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Die dritte Ergebnisreihe der EIB-Klimaumfrage 2020–2021 beleuchtet, was die Deutschen von den verschiedenen Optionen zum Klimaschutz halten und was den Übergang zu einer grünen Wirtschaft ihrer Ansicht nach voranbringt.

  • 39 Prozent der Europäerinnen und Europäer meinen, der Klimawandel sei am besten mit radikalen Verhaltensänderungen zu bekämpfen; 29 Prozent setzen stattdessen auf technologische Innovation.
  • Für 35 Prozent der Befragten in China und 34 Prozent in den Vereinigten Staaten ist technologische Innovation das wirksamste Mittel gegen den Klimawandel; 32 Prozent bzw. 31 Prozent sind eher für Verhaltensänderungen.
  • 36 Prozent der Befragten in Europa und den Vereinigten Staaten wollen mehr Telearbeit, um den Berufsverkehr zu verringern und den Klimawandel zu bekämpfen.

Weltweit unterscheiden sich die Ansichten, wie der Klimawandel am besten eingedämmt werden könnte. Für die Menschen in China (35 Prozent) und den Vereinigten Staaten (34 Prozent) ist technologische Innovation (Innovation, Digitalisierung, Entwicklung erneuerbarer Energiequellen usw.) das wirksamste Mittel. Hingegen finden das nur 29 Prozent der Europäerinnen und Europäer.

In Europa setzen 39 Prozent auf radikale Verhaltensänderungen (Konsum, Verkehr usw.). Die Befragten in China (32 Prozent) und den Vereinigten Staaten (31 Prozent) sehen darin die zweitwirksamste Lösung.

Das sind einige der Resultate der dritten Ergebnisreihe der Klimaumfrage 2020–2021, die die Europäische Investitionsbank (EIB) heute veröffentlicht. Die EIB ist die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen und der weltweit größte multilaterale Geldgeber für Klimafinanzierungen.

Öffentlichkeit uneins über Hauptgrund für Abkehr von fossilen Brennstoffen

Für fast die Hälfte der Menschen in Europa (48 Prozent) und den Vereinigten Staaten (45 Prozent) sollen vor allem deshalb weniger fossile Brennstoffe genutzt werden, weil die weltweiten Reserven bald erschöpft sind oder um von den Ressourcen anderer Länder unabhängiger zu werden. Jeweils 24 Prozent der Europäer und der Amerikaner glauben, dass sich dadurch vor allem die lokale Umweltverschmutzung verringern lässt.

Während die Befragten in der Europäischen Union und den Vereinigten Staaten ähnliche Ansichten vertreten, denken die Menschen in China ganz anders: Dort sehen 33 Prozent die Abkehr von fossilen Brennstoffen vor allem als Chance gegen die lokale Umweltverschmutzung.

Weltweite Forderung nach erneuerbaren Energien und sauberem Verkehr

Unabhängig von der Region setzen die Befragten im Kampf gegen den Klimawandel vorrangig auf den Energiesektor. Weltweit fordern die Menschen einen stärkeren Einsatz erneuerbarer Energien für den Klimaschutz. Diese Ansicht vertreten 49 Prozent der Befragten in Europa und China und 47 Prozent in den Vereinigten Staaten.

In China plädieren die Menschen vor allem dafür, umweltschädliche Autos massiv zu besteuern (52 Prozent) und den öffentlichen Verkehr weiter auszubauen (47 Prozent). In Europa (40 Prozent) und den Vereinigten Staaten (37 Prozent) befürworten die Befragten eher eine Subventionierung von Elektroautos und eine Ausweitung der Telearbeit, um den Berufsverkehr zu verringern (jeweils 36 Prozent).

In puncto Klimaschutz und städtische Mobilität hat ein effizienterer öffentlicher Verkehr für die Befragten oberste Priorität – diese Ansicht teilen 55 Prozent der Befragten in Europa, 54 Prozent in China und 47 Prozent in den Vereinigten Staaten. In China befürworten besonders viele ein Innenstadtverbot für Fahrzeuge mit hohem Schadstoffausstoß (50 Prozent gegenüber 34 Prozent in Europa und 33 Prozent in den Vereinigten Staaten).

