Der Präsident der Europäischen Investitionsbank (EIB) Werner Hoyer nimmt diese Woche an der Jahrestagung des IWF und der Weltbank-Gruppe in Washington D.C. teil. Er wird dort darlegen, dass eine deutliche Ausweitung der strategischen Investitionen und der strategischen Zusammenarbeit zwischen den internationalen Entwicklungsbanken nunmehr in Gang gesetzt ist. Dies kann enorm viel bewirken und dazu beitragen, die Herausforderungen zu bewältigen, die u. a. mit dem Klimawandel, der Flüchtlingskrise und dem Erreichen der UN-Ziele für eine nachhaltige Entwicklung einhergehen.

Bereits im Vorfeld seiner Ankunft in Washington erklärte Präsident Hoyer: „Die Bank der EU hat alle Kräfte mobilisiert, um den weltweiten Herausforderungen zu begegnen und die europäische Wirtschaft anzukurbeln.“

„Mit Blick auf die Entwicklungszusammenarbeit und Investitionen erleben wir derzeit einen Paradigmenwechsel – in der Europäischen Union und weltweit. Wir stehen jedoch vor enormen, drängenden Herausforderungen. Unsere neue Initiative zur Stärkung der wirtschaftlichen Resilienz konzentriert sich auf den Nahen Osten und Nordafrika in unserer südlichen Nachbarschaft sowie auf den Westbalkan. Wir haben diesen konkreten Weg eingeschlagen, weil er Lösungen bietet, um das Unternehmertum und die soziale Infrastruktur in den Heimat-, Ziel- und Aufnahmeländern der Flüchtlinge zu unterstützen. Entscheidend ist: Wir agieren gemeinsam mit unseren Partnern, mit denen wir uns auch der längerfristigen Herausforderung der Migrationssituation, vor allem in Subsahara-Afrika, stellen.“

Präsident Hoyer fügte hinzu: „Gleichzeitig wissen wir, dass sich der Blick vieler Menschen auf Europa und seine Institutionen richtet. Das weltweite Finanzsystem bedarf einer Bestätigung, dass wir auf dem richtigen Weg sind und die Beschäftigungs- und Wachstumserwartungen der Bürgerinnen und Bürger, aber auch der Wirtschaft erfüllen werden. Es ist kein Geheimnis: Wir brauchen noch mehr Investitionen in Schlüsselbereichen, das heißt in Forschung, Entwicklung und Innovation, in allgemeine und berufliche Bildung und in strategische Infrastruktur. Die Europäische Union plant, diese Investitionen durch den Europäischen Fonds für strategische Investitionen, der ein fester Bestandteil der EIB-Gruppe ist, zu mobilisieren. Unsere ersten Untersuchungen lassen den Schluss zu, dass wir auf gutem Wege sind und die strategischen Investitionen Früchte tragen werden.“

Die EIB-Gruppe evaluiert derzeit die Auswirkungen ihrer Finanzierungen zwischen 2013 und 2015. In diesem Zeitraum ermöglichte die von den EU-Mitgliedstaaten beschlossene Kapitalerhöhung, Investitionen von insgesamt 372 Milliarden Euro. Die Untersuchung zeigt, dass die EIB-Gruppe dank der Kapitalerhöhung bis 2017 in der ganzen EU ein zusätzliches BIP von geschätzt 0,8 Prozent sowie 830 000 neue Arbeitsplätze schaffen wird. Langfristig – bis 2030 – prognostiziert das Modell ein zusätzliches BIP von 1,1 Prozent sowie 1,4 Millionen neue Arbeitsplätze.

Der Zeitrahmen und das Finanzvolumen dieser Evaluierung sind mit der ursprünglich für den Europäischen Fonds für strategische Investitionen (EFSI) vorgesehenen Größenordnung vergleichbar. Deshalb bietet sie bereits Hinweise, welche Methoden bei der Evaluierung der Auswirkungen des EFSI angewendet werden könnten. 

Präsident Hoyer erklärte: „Für uns als Bank der EU ist es von entscheidender Bedeutung, die Auswirkungen unserer Investitionen und ihren konkreten Beitrag für die Bürgerinnen und Bürger zu messen. Denn wir müssen sicherstellen, dass unsere Investitionen effizient wirken. Das bis 2030 prognostizierte zusätzliche BIP von 1,1 Prozent sowie die erwarteten 1,4 Millionen Arbeitsplätze sind sehr ermutigend. Diese Zahlen liefern uns gute Anhaltspunkte für die Auswirkungen, die wir vom Europäischen Fonds für strategische Investitionen im Rahmen der Investitionsoffensive für Europa erwarten können. Durch eine Ausweitung der Darlehensvergabe schaffen wir Arbeitsplätze und Wachstum. Damals ermöglichte die Kapitalerhöhung diese Ausweitung, heute ist es der EFSI.“

Nützliche Links:

EIB Impact: http://blog.eib.org/eib-impact/

http://www.eib.org/about/key_figures/eib-impacts/index.htm

Globale Herausforderungen gemeinsam bewältigen: http://www.eib.org/about/global-cooperation/index.htm