Die Europäische Investitionsbank, der weltweit größte multilaterale Darlehensgeber, und die Niederlande stellen gemeinsam Mittel für den Wasser- und den Abwassersektor bereit. Die niederländische Ministerin für Außenhandel und Entwicklungszusammenarbeit, Lilianne Ploumen, und EIB-Vizepräsident Pim van Ballekom haben heute am Rande der Dritten Internationalen Konferenz für Entwicklungsfinanzierung in Addis Abeba (Äthiopien) eine Absichtserklärung unterzeichnet.

Damit wird ein Rahmen für die künftige Zusammenarbeit zwischen der EIB und den niederländischen Behörden geschaffen. Bezweckt wird damit, Know-how, Kapazitäten und zusätzliche Finanzierungsmittel zur Verfügung zu stellen und so eine größere Anzahl besserer Investitionsvorhaben im Wasser- und im Abwassersektor zu ermöglichen. In geographischer Hinsicht liegt der Schwerpunkt dieser Zusammenarbeit auf den Entwicklungsländern, und hier vor allem auf Afrika. Allerdings kommen auch EU-Mitgliedstaaten und Nachbarländer dafür in Betracht.

EIB-Vizepräsident Pim van Ballekom erklärte: „Durch diese neue Partnerschaft werden in unseren Partnerländern Investitionen im Wassersektor verstärkt unterstützt. Wenn wir unsere Darlehen mit Zuschüssen und Know-how aus den Niederlanden kombinieren, können wir effizienter tätig sein. Wie können innovative Finanzierungskonstruktionen erproben und dringend benötigte Investitionen des öffentlichen und des privaten Sektors anstoßen. Die Unterzeichnung dieser Absichtserklärung ist ein wichtiger Schritt, um konkrete Vorhaben umzusetzen, die vor Ort einen wirklichen Unterschied machen.“

Diese Unterlage ist vor allem aufgrund der direkten Auswirkungen so wichtig, die diese Zusammenarbeit auf lokaler Ebene haben kann. Dies hat sich erst vor kurzem in Malawi erwiesen. Hier hatte der Finanzierungsbeitrag der EIB Maßnahmen zur Folge, die vom Staat, von einem malawischen Wasserversorger, einer führenden niederländischen Wasserversorgungsgesellschaft und einer Nichtregierungsorganisation aus dem Land ausgingen: Sie finanzierten ein Projekt, das von der ansässigen Bevölkerung betrieben wird und die Versorgung von mehr als 750 000 Personen mit sauberem Wasser betrifft.

Ministerin Ploumen fügte hinzu: „Es ist eine sehr positive Entwicklung, dass die EIB, die größte multilaterale Bank der Welt, sich den neuen Zielen der UNO für eine nachhaltige Entwicklung anschließt. In diesem Fall bedeutet das, dass sie Darlehen für Investitionsvorhaben außerhalb Europas bereitstellt, die den Wasser- und den Abwassersektor betreffen. Wir freuen uns darauf, mit der EIB auf diesem Gebiet zusammenzuarbeiten.“

Im Zusammenhang mit dieser neuen Vereinbarung hat die niederländische Regierung bestätigt, dass sie 2 Millionen Euro für die Tätigkeit der EIB im Wasser- und im Abwassersektor bereitstellen will. Gespräche laufen auch mit anderen potenziellen Geldgebern aus verschiedenen Ländern, um Ressourcen zu bündeln und so eine kritische Masse zu erzielen sowie Skaleneffekte zu ermöglichen. Diese Partnerschaft kann dazu beitragen, die Projektplanung und ‑durchführung zu verbessern und gleichzeitig nachhaltige Finanzierungslösungen für wichtige Investitionsvorhaben zu bieten.

Im vergangenen Jahr hat die Europäische Investitionsbank über 2,5 Milliarden Euro für langfristige Investitionen in den Bereichen Energie, Wasserwirtschaft, Verkehr und Bildung und für die Förderung privatwirtschaftlicher Investitionen in Afrika bereitgestellt.