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Das städtische Klinikum Nr. 8 in Odessa ist seit heute wieder geöffnet. Es wurde unter dem Wiederaufbauprogramm für die Ukraine saniert. Damit verbessert sich die medizinische Versorgung der rund 46 300 Menschen in der Stadt. Das Krankenhaus kann jetzt 386 Patienten pro Tag aufnehmen, das sind 33 Prozent mehr als vor der Sanierung.

Die umfangreiche Baumaßnahme war eine gemeinsame Initiative der Ukraine, der EU, der Europäischen Investitionsbank (EIB) und der Stadt Odessa. Das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP) in der Ukraine leistete technische Unterstützung.

Das Projekt startete im Juli 2020 mitten in der Coronapandemie und lief trotz des Krieges weiter. Dabei musste es zahlreiche Hindernisse überwinden. Insgesamt stand rund eine Million Euro bereit, etwa 600 000 Euro kamen von der EIB, den Rest brachte die Stadt Odessa auf.

Der stellvertretende ukrainische Ministerpräsident für den Wiederaufbau und Minister für die kommunale, territoriale und Infrastrukturentwicklung der Ukraine Oleksandr Kubrakov unterstrich die Bedeutung der Zusammenarbeit mit der EU: „Trotz des Krieges und der täglichen Angriffe bauen wir mit unseren internationalen Partnern an einer neuen und modernen Ukraine mit Chancen für alle. Es ist wichtig, dass die zivilisierte Welt und progressive Finanzierungsinstitutionen hinter dieser Idee zusammenstehen. Ich danke der EU und ihrer Bank, der EIB, für ihre Unterstützung. Die Initiative ‚We Build Ukraine ‘, die internationale Partner beim Wiederaufbau der Ukraine zusammenführt, hat hervorragende Arbeit geleistet.“

Der ukrainische Finanzminister Sergii Marchenko meinte, die Sanierung zeige die Kraft der Zusammenarbeit zwischen Ukraine, EIB und EU und des gemeinsamen finanziellen Engagements. „Nicht in den Zahlen, sondern in ihrem lebensrettenden Potenzial liegt der wahre Wert dieser hochmodernen Einrichtung. Jedes Leben, das dieses Krankenhaus rettet, jedes ukrainische Leben, das es verbessert, ist von unschätzbarem Wert. Wir sind unseren Partnern EIB und EU deshalb unendlich dankbar für die Hilfe bei solchen Projekten.“

Die stellvertretende ukrainische Finanzministerin Olha Zykova fügte hinzu, die Lösung drängender sozialer Probleme gemeinsam mit internationalen Partnern sei für die Ukraine von vitaler Bedeutung. „Dank der aktiven Rolle und der Unterstützung der EIB konnten wir ein weiteres sozial wichtiges Projekt umsetzen. Die Sanierung des städtischen Klinikums in Odessa ist unseren gemeinsamen Wiederaufbauanstrengungen zu verdanken.“

Der Leiter der staatlichen Regionalverwaltung Odessa Oleh Kiper erklärte, dass die Wiedereröffnung des Krankenhauses zu keinem besseren Zeitpunkt hätte kommen können. „Seit Beginn des Kriegs ist Odessa Zufluchtsort für über 85 000 Flüchtlinge aus dem ganzen Land. In diesen Zeiten großer Not setzt die Sanierung des Krankenhauses ein Fanal der Hoffnung und der Widerstandskraft.“

Der Leiter der EIB-Vertretung in der Ukraine Jean-Erik de Zagon sagte, die Wiedereröffnung des Klinikums Nr. 8 in Odessa symbolisiere das tief verwurzelte Engagement von EIB und EU für Investitionen in ukrainische Städte und die Menschen des Landes auf dem Weg zum EU-Beitritt. „Wir investieren in die lokale Infrastruktur für eine bessere Zukunft für alle, weil wir an das mächtige Potenzial der Menschen glauben und an den Durchhaltewillen des ukrainischen Volkes.“

Der stellvertretende Leiter der EU-Delegation in der Ukraine Remi Duflot bezeichnete die Sanierung als ein weiteres wichtiges Beispiel für die unerschütterliche Unterstützung der Ukraine durch die EU. „Mit der Wiedereröffnung dieses sanierten Krankenhauses in Odessa – einer Stadt unter ständigem russischem Raketenbeschuss – bekräftigen wir unser unverbrüchliches Engagement für die Ukraine in ihrer schwersten Zeit. Die Ukraine war, ist und wird immer ein untrennbarer Teil Europas sein, und wir, die Europäische Union, werden ihr mit all unseren Kräften helfen.“

Der UNDP-Vertreter in der Ukraine Jaco Cilliers dankte der EIB und den Behörden der Stadt. „Gemeinsam mit unseren geschätzten Partnern haben wir einen weiteren Meilenstein gemeinschaftlichen Triumphes gesetzt. Der heutige feierliche Anlass ist kein isolierter Erfolg, sondern Zeugnis unserer dauerhaften Partnerschaft mit den Menschen und der Regierung der Ukraine. Mit vereinten Kräften eröffnen wir nicht nur eine sanierte medizinische Einrichtung, sondern bekräftigen auch unser Versprechen, niemanden zurückzulassen. Dies ist nur ein Kapitel in der langen Geschichte unseres gemeinsamen Engagements – wir sehen vielen weiteren erwartungsvoll entgegen.“

Hintergrundinformationen

Das städtische Klinikum Nr. 8 in Odessa wurde unter dem Wiederaufbauprogramm für die Ukraine saniert, ein EIB-Rahmendarlehen über 200 Millionen Euro für mehrere Sektoren. Das Darlehen ermöglicht Kommunen, die soziale Infrastruktur zu erneuern und die Lebensbedingungen von Binnenflüchtlingen und ihren Aufnahmegemeinschaften zu verbessern. Koordiniert wird das Programm vom Ministerium für die kommunale, territoriale und Infrastrukturentwicklung der Ukraine und vom Finanzministerium. Das Management für Wiederaufbauprojekte liegt jedoch vollständig bei den Kommunalbehörden. Die EU finanziert technische Hilfe für das Programm einschließlich der UNDP-Unterstützung im Land.

Im Zuge der umfangreichen Sanierung des Krankenhauses wurden folgende Verbesserungen vorgenommen:

  • Verstärkung der Gebäudefundamente durch Abbruch und Wiederaufbau
  • Wiederaufbau von Mauerwerk und Bedachung
  • Austausch von Fenstern und Türen und Wärmeisolierung an Fassaden und Sockeln
  • Neugestaltung der Vorbauten und Asphaltierung der Zone um das Klinikum
  • Sanierung der Räumlichkeiten einschließlich Verbesserung des Wasser-, Beleuchtungs-, Strom- und Abwassernetzes
  • Installation von Sanitäranlagen, Belüftungssystemen, elektrischen Konvektorheizungen und Brandmeldeanlagen
  • Innenausbauarbeiten einschließlich Böden und Decken
  • Zugänge für Menschen mit Behinderungen und Notausgänge
  • Landschaftsarbeiten