Der Präsident der Europäischen Investitionsbank (EIB), Philippe Maystadt, und Vizepräsident Wolfgang Roth, der die Arbeitsgruppe Neues Gebäude leitet, haben der Presse die Pläne für die Erweiterung der EIB-Hauptverwaltung in Luxemburg-Kirchberg vorgestellt.

Der Entwurf wurde im Rahmen eines internationalen Architekten-/Planerwettbewerbs ausgewählt. Nach Prüfung von 56 Bewerbungen und 10 eingereichten Entwürfen wurde der Vorschlag des Architektenbüros Ingenhoven Overdiek und Partner (IOP) aus Düsseldorf von der Jury, deren Vorsitz Riccardo Bofill inne hatte, ausgewählt.

Die EIB befindet sich seit 1980 in Luxemburg-Kirchberg. Die erneute Erweiterung wird durch ein neues Gebäude mit etwa 800 Arbeitsplätzen erfolgen. Das Gebäude wird mit dem ursprünglichen Gebäude und seiner ersten Erweiterung verbunden sein und zwischen dem Boulevard Konrad Adenauer und dem Val des Bons Malades gegenüber dem Gerichtshof der Europäischen Gemeinschaften errichtet werden.

Der Bau ist für die Jahre 2004-2007 geplant, wobei bereits Anfang 2006 die ersten Büros bezogen werden können.

Der Entwurf des Architektenbüros IOP sieht ein Gebäude von innovativer Architektur vor, das dennoch nüchtern und funktional sein wird und mit qualitativ hochwertigen Materialien, jedoch ohne aufdringliche Elemente errichtet werden wird. Besonderes Augenmerk wurde auf die Umweltaspekte gelegt. Das Gebäude wurde gemäß den Normen der "Haute Qualité environnementale" (hohe ökologische Qualität) geplant und wird den höchsten Umweltstandards sowohl im Hinblick auf die Integration in die Umgebung, die Wahl der Materialien, die Energieeinsparung und - während des Baus - im Hinblick auf eine möglichst geringe Beeinträchtigung der Öffentlichkeit und der Benutzer der angrenzenden Gebäude entsprechen.

Was die architektonische Integration des Gebäudes in seine Umgebung betrifft, so wird die abgerundete Form des Gebäudes den Hang des Val des Bons Malades verlängern, wodurch die Einrichtung von Terrassen am Ende jedes Stockwerks ermöglicht wird, die einen Bezug zu den Terrassen des bestehenden Gebäudes als auch zur Topographie an diesem Ende des Plateau de Kirchberg schaffen. Die Auslegung des Gebäudes in Form eines "W" ermöglicht große Flexibilität bezüglich der Gestaltung der Büroflächen, fördert die Kommunikation und ermöglicht die Einrichtung von Gemeinschaftsflächen.

In ökologischer Hinsicht wurde die architektonische Gestaltung und die Transparenz der das Gebäude bedeckenden Glashülle zusammen mit den vorgesehenen Wintergärten so konzipiert, dass die natürlichen Ressourcen so gut wie möglich genutzt werden, um Heizkosten zu senken und die Emissionen zu verringern.

Die EIB befindet sich seit 1968 in Luxemburg. Nachdem sie zunächst Räumlichkeiten am Place de Metz gemietet hatte, befindet sie sich seit 1980 auf dem Kirchberg. Die EIB war als erste europäische Institution direkte Eigentümerin ihres Gebäudes, das sie selbst hatte bauen lassen und dem sie 1995 eine Erweiterung hinzufügte.

Als Finanzinstitution der Europäischen Union beschäftigt sie 1100 Personen an ihrem Hauptsitz in Luxemburg-Kirchberg und in 6 Außenstellen in europäischen Hauptstädten. Das Direktorium der EIB fasste den Beschluss, ein Gebäude mit einer Kapazität von 800 Arbeitsplätzen zu bauen. Diese langfristige Planung lässt jedoch keine Rückschlüsse auf die künftige Einstellung von Mitarbeitern über die jährlichen Einstellungsentscheidungen hinaus zu, die sich nach den der Bank von den Gouverneuren - den Finanzministern der EU-Mitgliedsstaaten - vorgegebenen Orientierungen richten, die neue Mandate und neue Aufgaben der EIB betreffen. Die EIB beabsichtigt, überschüssige Bürofläche nach der Fertigstellung des Gebäudes im Jahr 2007 zu vermieten.