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  • Erster Bericht über den Beitrag der multilateralen Entwicklungsbanken zu den UN-Nachhaltigkeitszielen
  • Multilaterale Entwicklungsbanken mobilisierten gemeinsam 230 Milliarden US-Dollar, um die Auswirkungen der Pandemie einzudämmen
  • Bis Ende 2020 gehen 75 Milliarden US-Dollar an die ärmsten Länder der Welt

Die EIB, elf multilaterale Entwicklungsbanken (MDB) und der Internationale Währungsfonds (IWF) haben heute den ersten gemeinsamen Bericht über die Finanzierung der UN-Nachhaltigkeitsziele veröffentlicht.

Die Veröffentlichung dieses Berichts fällt mit dem Ende eines kritischen Jahres zusammen, in dem die Covid-19-Pandemie die Fortschritte beim Erreichen der UN-Entwicklungsziele zunichte zu machen droht. Die MDB haben daher gemeinsam ein weltweites Krisenpaket im Umfang von 230 Milliarden US-Dollar geschnürt, das in den Jahren 2020 und 2021 zum Einsatz kommen soll, um die Auswirkungen der Pandemie zu verringern. 75 Milliarden US-Dollar gehen noch vor Ende 2020 an die ärmsten Länder der Welt.

Im gemeinsamen Bericht heißt es: „Die Covid-19-Pandemie hat gezeigt, wie wichtig die 17 UN-Entwicklungsziele als Fahrplan für eine alle einschließende, nachhaltige, grüne und dauerhafte Erholung sind. Bei ihren Maßnahmen gegen die Krise haben die Länder und ihre Entwicklungspartner die Gelegenheit, sich neuerlich auf die Entwicklungsziele zu konzentrieren.“

EIB-Präsident Werner Hoyer: „Die Coronapandemie hat gezeigt, welche Divergenzen, Ungleichheiten und Schwachpunkte in unseren Gesellschaften und weltweit bestehen, wenn es um den Zugang zu Gesundheitsversorgung und Behandlung, zu Sanitärversorgung, zu digitaler Konnektivität und um den Klimaschutz geht. Die Pandemie hat unsere Bestrebungen, viele Nachhaltigkeitsziele zu erreichen, ziemlich aus dem Tritt gebracht. Wir müssen schneller und stärker aus dieser Krise hervorgehen und eng mit unseren Partnern in den einzelnen Ländern sowie mit den anderen multilateralen Entwicklungsbanken zusammenarbeiten, damit die UN-Ziele für eine nachhaltige Entwicklung beim Aufschwung nicht außen vor bleiben.“

Der gemeinsame Bericht zeigt die gemeinsamen und eigenständigen Maßnahmen der MDB auf, um die Länder beim Erreichen aller 17 Nachhaltigkeitsziele zu unterstützen. Besonders hervorgehoben werden Beispiele dafür, wie ihre Finanzierungen direkt zu den Nachhaltigkeitszielen beitragen, die die wirtschaftliche Selbstbestimmung der Menschen stärken, unsere Erde schützen, den Wohlstand für alle fördern und hochwertige und nachhaltige Infrastruktur zum Ziel haben. Der Bericht unterstreicht auch, wie wichtig Partnerschaften zwischen den MDB sind, um Finanzierungen, Know-how, und Kompetenzaufbau für das Erreichen der Entwicklungsziele bereitzustellen.

Nach Absprache mit den MDB und internationalen Finanzierungsinstitutionen hat die EIB auch eine neue Methode erarbeitet, um ihren Beitrag zu den UN-Zielen für nachhaltige Entwicklung systematisch zu erfassen und darüber Bericht zu erstatten. Dieser Ansatz ermöglicht es der EIB, einen umfassenden Überblick über ihren Beitrag zu den einzelnen Entwicklungszielen zu geben – in finanzieller Hinsicht ebenso wie auf dem Gebiet der konkreten Projekt-Outputs und ‑Outcomes. So kann die EIB auch zahlreiche Wechselwirkungen und Zusammenhänge zwischen den einzelnen Entwicklungszielen berücksichtigen. Diese Methodik soll auch dazu beitragen, einen gemeinsamen grundsatzbasierten Ansatz der MDB bei der Berichterstattung über den Beitrag zu den Nachhaltigkeitszielen zu entwickeln – ein wesentlicher Beitrag der EIB zu diesem ersten gemeinsamen Bericht.

Der Bericht behandelt auch einige der Initiativen der EIB, um die Nachhaltigkeitsziele umzusetzen. Zu nennen sind hier die ehrgeizigeren Klimaziele der EIB-Gruppe, die SheInvest-Initiative, um die Gleichstellung der Geschlechter und die wirtschaftliche Selbstbestimmung von Frauen in Afrika zu fördern, die Clean-Oceans-Initiative, die gemeinsam mit der AFD und der KfW eingerichtet wurde, um die Verschmutzung der Meere zu verhindern, sowie die Klimaschutzanleihen und die Nachhaltigkeitsanleihen der EIB. Außerdem werden einige von der EIB mitfinanzierte Projekte genannt – etwa der EU-Malaria-Fonds, das Projekt „Lower Usuthu Smallholder Irrigation“ in Eswatini und die KULIMA-Risikoteilungsfazilität, um eine nachhaltige Landwirtschaft in Malawi zu fördern.

Der Bericht kommt zu dem Schluss, dass die MDB ihre Maßnahmen weiterführen und in Menschen und Humankapital investieren müssen. Ein besonderer Schwerpunkt muss auf Teilhabe liegen. Sie müssen mehr tun, um unsere Erde zu schützen, eine umweltfreundliche Entwicklung zu fördern, ehrgeizige Klimaziele umzusetzen und so die Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens zu erreichen. Ein weiterer Themenpunkt ist die Stärkung der Krisenfestigkeit, um den Wohlstand zu erhalten, und der weitere Ausbau nachhaltiger Infrastruktur. Dazu zählt auch die Digitalisierung, um Innovation und Nachhaltigkeit zu fördern. Die MDB werden bei den Entwicklungszielen intensiver zusammenarbeiten. Dabei werden sie auch Wissen austauschen und gemeinsam über die erzielten Fortschritte berichten. 

„Die MDB wollen alle Partnerländer unterstützen, damit sie diese noch nie da gewesene Krise überwinden können und bessere Voraussetzungen dafür mitbringen, die Entwicklungsziele zu erreichen.“

Die zwölf Organisationen, die an dem Bericht mitgearbeitet haben, sind die Afrikanische-Entwicklungsbank-Gruppe, die Asiatische Entwicklungsbank, die Asiatische Infrastruktur-Investitionsbank, die Entwicklungsbank des Europarates, die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung, die Europäische Investitionsbank, die Interamerikanische-Entwicklungsbank-Gruppe, der Internationale Währungsfonds, die Islamische Entwicklungsbank-Gruppe, die Neue Entwicklungsbank und die Weltbankgruppe (Weltbank, IFC, MIGA).

Hier finden Sie den vollständigen Bericht