Die multilateralen Entwicklungsbanken (MEB) und der Internationale Währungsfonds (IWF) haben die neue Agenda für nachhaltige Entwicklung begrüßt, die heute verabschiedet wurde und der nächsten Generation zugutekommen soll. Zugleich sagten sie noch umfangreichere Mittel zu, damit die Ziele erreicht werden können.

Auf der Generalversammlung der Vereinten Nationen (25.-27. September in New York) haben die Staatsoberhäupter neue Ziele für eine nachhaltige Entwicklung verabschiedet. Damit vereinbarten sie eine ehrgeizige Agenda, die die Armut beseitigen, Wohlstand fördern und die Umwelt schützen soll.

Die Präsidenten der MEB (Afrikanische Entwicklungsbank, Asiatische Entwicklungsbank, Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung, Interamerikanische Entwicklungsbank, Weltbankgruppe) und des IWF bezeichneten die Vereinbarung als historischen Meilenstein.

„Das Wohlergehen unseres Planeten und der Menschen, die darauf leben, steht bei den neuen Zielen im Mittelpunkt. Sie weisen den Weg zu mehr Wohlstand und Gleichheit und sorgen für ein stabileres und nachhaltigeres Wirtschaftswachstum“, erklärten die Präsidenten.

Im Juli gaben die Finanzierungsinstitutionen auf der Konferenz zur Entwicklungsfinanzierung in Addis Abeba Pläne bekannt, ihr Finanzierungsvolumen und die Unterstützung für Länder zu verstärken, die die Entwicklungsziele erreichen wollen. Sie sagten zu, ihren finanziellen Beitrag in den nächsten drei Jahren auf mehr als 400 Milliarden US-Dollar zu erhöhen.

Sie wollen nach Lösungen suchen, wie sie ihr eigenes Finanzierungsvolumen erhöhen können. Gleichzeitig werden sie sich dafür einsetzen, dass auch in den betreffenden Ländern mehr Mittel mobilisiert werden und sich der Privatsektor noch stärker an der Finanzierung beteiligt.

Die Präsidenten der multilateralen Entwicklungsbanken und des IWF äußerten sich wie folgt:

Akinwumi Adesina, Präsident der AfDB

„Die Afrikanische Entwicklungsbank wird alles für die erfolgreiche Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele tun.

Wir werden mit unseren Mitgliedstaaten, dem Privatsektor, der Zivilgesellschaft und anderen Partnern zusammenarbeiten, um diese Ziele in Afrika zu erreichen. Die Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele muss gelingen – auch in Afrika.“

Takehiko Nakao, Präsident der AsDB

„Wir sind entschlossen, die 2030-Agenda zu unterstützen und unseren Mitgliedstaaten zu helfen, diese ehrgeizigen neuen Ziele im Asien-Pazifik-Raum zu erreichen. Ab 2017 werden wir bis zu 50 Prozent mehr Mittel für die integrative und nachhaltige Entwicklung bereitstellen und dieses Ziel dann mit rund 20 Milliarden US-Dollar pro Jahr fördern. Bis 2020 wird die AsDB ihre Klimafinanzierungen auf 6 Milliarden Dollar pro Jahr erhöhen. Das entspricht etwa 30 Prozent ihres gesamten Finanzierungsvolumens. Wir werden zudem verstärkt Kofinanzierungen mit anderen Entwicklungspartnern durchführen, den Privatsektor stärker einbeziehen und auch in den betreffenden Ländern selbst mehr Mittel mobilisieren.“

Sir Suma Chakrabarti, Präsident der EBWE

„Die neuen Ziele entsprechen den Schwerpunkten, die die EBWE bei ihren Operationen und strategischen Ausrichtungen setzt. Als Entwicklungsbank arbeitet die EBWE speziell mit dem Privatsektor zusammen und ist daher gut positioniert, die Umsetzung einer Agenda zu unterstützen, in der private Unternehmen eine entscheidende Rolle spielen.“

Werner Hoyer, Präsident der EIB

„Die Verabschiedung der neuen Nachhaltigkeitsziele zeigt unsere kollektive Entschlossenheit, für die Zukunft unseres Planeten zu sorgen. Die EIB ist bereit, gemeinsam mit anderen Finanzierungsinstitutionen, öffentlichen Stellen und dem privaten Sektor zur Umsetzung der neuen Ziele beizutragen und dafür sowohl ihre Finanzierungsmittel als auch ihre Erfahrung einzubringen.“

Luis Alberto Moreno, Präsident der IDB

„Die Ziele für eine nachhaltige Entwicklung sind ehrgeizig. Dennoch erwarten die Bürger unserer Mitgliedstaaten, dass wir uns voll und ganz für die Beseitigung der Armut, die Förderung eines nachhaltigen und gerechten Wirtschaftswachstums und den Schutz der Umwelt einsetzen. Die IDB verpflichtet sich, eng mit den Regierungen und dem Privatsektor in Lateinamerika und der Karibik zusammenzuarbeiten, um allen eine Zukunft in Wohlstand zu ermöglichen.“

Christine Lagarde, geschäftsführende Direktorin des IWF

„Die Nachhaltigkeitsziele sind ehrgeizig und doch erreichbar, wenn wir sie entschlossen angehen. Es ist unsere gemeinsame Verantwortung, diese Ziele zu erreichen, sowohl auf Ebene der einzelnen Länder als auch durch gemeinsames Handeln auf globaler Ebene. Der IWF mit seinen 188 Mitgliedstaaten wird seinen Beitrag dazu leisten.“

Jim Yong Kim, Präsident der Weltbankgruppe

„Die internationale Gemeinschaft hat vor fünfzehn Jahren Klugheit und Mut bewiesen, als sie die Millenniums-Erklärung verabschiedet hat. Darin wurden acht ehrgeizige Ziele vorgegeben, um das Leben für Milliarden von Menschen zu verbessern und in der Welt mehr partnerschaftliche Zusammenarbeit zu bewirken. Wir haben die Armut halbiert, und zwar fünf Jahre früher als in der Erklärung vorgesehen. Deshalb bin ich zuversichtlich, dass wir die hochgesteckten neuen Ziele erreichen können. Das gilt vor allem für das erste – die extreme Armut bis 2030 weltweit vollständig zu beseitigen. Wir können und müssen dieses unerträgliche Problem, das unser gemeinschaftliches Gewissen belastet, endlich beheben.“