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Der Präsident der Europäischen Investitionsbank (EIB) Werner Hoyer und der polnische Finanzminister Mateusz Szczurek haben heute zwei Darlehensverträge unterzeichnet. Polen erhält damit insgesamt 940 Millionen Euro für Forschungs-, Entwicklungs- und Innovationsaktivitäten, die in Forschungsinstituten, Hochschulen und Unternehmen durchgeführt werden. Während seines offiziellen Besuchs in Polen besprach Werner Hoyer mit dem Minister auch den Investitionsplan für Europa, den die EIB in Polen und der gesamten Europäischen Union umsetzen wird.

Finanzminister Mateusz Szczurek kommentierte den Besuch wie folgt: „Die EIB ist und bleibt unser wichtigster Partner unter den internationalen Finanzinstitutionen. Deshalb freue ich mich über die Unterzeichnung von zwei neuen Darlehensverträgen, mit denen dringend benötigte Forschungs- und Entwicklungsvorhaben finanziert werden können. 2014 erhielt Polen von der EIB Darlehen im Umfang von 5,5 Milliarden Euro. In diesem Jahr dürfte sich die Unterstützung auf dem gleichen Niveau bewegen. Die EIB stellt jedoch nicht nur langfristige Finanzierungen zu günstigen Konditionen bereit, sondern auch ihr Know-how. Dieses Wissen ist für die Projektvorbereitung in Bereichen wie Forschung und Entwicklung unverzichtbar. Polen freut sich überdies auf die weitere enge Zusammenarbeit mit der EIB. Dabei wird es auch um die Verwendung der Mittel aus dem Europäischen Fonds für strategische Investitionen (EFSI) für Investitionsvorhaben in Polen gehen. Wir sind zuversichtlich, dass die EIB ihre normale Finanzierungstätigkeit mithilfe des EFSI zukünftig auch auf risikoreichere Projekte ausweiten kann. Wir zählen zudem darauf, dass die EIB im Rahmen der Europäischen Plattform für Investitionsberatung polnischen Projektträgern verstärkt technische Hilfe bereitstellen wird.“

EIB-Präsident Werner Hoyer sagte: „Für uns als Bank der EU hat die Finanzierung von Innovation und Wissen oberste Priorität. Innovation spielt bei der Förderung des Wachstums in Europa eine entscheidende Rolle. Sie sichert die langfristige Wettbewerbsfähigkeit und schafft hochwertige Arbeitsplätze. Ich freue mich, heute Darlehensverträge unterzeichnen zu können, mit denen Polens strategische Wissenschafts- und Innovationspolitik weiter unterstützt wird. Wir möchten die Forschung stärken und die Effizienz steigern. Unser Ziel besteht des Weiteren darin, die Zusammenarbeit zwischen Forschung und Industrie zu verbessern und in Polen und ganz Europa noch mehr Investitionen des privaten Sektors in angewandte Entwicklungs- und Innovationsaktivitäten zu bewirken.“

520 Millionen Euro sind zur Finanzierung der gesetzlichen Forschungsaufgaben bestimmt, die von allen wissenschaftlichen und akademischen Mitarbeitern der öffentlichen Hochschulen und Forschungsinstitute Polens – unabhängig von deren Kategorie – in den meisten wissenschaftlichen Fachgebieten durchgeführt werden. Aus diesen Darlehensmitteln wird die EIB auch Investitionen des polnischen Ministeriums für Wissenschaft und Hochschulbildung in öffentliche Forschungs- und Entwicklungsinfrastruktur (FuE-Infrastruktur) sowie in wissenschaftliche Ausrüstung unterstützen.

Außerdem stellt die Bank ein Darlehen von 420 Millionen Euro bereit, aus dem Zuschüsse für FuE-Projekte gewährt werden sollen. Diese werden vom Nationalen Wissenschaftszentrum und dem Nationalen Zentrum für Forschung und Entwicklung über öffentliche Ausschreibungen an Doktoranden, Promovierte und Wissenschaftler vergeben. Dabei kommen Projekte in Betracht, die entweder Grundlagen- oder angewandte Forschung betreffen und in öffentlichen Forschungsinstituten, Hochschulen und Unternehmen in Polen durchgeführt werden. Die EIB-Finanzierung zielt vor allem darauf ab, angewandte Forschung und Entwicklung sowie innovative Vorhaben von Unternehmen zu fördern sowie die Zusammenarbeit zwischen Forschung und Industrie zu verbessern.

Rund 150 000 Forscher, Techniker und andere wissenschaftliche Mitarbeiter sind im öffentlichen Wissenschaftssektor Polens beschäftigt. Beide von der EIB unterstützten Projekte werden 2015 und 2016 durchgeführt. Sie werden in diesem Zeitraum nicht nur dazu beitragen, die vorhandenen Arbeitsplätze im polnischen FuE-Sektor zu bewahren, sondern auch viele neue Karrierechancen insbesondere für junge Forscher eröffnen.

Seit 2004 wurden bereits zwölf Darlehen zur Kofinanzierung des polnischen Wissenschaftssektors vergeben. Mit den heute unterzeichneten neuen Darlehensverträgen zeigt die EIB einmal mehr, dass sie die feste Absicht hat, die polnischen Forschungs-, Entwicklungs- und Innovationsprogramme auf verschiedenen Ebenen und in unterschiedlichen Fachbereichen langfristig zu unterstützen.

Die wettbewerbsfähigen Finanzierungsbedingungen der EIB und die lange Darlehenslaufzeit werden die Finanzierungskosten dieser Projekte senken. Dies bietet Polen eine größere finanzielle Flexibilität und mehr Möglichkeiten, FuE-Investitionen zu fördern. Die finanzielle Unterstützung der EIB wird den Wissenschafts- und Hochschulsektor in die Lage versetzen, den Innovations- und Exzellenzrückstand Polens gegenüber der EU-27 zu verringern. Dank dieses FuE-Darlehens erhalten die Forschungseinrichtungen die nötige Ausrüstung, um in der Wissenschaft und Bildung wettbewerbsfähiger zu werden. Die Hochschulen erhalten ihrerseits eine bessere wissenschaftliche Infrastruktur sowie wissenschaftlich hochqualifizierte Lehrkräfte. Schließlich besteht ihre vorrangige Aufgabe nicht nur darin, die Studierenden zu unterrichten, sondern auch darin, sie auf die Anforderungen des Arbeitsmarkts vorzubereiten.