armutsbekämpfung, darunter einen Fonds mit Finanzierungen im Gesamtbetrag von 1,5 Milliarden Euro für Personengruppen, die nur schwer an Kredite kommen. Intesa Sanpaolo engagiert sich stark für eigene kulturelle Aktivitäten und in Zusammenarbeit mit anderen Einrichtungen in Italien und im Ausland, darunter ständige und temporäre Ausstellungen ihrer großen Kunstsammlung in den Gallerie d’Italia und in ihren Museen in Mailand, Neapel, Vicenza und demnächst in Turin.