Die Europäische Investitionsbank (EIB) stellt der Telefónica Celular del Paraguy SA (Telecel) 68,5 Mio EUR für die Erweiterung ihres Mobilfunknetzes zur Verfügung. Das Darlehen der EIB wird einen Teil der Investitionskosten decken. Die verbleibenden Mittel werden von Geschäftsbanken bereitgestellt bzw. von der Telecel selbst aufgebracht.

Die Telecel gehört zur europäischen Millicom-Unternehmensgruppe, die über umfangreiche Erfahrung auf dem Telekommunikationsmarkt verfügt und Zugang zu einer zentralen technischen und kaufmännischen Unterstützungsorganisation hat. Telecel ist seit 1992 auf dem paraguayischen Telekommunikationsmarkt tätig, auf dem das Unternehmen damals Mobilfunkdienste auf der Basis der Analogtechnik einführte. Das Unternehmen beschloss 2004 die Umstellung auf die GSM-Technologie, um die Teilnehmerzahlen rascher zu steigern und die Wettbewerbsposition der Telecel auf dem Markt für mobile Telekommunikation zu verbessern. Durch dieses Investitionsvorhaben können alle Städte mit mehr als 5 000 Einwohnern abgedeckt werden, und es wird eine Versorgungsdichte von rund 83% erreicht werden. In Anbetracht der sehr geringen Festnetzdichte des Landes (auf einen Festnetzanschluss kommen acht Mobilfunkanschlüsse) ist dieser Aspekt besonders wichtig.  Das Investitionsprogramm soll bis 2009 abgeschlossen sein.

Das Vorhaben wird mit großen wirtschaftlichen Vorteilen für das Land verbunden sein, da effiziente Kommunikation für die Entwicklung von Handelsaktivitäten entscheidend ist.

Die EIB vergibt das Darlehen im Rahmen ihres derzeitigen Mandats für Finanzierungen in Asien und Lateinamerika (ALA IV). Es wird sich hierbei um die erste Operation der EIB in Paraguay handeln.

Hintergrundinformation:

Die Europäische Investitionsbank ist die Institution der EU für langfristige Finanzierungen. Die 1958 errichtete EIB fördert Projekte von europäischem Interesse. Sie ist in den 27 Mitgliedstaaten der EU tätig und außerhalb der EU in mehr als 130 sonstigen Ländern in Asien und Lateinamerika, Mittel- und Osteuropa, der Balkanregion, der Mittelmeerregion, in Afrika, im karibischen Raum und im Pazifischen Ozean. Die Darlehensoperationen außerhalb der EU sind Teil der Zusammenarbeit der EU mit Nicht-Mitgliedstaaten.

Seit 1993 hat die Bank vier aufeinanderfolgende Finanzierungsmandate für Asien und Lateinamerika umgesetzt.  Im Rahmen des derzeit geltenden Mandats für den Zeitraum 2007-2013 ist die EIB ermächtigt, Finanzierungen bis zu einer Obergrenze von 3,8 Mrd EUR für Vorhaben bereitzustellen, die die Präsenz der EU in den betreffenden Regionen durch ausländische Direktinvestitionen und den Transfer von Technologie und Know-how stärken. Der Höchstbetrag von 3,8 Mrd EUR für diese Regionen ist in zwei Richtbeträge untergliedert, und zwar in höchstens 2,8 Mrd EUR für Lateinamerika und höchstens 1 Mrd EUR für Asien.