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Der Verwaltungsrat der Europäischen Investitionsbank (EIB) hat heute in seiner Sitzung in der bulgarischen Hauptstadt Sofia neue Finanzierungen von insgesamt 11,5 Milliarden Euro genehmigt. Mit den Mitteln werden Investitionsvorhaben in den Bereichen Verkehr, Bildung, Stadtentwicklung, Wasser, Energie, Telekommunikation sowie Unternehmensinvestitionen in Europa und weltweit gefördert. Außerdem werden öffentlich-private Partnerschaften (ÖPP) für den städtischen Schienenverkehr, den Ausbau von Autobahnen und den Hochwasserschutz finanziert.

„In Europa und auf der ganzen Welt verzeichnen wir derzeit ein stabiles Wirtschaftswachstum. Dennoch besteht nach wie vor eine Investitionslücke, die es zu schließen gilt. Investitionen sind in vielen Bereichen notwendig – vom Klimaschutz bis hin zum digitalen Wandel. Die Bank der Europäischen Union hilft Unternehmen jeglicher Größe dabei, ihr volles Potenzial zu entfalten und neue Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln“, sagte Werner Hoyer, der Präsident der Europäischen Investitionsbank.

Bulgarischer Ministerpräsident eröffnet neues EIB-Büro und begrüßt verstärktes Engagement der Bank

Vor der Sitzung eröffneten der bulgarische Ministerpräsident Bojko Borissow, Finanzminister und EIB-Gouverneur Wladislaw Goranow und EIB-Präsident Werner Hoyer offiziell das Büro der EIB-Gruppe in Sofia.

„Bei der heutigen Sitzung blicken wir auf 25 Jahre zurück, in denen die EIB bereits in Bulgarien aktiv ist. Über unser Außenbüro in Sofia, das Ministerpräsident Borissow heute eröffnet hat und das Andreas Beikos leiten wird, werden die EU-Bank und Bulgarien in den kommenden Jahren noch enger zusammenarbeiten“, sagte Werner Hoyer.

Einmal im Jahr tagen die 28 Anteilseigner der EIB und die Vertreter der Europäischen Kommission in dem europäischen Mitgliedstaat, der als nächster den rotierenden Vorsitz im Rat der Europäischen Union übernehmen wird.

Förderung von Investitionen zur Verbesserung lokaler und internationaler Verkehrsverbindungen

Der Verwaltungsrat bewilligte neue Finanzierungen im Gesamtbetrag von 2,7 Milliarden Euro für zwölf Verkehrsprojekte.

Davon fließt eine Milliarde Euro in eine neue Hochgeschwindigkeits-Eisenbahnstrecke, die durch das spanische Baskenland bis zur französischen Grenze verläuft. Die weiteren Mittel sind für eine neue Stadtbahnlinie zwischen Helsinki und Espoo, die Modernisierung der U-Bahn von Madrid und neues rollendes Material für den Stadtverkehr in Ulm, Warschau, Posen, Charkiw und Casablanca bestimmt. Außerdem genehmigte der Verwaltungsrat Darlehen für die Modernisierung des Hafens von Marseille, eine neue 92 Kilometer lange Autobahnstrecke in Zentralfrankreich und Straßen in Madagaskar.

Bahnbrechende Forschung und Bildung

Der Verwaltungsrat der EIB genehmigte ferner 1,9 Milliarden Euro für Bildung und Forschung.

Unter anderem werden Investitionen von Hochschulen und Forschungseinrichtungen in Polen, der Slowakei und Finnland sowie die Sanierung, der Ausbau und eine bessere digitale Infrastruktur an Schulen in Nordrhein-Westfalen unterstützt. 

Bessere Wasser- und Energieinfrastruktur

Mit 1,3 Milliarden Euro werden Wasser- und Energieprojekte unterstützt, u. a. Windparks in Österreich, intelligente Zähler in Frankreich, die Modernisierung von Energie- und Wassernetzen in Italien, der Ausbau der Wasserkraft in Madagaskar und Erneuerbare-Energien-Projekte in Peru. Zudem sollen Wasser- und Abwasserprojekte im Vereinigten Königreich und kleinere Biomasse- und Fernwärmevorhaben in ganz Europa finanziert werden.

Ferner genehmigte der Verwaltungsrat Finanzierungsmittel für die Modernisierung des 32 Kilometer langen Abschlussdeichs an der Nordküste der Niederlande.

Mobilisierung von Investitionen in wegweisende städtische Projekte

Kommunale Vorhaben in Göteborg, regionale Entwicklungsprojekte in Brandenburg, die Sanierung von Sozialwohnungen in Wien, Niedrigstenergie-wohngebäude in Schweden und die Sanierung von Industriebrachen in Belgien werden mit insgesamt 1,43 Milliarden Euro gefördert.

Unternehmensinnovationen und Branchenentwicklung

In Einklang mit dem Engagement der EIB für Unternehmensinvestitionen des Privatsektors gab der Verwaltungsrat grünes Licht für neue Finanzierungen von insgesamt 3,2 Milliarden Euro. Die Mittel werden zum Teil über spezielle nationale Finanzierungsprogramme an kleinere Unternehmen und zum Teil in Form von Direktdarlehen an größere Unternehmen bereitgestellt.

Mit neuen Durchleitungsdarlehen sollen die Digitalisierung kleiner Unternehmen in Spanien, Leasing- und Energieeffizienzfinanzierungen in Italien und die Modernisierung von Technologie in Polen unterstützt werden. Daneben werden Midcap-Unternehmen in den Niederlanden, Frankreich, Polen, Griechenland, Spanien und Deutschland verstärkt finanziert.

Außerhalb der Europäischen Union wird die Produktionstätigkeit von KMU und Midcap-Unternehmen in Ägypten und Tunesien durch zweckgebundene Darlehen finanziert. Außerdem werden Banken in der Ukraine, Moldau und Georgien in die Lage versetzt, kleinen einheimischen Unternehmen mehr Finanzierungsmitteln bereitzustellen.

Nicht zuletzt genehmigte der Verwaltungsrat Finanzierungsmittel für Forschung und Entwicklung sowie die Expansion von Unternehmen, z. B. für die Erweiterung der Produktionskapazitäten des Milchprodukteherstellers Müller in Deutschland, die Entwicklung von Motoren für die Schifffahrt und von Industriekraftwerkstechnologie in Finnland, Italien und Spanien durch Wartsila, ein neues Automobilwerk in Marokko und die Optimierung der Stahlproduktion der Acerinox SA in Spanien.