>@Grégoire Chauvière le Drian/EIB

Am 30. Oktober 2017 haben die Europäische Investitionsbank (EIB) und die Agence Française de Développement (AFD) einen weiteren Schritt unternommen, um die Finanzierung von Entwicklungsprojekten in den überseeischen Ländern und Gebieten zu beschleunigen.

Ambroise Fayolle, Vizepräsident der EIB, und Philippe Renault, Direktor der AFD in Neukaledonien, haben eine Verlängerung der in den überseeischen Ländern und Gebieten bestehenden Risikoteilungsvereinbarung unterzeichnet. Diese Vereinbarung steht im Einklang mit der Investitionsoffensive für Europa, auch Juncker-Plan genannt, die von der EIB umgesetzt wird und der Investitionstätigkeit in den Ländern der Europäischen Union neuen Auftrieb verleihen soll.

Die AFD und die EIB wissen, welch wichtige Rolle die im Rahmen des Juncker-Plans getätigten Finanzierungen für die abgelegensten Regionen der EU spielen können. Deshalb haben sie im Dezember 2016 ein Rahmenprogramm über 150 Millionen Euro zur Förderung von Finanzierungen in den Überseegebieten unterzeichnet, das auf der EU-Garantie basiert. Die erste Vereinbarung für ein konkretes Projekt wurde am 27. Oktober 2017 in Cayenne am Rande der Konferenz der Gebiete in äußerster Randlage in Anwesenheit von Jean-Claude Juncker, dem Präsidenten der EU-Kommission unterzeichnet. Es handelt sich um die Finanzierung eines Wohnkomplexes in Französisch-Guayana, das eine Hotelanlage und eine Seniorenresidenz unter einem Dach vereint.

Das Engagement der EIB ermöglicht es der AFD, ein höheres Risiko bei der Finanzierung von Projekten einzugehen, die für die wirtschaftliche Entwicklung und die Wettbewerbsfähigkeit dieser äußerst abgelegenen Gebiete und für das Alltagsleben der Bevölkerung eine entscheidende Rolle spielen. Durch die heutige Unterzeichnung ist es erstmals möglich, diese Fazilität auch auf die überseeischen Länder und Gebiete anzuwenden.

Der Umfang der im Rahmen dieses Programms gewährten Finanzierungen wird um 30 Millionen Euro auf insgesamt 180 Millionen Euro zunehmen.

„Zum zweiten Mal innerhalb weniger Tage geben die Europäische Investitionsbank und die Agence Française de Développement eine gemeinsame Initiative zugunsten der französischen Überseegebiete bekannt – auch dank der EU und insbesondere dank des Juncker-Plans. Die heute unterzeichnete Ausweitung des Plans auf die französischen Überseegebiete ist insofern von besonderer Bedeutung, als sie Gebiete in den Juncker-Plan einschließt, die bis dato davon ausgeklammert waren,“ erklärte Ambroise FAYOLLE, Vizepräsident der EIB anlässlich der Vertragsunterzeichnung.

Philippe RENAULT, Direktor der Regionalagentur der AFD in Neukaledonien, fügte hinzu: „Die Ausweitung dieses Programms auf die überseeischen Länder und Gebiete, insbesondere auf Neukaledonien, ist eine gute Nachricht, vor allem angesichts der Wachstumsverlangsamung und der angespannten Haushaltslage. Durch den leichteren Zugang zu finanziellen Mitteln werden Investitionen gefördert. Deren Umsetzung wird durch die AFD sichergestellt, die von Garantien der EIB profitiert. Diese Vereinbarung ist ein sehr gutes Beispiel für die perfekte Zusammenarbeit zwischen EIB und AFD, die auf den besonderen Stärken der beiden Parteien aufbaut.“

„Die Europäische Kommission begrüßt diese Vereinbarung. Von der heutigen Ausweitung der Auswahlkriterien für die Investitionsoffensive für Europa profitieren die überseeischen Länder und Gebiete. Diese Vereinbarung eröffnet neue, sehr interessante Perspektiven, die sowohl im Interesse Europas als auch im Interesse der überseeischen Länder und Gebiete sind,“ erklärte abschließend Tomas MATEO GOYET, Vertreter der Europäischen Kommission in Nouméa.

2017 hat die EIB-Gruppe dem Betreiber TELCO OI im Rahmen des Juncker-Plans eine Finanzierung über 25 Millionen Euro gewährt, um den Zugang zum mobilen Breitbandnetz auf den Inseln Réunion und Mayotte, ebenfalls Gebiete in äußerster Randlage, zu verbessern. Zu diesem Zweck ging sie eine innovative Partnerschaft mit der Region Réunion ein, um Unternehmen den Zugang zu Kapital zu erleichtern und deren Entwicklung und Wettbewerbsfähigkeit zu fördern.