Die Europäische Investitionsbank (EIB) vergab in Rumänien im vergangenen Jahr neue Darlehen im Gesamtbetrag von 1,04 Milliarden Euro. Der Europäische Investitionsfonds (EIF), der gemeinsam mit der Europäischen Investitionsbank die EIB-Gruppe bildet, stellte 61 Millionen Euro zur Verfügung. Die EU-Bank finanzierte vorrangige öffentliche Infrastrukturvorhaben unter verschiedenen operationellen Programmen der EU für den Zeitraum 2014-2010. Zudem unterstützte sie weiterhin KMU und Midcap-Unternehmen und Vorhaben, die auf die Erhöhung der Energieeffizienz in Wohngebäuden in Bukarest abzielten.

EIB-Vizepräsident Andrew McDowell sagte: „Die EIB verzeichnete 2016 in Rumänien ein sehr erfolgreiches Jahr. Wir unterzeichneten neue Darlehen über mehr als eine Milliarde Euro. Neben unseren Finanzierungen boten wir auch technische Hilfe an, durch die in Rumänien förderfähige Projekte ermittelt und entwickelt werden konnten. Wir werden uns auch in Zukunft auf Investitionen konzentrieren, die zu Wachstum und Beschäftigung beitragen, eine schnelle Inanspruchnahme von EU-Mitteln ermöglichen und den Lebensstandard der rumänischen Bevölkerung verbessern.“

Im Programmplanungszeitraum 2014-2020, der Investitionen mit Gesamtkosten von rund 12,2 Milliarden Euro vorsah, stellte die EIB – als Ergänzung zu den Mitteln aus den EU-Fonds – insgesamt 760 Millionen Euro für vorrangige Infrastrukturprojekte zur Verfügung:

  • 360 Millionen Euro für die Finanzierung wachstumsfördernder Investitionen mit Ausrichtung auf Wettbewerbsfähigkeit, Beschäftigung und wichtige Infrastruktur. Das Augenmerk lag dabei vorwiegend auf den Bereichen Energie, Umweltschutz, Forschung, Entwicklung und Innovation (FEI), Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT), Beschäftigung, Bildung und soziale Einrichtungen, und
  • 300 Millionen Euro für vorrangige Umweltprojekte in den Bereichen Wasser- und kommunale Abfallwirtschaft, die zum Klima- und Umweltschutz beitragen, gleichzeitig jedoch auch eine nachhaltige Entwicklung fördern und den Lebensstandard der Bevölkerung verbessern.

Die EIB förderte weiterhin Energieeffizienzvorhaben in städtischen Gebieten und vergab insgesamt 57 Millionen Euro an die Verwaltungssektoren 2, 4 und 6 der Stadt Bukarest.  Die von den dortigen Projekten betroffenen Gebäude verbrauchen nun rund 50 Prozent weniger Heizenergie. So gelangen weniger Schadstoffe in die Luft, was die Umwelt schont und den Einwohnern Bukarests einen besseren Lebensstandard beschert.

Die EIB stellte 2016 in Rumänien ferner 305 Millionen Euro über sieben zwischengeschaltete Partnerinstitute bereit und erleichterte rumänischen KMU dadurch den Zugang zu Finanzierungsmitteln. In diesem Zusammenhang unterstützte die EU-Bank mit 206 Millionen Euro die Rumänische KMU-Initiative. Diese Initiative, die die EIB-Gruppe gemeinsam mit der Europäischen Kommission und dem rumänischen Staat auf den Weg gebracht hat, trägt erheblich zu nachhaltigem Wachstum und Beschäftigung bei, indem sie rumänischen KMU die Inanspruchnahme von Krediten mit günstigen Konditionen erleichtert.

Die Europäische Investitionsbank (EIB) vergab ein Darlehen von 15 Millionen Euro an Agricover Credit IFN zur Finanzierung kleinerer Vorhaben von KMU im Landwirtschaftssektor. Es handelte sich dabei um das erste Darlehen der EIB in Rumänien, das durch die EU-Haushaltsgarantie im Rahmen des Europäischen Fonds für strategische Investitionen (EFSI) abgesichert wurde. Der EFSI ist die Finanzierungskomponente der Investitionsoffensive für Europa. Dieses Darlehen wird Agricover Credit IFN in die Lage versetzen, günstige kurz- und mittelfristige Darlehen für landwirtschaftliche KMU bereitzustellen. Die Landwirtschaft ist einer der wichtigsten rumänischen Wirtschaftssektoren.

Neben ihren Finanzierungen erbrachte die EU-Bank auch Beratungsdienste für diverse rumänische Behörden. So unterzeichnete sie beispielsweise Projektberatungsverträge über insgesamt 19 Millionen Euro mit der Nationalen Agentur für öffentliche Ausschreibungen (ANAP) und dem Ministerium für Europäische Fonds.

  • Die ANAP sollte mithilfe dieser Beratung eine nationale Strategie für die Vergabe öffentlicher Aufträge entwickeln. Die Entwicklung dieser Strategie ist eine der Hauptbedingungen, die die EU für den Programmplanungszeitraum 2014-2020 festgelegt hat.
  • Im Rahmen des operationellen Programms der EU für große Infrastrukturvorhaben wurden ferner die staatliche Straßen- und Autobahngesellschaft, die staatliche Eisenbahngesellschaft sowie regional tätige Wasser- und Abfallunternehmen bei der Projektdurchführung unterstützt.

Die Europäische Investitionsbank (EIB) und das rumänische Ministerium für Gesundheit haben eine Vereinbarung über die Bereitstellung von Beratungsdiensten im Umfang von 1,5 Millionen Euro unterzeichnet. Dies wurde über die europäische Plattform für Investitionsberatung ermöglicht, die ebenfalls eine Komponente der Investitionsoffensive ist. Die Bank berät hier bei der Vorbereitung des Baus von drei regionalen Krankenhäusern in Iasi, Cluj-Napoca und Craiova.

Das Engagement des EIF belief sich 2016 in Rumänien auf 61 Millionen Euro. Es betraf fünf Garantie- und fünf Mikrofinanzoperationen, durch die Investitionen von 155 Millionen Euro mobilisiert werden sollen.