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Die gemeinsame Absichtserklärung wichtiger Akteure im Bereich der Klimafinanzierungen dürfte Investitionen aus dem Privatsektor mobilisieren, um Marokkos Anpassung an den Klimawandel zu unterstützen.

Marokko leidet unter einer Wasserknappheit, die sich durch den Klimawandel weiter verschärfen dürfte. Seit 1995 konnte das Land jedoch bemerkenswerte Fortschritte im Wassersektor erzielen, indem es die Minderung der durch die Industrie verursachten Wasserverschmutzung, die Wiederaufbereitung und die Wiederverwendung von Abwasser gezielt fördert.

Als Geldgeber für nachhaltige Projekte möchte die BMCE Bank of Africa diese Entwicklung begleiten.

Die Veröffentlichung der auf nationaler Ebene geplanten Beiträge im Vorfeld der UN-Klimakonferenz von Paris führte die Bedeutung der Wasserver- und Abwasserentsorgung für Marokkos Anpassung an den Klimawandel klar vor Augen: 11 der 14 Ziele zur Steigerung der Resilienz gegen den Klimawandel betreffen die Wasserver- und Abwasserentsorgung, darunter Abwassersammlung, ‑reinigung und -wiederverwendung, Wassereinsparung bei der Bewässerung, Reduzierung der Leckverluste und Grundwasserschutz.

Die Agence Française de Développement (AFD) und die Europäische Investitionsbank (EIB) wollen Marokkos Strategie zur Anpassung an den Klimawandel vor diesem Hintergrund unterstützen: Sie prüfen derzeit eine Kreditlinie für die BMCE Bank of Africa. Das Durchleitungsdarlehen soll Industrieunternehmen sowie Wasserver- und Abwasserentsorgern zugutekommen, die damit Vorhaben zum Schutz der Wasserressourcen und Projekte zur Anpassung an den Klimawandel finanzieren können – beispielsweise in den Bereichen Wasserdekontamination, Wiederverwendung von behandeltem Abwasser, Verminderung von Leckverlusten usw. Gleichzeitig plant die BMCE Bank of Africa, ihre Kunden verstärkt über Technologien aufzuklären, die zum Schutz der Wasserressourcen beitragen.

Die AFD und die EIB arbeiten im Rahmen von MorSEFF (Morocco Sustainable Energy Financing Facility) schon erfolgreich mit der BMCE Bank of Africa zusammen. Dieses Programm fördert über zwischengeschaltete Finanzinstitute Investitionen in eine nachhaltige Energieversorgung.

„Die BMCE Bank of Africa freut sich, dass sie ihr Engagement für die Anpassung an den Klimawandel durch diese neue Partnerschaft abermals bekräftigen kann“, unterstrich Brahim Benjelloun-Touimi, Administrateur Directeur Général Exécutif der Gruppe. „Die einzelnen Länder nutzen die UN-Klimaschutzkonferenz in Marrakesch, um sich zur Wasserthematik auszutauschen, und angesichts des Wasserstresses auf dem afrikanischen Kontinent ist eine finanzielle Unterstützung geboten. Die BMCE Bank of Africa nimmt im Energiesektor durch ihre Fazilität „Cap-Energie-Programme MorSEFF“ bereits eine starke Position ein. Deshalb war es naheliegend, die marokkanischen Unternehmen auch bei der Anpassung an die Vorschriften zur Abwasservorbehandlung zu begleiten, zumal die Wiederverwendung von behandeltem Abwasser Rentabilitätssteigerungen ermöglicht. Es erfüllt uns ebenfalls mit Stolz, das Königreich Marokko beim Ausbau der Wasser- und Abwassernetze zu unterstützen. Da wir soziale Belange integrieren, geht von unseren nachhaltigen Finanzierungen zudem eine positive Wirkung aus.“

„Die AFD ist stolz, bei der Prüfung des Durchleitungsdarlehens für den Schutz der Wasserressourcen mit der EIB und der BMCE Bank of Africa zusammenzuarbeiten. Das Darlehen soll vollständig in Projekte fließen, die auf die Anpassung an den Klimawandel ausgerichtet sind, und wäre in Marokko und wohl auch in ganz Afrika das erste seiner Art. Wir gehen davon aus, dass es insbesondere Investitionen des Privatsektors in die Beseitigung industrieller Wasserverschmutzung beschleunigen wird. Die AFD ist in Marokko bereits stark im Bereich der Reinigung kommunaler Abwässer engagiert und hat die Federführung für die europäischen Geldgeber bei der Finanzierung der marokkanischen Strom- und Trinkwasserbehörde ONEE im Rahmen des nationalen Abwasserprogramms übernommen. Deshalb freuen wir uns, unsere Unterstützung auf die Behandlung industrieller Abwässer ausweiten zu können. Zudem erlaubt uns diese innovative Initiative, unsere Zusammenarbeit mit der BMCE Bank of Africa, die die AFD-Gruppe bereits bei anderen nachhaltigen Finanzierungen begleitet, zu intensivieren“, erklärte der Directeur Général der AFD Rémy Rioux.

Michael Köhler, Direktor Nachbarschaft Süd, Generaldirektion NEAR der Europäischen Kommission, hob hervor, dass diese neue Unterstützung der EIB und der AFD für den Privatsektor die verschiedenen Fördermaßnahmen der EU ergänzt. Letztere hat Marokko in den zurückliegenden 15 Jahren 227 Millionen Euro zur Verfügung gestellt, um den Wassersektor zu modernisieren und die Abwasserpolitik voranzubringen – „zum Wohle der marokkanischen Bevölkerung und unseres Planeten insgesamt“.

„Vor dem Hintergrund der UN-Klimakonferenz in Marrakesch unterstreicht die gemeinsame Initiative mit der AFD und der BMCE das Engagement der EIB für die Anpassung des Wasserver- und Abwasserentsorgungssektors an den Klimawandel. Mit über 1 300 Wasserversorgungs- und Abwasserentsorgungsprojekten weltweit, für die sie insgesamt mehr als 60 Milliarden Euro bereitgestellt hat, zählt die EIB zu den größten Geldgebern dieses Sektors. Die Sicherheit der Wasserversorgung gehört vor dem Hintergrund des Klimawandels zu unseren vorrangigen Finanzierungszielen. Mit unseren Projekten helfen wir EU-Staaten genau wie Drittländern, ihre Wasserbewirtschaftung an den Klimawandel anzupassen“, unterstrich Marion Hoenicke, Leiterin der EIB-Abteilung für KMU-Finanzierungen in den Nachbarländern.