Der Verwaltungsrat der Europäischen Investitionsbank hat heute Darlehen im Gesamtbetrag von 866 Mio EUR an europäische Automobilhersteller für die Entwicklung und den Bau umweltfreundlicherer Autos mit geringeren CO2-Emissionen genehmigt.
Seit Dezember vergangenen Jahres wurden darüber hinaus bereits Darlehen von insgesamt 3,66 Mrd EUR für europäische Pkw- und Lkw-Hersteller genehmigt. Im Mai und Juni sollen dem Verwaltungsrat weitere Darlehen an eine breitere Palette von Begünstigten - darunter Zulieferer – zur Genehmigung vorgelegt werden. Damit würde sich der seit vergangenen Dezember insgesamt genehmigte Betrag der Finanzierungen im Automobilsektor auf über 7 Mrd EUR erhöhen. Ende 2008 hatte die Bank ein Unterstützungspaket auf den Weg gebracht, das dazu beitragen soll, die von der gegenwärtigen Krise angeschlagene Wirtschaft in Europa wieder anzukurbeln.
Die heute genehmigten Finanzierungsmittel für den Automobilsektor werden zu rund 63% im Rahmen der Europäischen Fazilität für umweltfreundlichen Verkehr (European Clean Transport Facility - ECTF) der Bank bereitgestellt. Diese Fazilität ist Teil des umfassenden Beitrags der EIB zum Konjunkturpaket der EU und zielt auf eine wesentliche Senkung der CO2-Emissionen von Fahrzeugen ab. Zu diesem Zweck werden Vorhaben im Bereich Forschung, Entwicklung und Innovation sowie zur Herstellung umweltfreundlicherer und kraftstoffeffizienterer Pkw und anderer Verkehrsmittel unterstützt. Der verbleibende Betrag, der ebenfalls der Finanzierung sichererer, kleinerer und kraftstoffeffizienterer Fahrzeuge dient, fällt unter das Konvergenzziel der EIB zur Unterstützung der weniger wohlhabenden Regionen Europas sowie unter das Finanzierungsmandat für Asien und Lateinamerika.
Der heute genehmigte Gesamtbetrag teilt sich wie folgt auf: 400 Mio EUR an europäische Betriebe von Nissan für die Entwicklung und den Bau kraftstoffeffizienterer Fahrzeuge im Vereinigten Königreich und in Spanien, 340 Mio GBP (366 Mio EUR) an Jaguar Land Rover als Beitrag zur Verringerung der Fahrzeugemissionen sowie ein Darlehen für ein Volkswagenwerk in Indien, in dem Kleinwagen produziert werden sollen, die strengere Emissionsgrenzwerte einhalten, bevor diese 2010 in den größeren Städten Indiens eingeführt werden.
Nach Genehmigung durch den Verwaltungsrat in seiner Sitzung am 12. März wurden Darlehen an BMW, Renault und Volvo Trucks inzwischen unterzeichnet.
Mit ihrem im Dezember genehmigten umfassenden Beitrag zum Konjunkturpaket der EU erhöht die Bank ihr Darlehensvolumen 2009 und 2010 jeweils um 15 Mrd EUR gegenüber den vergangenen Jahren. Dieses zusätzliche Darlehensvolumen soll im Wesentlichen drei Bereichen zugute kommen: kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) sowie Midcap-Unternehmen, weniger wohlhabenden Konvergenzregionen in Europa sowie der Bekämpfung des Klimawandels (unter anderem durch die ECTF). Die EIB hat bei der Umsetzung der von den EU-Mitgliedstaaten festgelegten Ziele bereits beachtliche Fortschritte erzielt.
Hintergrundinformationen:
Die Europäische Investitionsbank wurde 1958 durch den Vertrag von Rom als die Institution der EU für langfristige Finanzierungen gegründet. Aufgabe der Bank ist es, zur Integration, zur ausgewogenen Entwicklung und zum wirtschaftlichen und sozialen Zusammenhalt der Mitgliedstaaten der EU beizutragen. Die EIB nimmt umfangreiche Mittel an den Kapitalmärkten auf und vergibt daraus zu günstigen Konditionen Darlehen für Projekte, die zum Erreichen der Ziele der EU beitragen. Die EIB passt ihre Aktivitäten kontinuierlich an die Entwicklungen der EU-Politik an.