Die Europäische Investitionsbank (EIB) beteiligt sich an der Finanzierung der Wachstumsstrategie der ECOBANK Transnational Incorporated (ETI). Ein entsprechender Darlehensvertrag über 50 Mio EUR wurde heute unterzeichnet. Damit stellt die EIB, die Finanzierungsinstitution der Europäischen Union, der ECOBANK eine stabile langfristige Finanzierung zur Verfügung, um das Expansionsprogramm des Instituts zu unterstützen.

Das Projekt entspricht in mehrfacher Hinsicht sowohl den Zielen der Ecobank-Gruppe als auch der Strategie der EIB: 

  • Die Finanzierung unterstützt eine dynamische afrikanische Bankengruppe, die international tätig ist, und fördert damit die regionale Integration im Finanzsektor;
  • Das Darlehen ermöglicht der ECOBANK die Umsetzung ihrer Strategie im Privatkundengeschäft. Damit wird das Institut sein Angebot an Krediten und Finanzdienstleistungen auf ein größeres Segment der Bevölkerung in West-, Zentral-, Ost- und Südafrika ausweiten können;
  • Es werden Projekte des privaten Sektors insbesondere in den problematischeren Ländern der Region unterstützt, die die Bank nicht direkt erreichen kann.

Nach Auffassung von Arnold Ekpe, CEO der ECOBANK-Gruppe, wird diese Finanzierungsfazilität dazu beitragen, die ECOBANK näher an die Bürger ihrer Zielländer heranzubringen. „Mit Hilfe des Darlehens werden wir unsere Kosten senken und unsere Effizienz durch die erste zentralisierte Dienstleistungsstelle (Shared Service Centre) in West- und Zentralafrika verbessern können. Es wird uns auch dabei helfen, unserem zweifachen Auftrag gerecht zu werden, der darin besteht,  einerseits eine afrikanische Bank von Weltklasseniveau aufzubauen und andererseits einen Beitrag zur wirtschaftlichen und finanziellen Integration Afrikas zu leisten.“

Für die Europäische Investitionsbank sagte Gustaaf Heim, Leiter der für Operationen in Westafrika zuständigen Abteilung, dass diese Finanzierung zur Entwicklung des Darlehensnehmers beitragen werde.  Er fügte hinzu: „Sie bietet der EIB außerdem eine Möglichkeit, den Finanzsektor in einigen der Länder zu unterstützen, die sich in einer Nachkriegssituation befinden und zum geografischen Tätigkeitsgebiet der ECOBANK gehören. Das Projekt hat außerdem das Ziel, die Strategie der ECOBANK im Privatkundengeschäft zu unterstützen. Hierzu gehören auch Investitionen in Technologie, mit der sich die Gesamtkosten der Kreditvermittlung senken lassen, wodurch es letztlich möglich wird, Finanzdienstleistungen für ärmere oder in abgelegenen Gebieten wohnende Kunden bereitzustellen. Gleichzeitig zielt das Projekt darauf ab, die Entwicklung der Finanzierungstätigkeit der ETI im Privatsektor zu unterstützen.“

Über die ECOBANK

Die 1985 gegründete ECOBANK Transnational Incorporated (ETI) ist die Muttergesellschaft der größten unabhängigen regionalen Bankengruppe in Afrika. Die ECOBANK-Gruppe ist zur Zeit in 20 afrikanischen Ländern tätig, und zwar in: Benin, Burkina-Faso, Kamerun, Kap Verde, Zentralafrikanische Republik, Tschad, Côte d’Ivoire, Gambia, Ghana, Guinea, Guinea-Bissau, Mali, Niger, Nigeria, Liberia, Ruanda, Sao Tome, Senegal, Sierra Leone und Togo. Außerdem ist die ETI an den Börsen in Lagos, Accra und Abidjan (BRVM) notiert. Die Gruppe hat mehr als 7 500 Beschäftigte in mehr als 450 Zweigstellen.  Die ECOBANK ist eine Universalbank, die Bankdienstleistungen und -produkte in den Bereichen Großkunden- sowie Privatkundenkundengeschäft, Investment Banking und Transaction Banking anbietet. Ihre Kunden sind Regierungen, Finanzierungsinstitutionen, multinationale Unternehmen, internationale Organisationen, mittlere, kleine und Kleinstunternehmen sowie Einzelkunden.

Über die Europäische Investitionsbank

Die Europäische Investitionsbank (EIB) wurde 1958 durch den Vertrag von Rom errichtet. Die Bank finanziert große Investitionsvorhaben, die dazu beitragen, die Kernziele der Europäischen Union (EU) zu erreichen. Außerdem ist sie in die Umsetzung der wirtschaftspolitischen Zusammenarbeit der EU mit Drittländern eingebunden, für die entsprechende Kooperations- oder Assoziierungsabkommen mit der Union bestehen.

Die EIB ist seit 1963 auch als aktiver Entwicklungspartner in vielen Ländern Afrikas, des karibischen Raums und des Pazifischen Ozeans (AKP) tätig. Ihre Operationen in diesen Ländern sind ein wichtiger Teil der Palette von Finanzhilfen, die die EU in dieser Region im Rahmen des Partnerschaftsabkommens von Cotonou zur Verfügung stellt, das im Jahr 2000 zwischen der EU und den AKP-Ländern unterzeichnet wurde.  Diese Finanzhilfen tragen zu einer nachhaltigen wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung und zur Verringerung der Armut bei.  Zusätzlich zu den Darlehen, die sie aus ihren eigenen Mitteln gewährt, verwaltet die Bank die Investitionsfazilität (IF), bei der es sich um einen aus Mitteln der EU-Mitgliedstaaten gespeisten revolvierenden Fonds handelt. Im Rahmen der IF können verschiedene Finanzierungsinstrumente eingesetzt werden, um Projekte zu unterstützen, die in technischer, ökologischer, finanzieller und wirtschaftlicher Hinsicht tragfähig sind. Als Projektträger kommen dabei privatwirtschaftliche Unternehmen sowie nach kommerziellen Grundsätzen geführte öffentliche Einrichtungen in Frage. Im Jahr 2006 beliefen sich die Finanzierungen der EIB in den AKP-Ländern auf insgesamt 745 Mio EUR.