EIB-Vizepräsident Ambroise Fayolle: „Die Menschen in ganz Europa stimmen uns zuversichtlich. Sie glauben fest daran, dass sie mit ihrem persönlichen Verhalten zur Bewältigung der Klimakrise beitragen können. Unterdessen vertritt eine große Mehrheit in Europa die Ansicht, dass der Klimaschutz nur erfolgreich sein wird, wenn soziale Ungleichheiten berücksichtigt werden und bei der grünen Wende niemand zurückbleibt. Das ist ganz wichtig. Auf unserem Weg zur Klimabank der EU müssen wir den Menschen mit Finanzierungen für nachhaltige Mobilitätsdienste und Lösungen für die Kreislaufwirtschaft unter die Arme greifen. Außerdem zeigt unsere Klimaumfrage, dass die Menschen bei der Bekämpfung des Klimawandels auf technologische Innovation setzen. Die EIB fördert schon seit vielen Jahren die grüne Wende. Aber es bleibt noch viel zu tun. Beim Übergang in eine nachhaltigere Zukunft müssen wir deutlich mehr tun, noch schneller handeln und verschiedene innovative und disruptive Lösungen erproben. Genau das wollen wir mit unserem neuen Klimabank-Fahrplan leisten – ganz im Sinne des europäischen Grünen Deals.“

Die Umfrageergebnisse für alle 30 Länder sind auf unserer Website abrufbar.

Hintergrundinformationen

Die Umfrage der EIB zum Klimawandel

Die Europäische Investitionsbank hat in ihrer dritten Klimaumfrage Menschen eingehend zum Klimawandel befragt. Gemeinsam mit dem Marktforschungsunternehmen BVA wollte sie herausfinden, welche Einstellungen und Erwartungen die Menschen in Bezug auf den Klimaschutz haben. Für die Umfrage wurde zwischen dem 5. Oktober und dem 2. November 2020 in jedem der 30 teilnehmenden Länder eine repräsentative Stichprobe der Bevölkerung befragt – insgesamt 30 000 Menschen.

Die Europäische Investitionsbank

Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die Mitgliedstaaten der EU. Die EIB vergibt langfristige Mittel für solide Projekte, die den Zielen der EU entsprechen, sowohl in Europa als auch weltweit. Die Europäische Investitionsbank ist in rund 160 Ländern tätig und der weltweit größte multilaterale Geldgeber für Klimaschutzprojekte. Vor Kurzem hat die EIB-Gruppe ihren Klimabank-Fahrplan verabschiedet, um ihre ehrgeizigen Ziele zu erreichen: In den nächsten zehn Jahren bis 2030 will sie eine Billion Euro für Klimaschutz und ökologisch nachhaltige Investitionen mobilisieren und bis 2025 mehr als 50 Prozent ihrer Finanzierungen für Klimaschutz und ökologische Nachhaltigkeit bereitstellen. Gemäß diesem Fahrplan richtet die EIB-Gruppe außerdem ab Anfang 2021 alle neuen Finanzierungen an den Zielen und Grundsätzen des Pariser Abkommens aus.

BVA

BVA ist ein Meinungsforschungs- und Beratungsunternehmen, das als einer der innovativsten Marktforschungsanbieter in seinem Sektor gilt. Schwerpunkt seiner Arbeit ist das verhaltensbasierte Marketing. Durch die Kombination von Daten- und Sozialwissenschaften gelangt BVA zu aufschlussreichen und aussagekräftigen Untersuchungsergebnissen. Das Unternehmen ist Mitglied im Worldwide Independent Network of Market Research (WIN), einem globalen Netz weltweit führender Markt- und Meinungsforschungsunternehmen mit mehr als 40 Mitgliedern.