Die EIB hat mit der Landesbank Saar (SaarLB) die erste Darlehensfazilität mit Risikoteilung in Deutschland unterzeichnet. Den Rahmen hierfür bildet die von der EIB eingerichtete Fazilität für Strukturierte Finanzierungen (FSF). Die Operation setzt sich zusammen aus einem Globaldarlehen in Höhe von 100 Mio EUR (Finanzierungskomponente) und einer parallel dazu gewährten Garantie von 50 Mio EUR (Risikoteilungskomponente). Die Darlehensfazilität, die von der SaarLB zur Finanzierung von FEI-Vorhaben (Forschung, Entwicklung, Innovation) in der Automobilzulieferindustrie eingesetzt wird, basiert auf Technologieleasing-Operationen und wurde gemeinsam mit den Partnern SaarLB und Deutsche Leasing entwickelt.

Durch die Partnerschaft mit der SaarLB kann die EIB auch Kreditrisiken kleinerer Unternehmen übernehmen, die normalerweise von ihren Finanzierungen nicht erreicht werden können.

Matthias Kollatz-Ahnen, Vizepräsident der EIB, sagte anlässlich der Unterzeichnung: „Die Fazilität wird den von der EIB bewirkten Zusatznutzen erheblich steigern. Indem sich die Bank am Kreditrisiko der Operation beteiligt, unterstützt sie die SaarLB und die Deutsche Leasing dabei, ihr Finanzierungsgeschäft mit diesen Firmenkunden und in diesem Sektor auszuweiten“.

Im Rahmen dieser Fazilität kann die SaarLB die EIB um Risikoteilung auf der Grundlage der Garantiekomponente für bis zu 25% der Projektkosten ersuchen. Mit ihrer Beteiligung am Kreditrisiko der SaarLB übernimmt die EIB eine Vorreiterrolle, indem sie die Finanzierung von Forschungs- und Technologietransfer in Unternehmen der Automobilzulieferindustrie unterstützt. Sie trägt außerdem in Deutschland zur Marktentwicklung von Finanzierungskonstruktionen auf der Grundlage von Rechten am geistigen Eigentum bei. Darüber hinaus kann die Fazilität ein Risikoteilungsprodukt mit Modellcharakter sein, das in anderen Technologiesektoren und/oder geografischen Gebieten eingesetzt werden kann.

Allgemeines:

Die Fazilität für Strukturierte Finanzierungen (FSF) wurde von der EIB eingerichtet, um ihre Finanzierungen auf die Anforderungen von Projekten mit höherem Risikoprofil abzustimmen und ihre Eigenkapitalfinanzierungen und Garantieoperationen zur Unterstützung großer Infrastrukturvorhaben fortführen zu können. Für die FSF wurde für die kommenden drei Jahre eine zusätzliche Rücklage von insgesamt 750 Mio EUR gebildet. Die Mittel sind dazu bestimmt, Operationen im Umfang zwischen 1,5 und 2,5 Mrd EUR unter Einsatz eines breiten Mix von Finanzierungsprodukten durchzuführen. Ziel der FSF ist es, bei der Finanzierung von vorrangigen Projekten einen Zusatznutzen zu bewirken, indem sie die Finanzierungsmittel ergänzt, die über Geschäftsbanken und am Kapitalmarkt aufgenommen werden. FSF-Operationen werden vorwiegend in den Ländern der Europäischen Union, aber auch in Nicht-EU-Staaten durchgeführt werden.