• 2017 finanzierte die EIB in Spanien Projekte im Umfang von 10 811 Millionen Euro – knapp ein Prozent des BIP
  • Spanien hat von allen EU-Ländern die meisten Gelder für kleine und mittlere Unternehmen und Infrastrukturentwicklung erhalten
  • Bei Finanzierungen im Rahmen des Juncker-Plans belegte das Land 2017 den zweiten Platz

Die Europäische Investitionsbank-Gruppe hat heute in Madrid die Ergebnisse ihrer Tätigkeit im Jahr 2017 in Spanien vorgestellt. Das Finanzierungsvolumen der EIB-Gruppe stieg dort auf 10 811 Millionen Euro, was fast einem Prozent des BIP entspricht. Ein Großteil der Finanzierungen – 6 200 Millionen Euro – entfiel auf die Vergabe günstiger Kredite an rund 61 000 spanische Unternehmen, die insgesamt 558 000 Mitarbeiter beschäftigen.

Einen deutlichen Anstieg verzeichnete 2017 die Innovationsfinanzierung: Die Mittel in Höhe von 1 446 Millionen Euro flossen in die Entwicklung von Projekten aus verschiedenen Sektoren, darunter Arzneimittelforschung, Verkehr, Mobilfunk und Fahrzeugdesign. Neben der Innovation unterstützte die EIB-Gruppe den Bau von strategischer Energie- und Verkehrsinfrastruktur mit 2 295 Millionen Euro. Damit erhielt Spanien 2017 von der EIB-Gruppe mehr Mittel für Infrastrukturprojekte als alle anderen EU-Länder. Besonders hervorzuheben unter diesen Projekten ist die neue 160 Kilometer lange Hochgeschwindigkeitsstrecke „Y Vasca“ zwischen Vitoria, Bilbao und San Sebastián. Auch Investitionen in mehr Energieeffizienz und die Bekämpfung des Klimawandels förderte die EIB-Gruppe: Hierfür stellte sie 870 Millionen Euro bereit.

Auf der Pressekonferenz über die Tätigkeit der EIB-Gruppe in Spanien erklärte EIB-Vizepräsident Román Escolano: „2017 war für die EIB-Gruppe in Spanien ein sehr positives Jahr. Die Investitionen in Innovation stiegen deutlich, parallel zur zunehmenden Wettbewerbsfähigkeit der spanischen Wirtschaft, die sich gerade erholt. Zudem wurden verstärkt Projekte unterstützt, die eine nachhaltigere Produktion ermöglichen und zur Bekämpfung des Klimawandels beitragen. Wie schon in den Jahren zuvor sind wir sehr zufrieden mit unserer Unterstützung für die kleinen und mittleren Unternehmen, die ganz wesentlich zu Wohlstand und Beschäftigung in Spanien beitragen.“ Escolano ging außerdem auf die Investitionsoffensive für Europa ein: „2017 war Spanien erneut der zweitgrößte Empfänger von Finanzierungen im Rahmen des Juncker-Plans.“

Die Investitionsoffensive für Europa – Ergebnisse 2017 in Spanien

2017 stellte die EIB-Gruppe im Rahmen der Investitionsoffensive für Europa insgesamt 2 590 Millionen Euro in Spanien bereit. Dies ist das zweithöchste Finanzierungsvolumen in der gesamten EU.

Vom Beginn der Investitionsoffensive für Europa im Jahr 2015 bis Dezember 2017 genehmigte die EIB-Gruppe in Spanien Finanzierungen für 70 Vorhaben im Gesamtvolumen von 5 600 Millionen Euro. Mit diesen Finanzierungen sollen Investitionen von mehr als 32 000 Millionen Euro angestoßen werden. Die EIB-Gruppe unterstützt damit wichtige Projekte, die Innovation, eine nachhaltige Produktion, die Einführung modernster digitaler Technik und die Wettbewerbsfähigkeit spanischer Unternehmen fördern und erleichtert Investitionen in Wirtschaftssektoren, die Probleme haben, sich günstig zu finanzieren. In erster Linie werden Vorhaben für Forschung, Entwicklung und Innovation (FEI), neue umweltverträglichere Produktionsverfahren und Projekte im Verkehrssektor gefördert.

Konkret unterstützt die EIB-Gruppe im Rahmen des Juncker-Plans Innovationspläne von Unternehmen wie Batz und Maier im Baskenland, Laboratorios Rovi in Madrid und Andalusien, von Acerinox in Cádiz sowie von Incarlopsa in Cuenca. Darüber hinaus setzt sie Impulse für nachhaltigen Verkehr: mit Darlehen an Talgo zur Finanzierung seiner neuen Innovationsstrategie oder für die umweltfreundliche Schnellbuslinie „Metro Guaga“ auf den Kanarischen Inseln. Auch für den Bau von Sozialwohnungen in Navarra und Barcelona stellte die EIB-Gruppe 2017 im Rahmen des Juncker-Plans Gelder bereit.

Ergebnisse der EIB-Gruppe

2017 genehmigte die EIB-Gruppe Finanzierungen von insgesamt 78 160 Millionen Euro. Davon entfielen 69 800 Millionen Euro auf Darlehen der EIB und 9 300 Millionen Euro auf die Tätigkeit des Europäischen Investitionsfonds (EIF). Der EIF ist die Tochtergesellschaft der EIB und vergibt Risikokapitalfinanzierungen an Finanzintermediäre mit dem Ziel, kleine und mittlere Unternehmen zu unterstützen und Innovationen in Europa zu fördern.

EU-weit genehmigte die EIB-Gruppe im Rahmen des Investitionsplans für Europa von 2015 bis Dezember 2017 insgesamt 51 260 Millionen Euro. Damit sollen Investitionen von rund 257 000 Millionen Euro mobilisiert werden, was 82 Prozent des Gesamtziels von 315 000 Millionen Euro entspricht, das mit dem Investitionsplan bis Juli 2018 angestrebt wird. Im Dezember letzten Jahres stimmte das Europäische Parlament der Verlängerung und Ausweitung des Plans zu: Er wird nun bis Ende 2020 laufen, und das Investitionsziel wurde von 315 000 Millionen Euro auf 500 000 Millionen Euro angehoben.