Thierry Breton, der französische Minister für Wirtschaft, Finanzen und Industrie, Francis Mayer, Generaldirektor der Caisse des Dépôts, und EIB-Vizepräsident Philippe de Fontaine Vive haben heute am Sitz der Caisse des Dépôts in Paris einen Technologie-Dachfonds (Fonds de Fonds Technologique - FFT) eingerichtet.

Der mit 150 Mio EUR ausgestattete Dachfonds, an dem der französische Staat, die Caisse des Dépôts und der Europäische Investitionsfonds (EIF) - die auf Risikokapitaloperationen spezialisierte Tochtergesellschaft der EIB - paritätisch beteiligt sind, wird Beteiligungen an Risikokapitalfonds übernehmen, die ihrerseits in Technologieunternehmen investieren.

Der Dachfonds wird von der CDC Entreprises, der für Kapitalbeteiligungen zuständigen Tochtergesellschaft der Caisse des Dépôts, verwaltet werden. Im Vergleich zu den in den Jahren 1998 und 2000 eingerichteten Fonds Public pour le Capital Risque und Fonds de Promotion du Capital Risque, die bislang die Finanzierung von 31 Fonds ermöglicht und mittels dieser Fonds zur Finanzierung von 481 Technologieunternehmen beigetragen haben, zeichnet sich der FFT durch neue selektivere Beteiligungskriterien aus. Er wird sich auf größere Akteure konzentrieren, die in der Lage sind, die Entwicklung der jeweiligen Unternehmen längerfristig zu begleiten.

Ziel dieses gemeinsamen Fonds ist es, zusätzliches Kapital für die Finanzierung der Gründung und Entwicklung innovativer KMU bereitzustellen. Darüber hinaus soll die Struktur des Risikokapitalmarkts durch die Stärkung bereits bestehender und die Einrichtung neuer Fonds verbessert werden.

Der Europäische Investitionsfonds (EIF) hat in Frankreich bislang 38 Risikokapitaloperationen im Gesamtbetrag von mehr als 600 Mio EUR zugunsten von 56 Fonds durchgeführt. Dies entspricht etwa 20% des gesamten Risikokapitalportfolios des EIF.

Von diesem Gesamtbetrag entfallen 211 Mio EUR auf Beteiligungen an vom französischen Staat in enger Zusammenarbeit mit der CDC PME eingerichteten Dachfonds, zu denen auch der seit 1998 bestehende "Fonds BEI pour le capital-risque" (eine parallel zum "Fonds Public pour le Capital-Risque" eingerichtete Fazilität für Ko-Beteiligungen) sowie der im Jahr 2001 gegründete "Fonds de Promotion pour le Capital-Risque FPCR 2000" zählen. Im Rahmen dieser beiden Fonds hat sich der EIF an insgesamt 14 weiteren Fonds beteiligt. Vor kurzem hat sich der EIF ebenfalls am "Fonds pour le Capital Investissement Régional (FCIR)", der seinerseits vier Beteiligungen übernommen hat, sowie am 2005 aufgelegten "Fonds de Fonds Technologique" beteiligt. Der EIF unterstützt ferner den "Fonds de Co-Investissement pour les Jeunes Entreprises (FCJE)", der bislang Beteiligungen an 44 jungen Technologieunternehmen hält. Erwähnenswert ist ebenfalls, dass die EIB Mittel für den von der SOFARIS eingerichteten und verwalteten Fonds National de Garantie pour le Développement Technologique bereitgestellt hat. Im Rahmen all dieser Initiativen beläuft sich der Anteil des EIF auf etwa 30%.

Neben diesem starken Engagement, mit dem der EIF den französischen Staat bei der Finanzierung von Innovationen unterstützt, hat er sich in Frankreich an weiteren 32 von privaten Anlegern aufgelegten Fonds beteiligt. Diese Fonds decken ein breites Spektrum ab, das von der Frühphasenfinanzierung bis hin zur Wachstumsfinanzierung von Unternehmen reicht.

Das hohe Beteiligungsvolumen zeigt, dass sich der französische Risikokapitalmarkt - im Vergleich zu dem der anderen europäischen Länder - in einer relativ guten Verfassung befindet. So wurden im ersten Halbjahr 2005 umfangreiche Risikokapitalmittel im Betrag von 7,8 Mrd EUR bereitgestellt (gegenüber 865 Mio EUR im ersten Halbjahr 2004). Die Rolle des Staates, die er über die CDC PME wahrnimmt, hat sicherlich insofern zu dieser positiven Entwicklung beigetragen als weitere Anleger, insbesondere aus dem Bankensektor, mobilisiert wurden.

Vor diesem Hintergrund wird der EIF seine Beteiligungspolitik fortsetzen, die sowohl auf die Frühphasenfinanzierung stark technologieorientierter Unternehmen als auch auf die Bereitstellung von Startkapital und die Wachstumsfinanzierung von Unternehmen ausgerichtet ist. Damit wird der EIF sein Ziel, das in der Umsetzung der politischen Ziele der EU besteht, weiterverfolgen, wobei der Förderung von Innovation und Beschäftigung Vorrang eingeräumt werden.

Die EIF weitet seine Tätigkeit darüber hinaus im Rahmen neuer Initiativen, insbesondere im Bereich des Technologietransfers, aus. Das Ziel dieser Initiativen besteht darin, die Forschungszentren mittels neuer Beteiligungsinstrumente zu unterstützen und dadurch die Entstehung höherwertiger Produkte und deren Vermarktung zu fördern. Diese derzeit in Vorbereitung befindlichen Initiativen sollten französische und ausländische Zentren einbeziehen. Ihre Finanzierung dürfte im Zeitraum 2007-2013 aus Gemeinschaftsmitteln erfolgen.