Am 9. und 10. November 2005 fand in Rabatt ein erstes Seminar zugunsten der marokkanischen autonomen Regiebetriebe in den Bereichen Wasserversorgung, Stromversorgung und Abwasserentsorgung statt. Das Seminar wurde von der Europäischen Investitionsbank (EIB) in Partnerschaft mit der InWEnt (Internationale Weiterbildung und Entwicklung gGmbH), einer auf die Weiterbildung spezialisierten deutschen Entwicklungseinrichtung, und in Zusammenarbeit mit dem marokkanischen Innenministerium (Direction des Régies et Services Concédés - Direktion für Regiebetriebe und für in Konzession erbrachte Dienstleistungen) organisiert.

Dieses Seminar stellt den ersten Teil eines Weiterbildungszyklus dar, der speziell der Verwaltung und Organisation von Regiebetrieben gewidmet ist. Ziel ist es, auf diese Weise interaktiv die Bedürfnisse festzustellen, um so die nachfolgenden Weiterbildungsmaßnahmen an ihnen zu orientieren. Drei Pilot-Regiebetriebe werden diesbezüglich außerdem Gegenstand einer weitergehenden Untersuchung sein.

Diese Schulungsmaßnahme, die auf die Verbesserung der Leitungs- und Kontrollstruktur des Sektors abzielt, wird aus Mitteln für technische Hilfe der Investitionsfazilität und Partnerschaft Europa-Mittelmeer (FEMIP) und aus Mitteln der deutschen Entwicklungshilfe finanziert.

Das erste Seminar dieses Zyklus wurde von Mohamed Kadri, Direktor für Regiebetriebe und für in Konzession erbrachte Dienstleistungen im Innenministerium, und von René Perez, Vertreter der EIB in Marokko, eröffnet. Bei dieser Gelegenheit verwies René Perez auf die bisherige umfangreiche Tätigkeit der EIB im Wassersektor Marokkos, wo sie seit Anfang der 90er Jahre Mittel in Höhe von ca. 465 Mio EUR zur Finanzierung von Investitionskosten von insgesamt mehr als 1 Mrd EUR gewährt hat. Davon entfielen 185 Mio EUR, für die zudem Zinsvergütungen aus Haushaltsmitteln der Europäischen Union (EU) eingeräumt wurden, auf die Abwasserentsorgung, dem vorrangigen Ziel der EIB im Bereich Umweltschutz.

Die EIB hat ihre Einschaltungsstrategie in Marokko in diesem ökologisch ausgerichteten Bereich auf große und mittelgroße Städte ausgerichtet, in denen die Abwasserentsorgung von autonomen kommunalen Einrichtungen (Regiebetrieben) gewährleistet wird. Über diese Regiebetriebe konnte die EIB - manchmal in Zusammenarbeit mit anderen Geldgebern - Investitionsvorhaben für die Abwasserentsorgung der Städte Agadir, Marrakesch, Settat, Meknès, Oujda, Fès, Beni Mellal und Safi unterstützen. Die Bank beabsichtigt, diese Unterstützung in anderen mittelgroßen Städten in Koordination mit den zuständigen Aufsichtsministerien weiterzuführen. Es ist deswegen nur natürlich, dass sie sich auch für die Optimierung der Organisationsaspekte der Regiebetriebe interessiert und der Verbesserung ihrer Leistungsfähigkeit größere Bedeutung einräumen möchte.