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Die Vertretung der Europäischen Kommission in Spanien, die Europäische Investitionsbank und das spanische Förderinstitut ICO erklären Unternehmern, wie sie Finanzierungen für innovative Projekte beantragen können.

Die Vertretung der Europäischen Kommission in Spanien, die Europäische Investitionsbank (EIB) und das spanische Förderinstitut ICO haben heute in Saragossa darüber informiert, welche Chancen die Investitionsoffensive für Europa bietet. Die Veranstaltung fand am Sitz des aragonischen Arbeitgeberverbands (CEOE Aragón) statt und wurde vom Stadtrat für Wirtschaft und Kultur in Saragossa Fernando Rivarés und dem aragonischen CEOE-Präsidenten Fernando Callizo eröffnet.

Die Investitionsoffensive für Europa existiert seit 2015. Sie soll Investitionen fördern, auf Investitionsvorhaben aufmerksam machen und die nötige technische Unterstützung dafür bereitstellen. Zudem soll sie dafür sorgen, dass die Mittel in der Realwirtschaft ankommen. Bis 2018 sollen so Investitionen in Höhe von mindestens 315 Milliarden Euro mobilisiert werden. EIB-Vizepräsident Román Escolano, ICO-Präsident Pablo Zalba und Jürgen Föcking, stellvertretender Referatsleiter der Vertretung der Europäischen Kommission in Spanien, stellten die Investitionsoffensive auf der Veranstaltung im Einzelnen vor. „Wir arbeiten daran, die Rahmenbedingungen für Unternehmen in Europa zu verbessern. Ziel sind die Energieunion, die Kapitalmarktunion und die Digitalunion. Die Investitionsoffensive ist eine hervorragende Chance für Unternehmen, ihrem Geschäft neue Impulse zu verleihen“, erklärte Föcking.

Wie können Projekte vorgestellt werden?

An der Veranstaltung beteiligten sich der aragonische Arbeitgeberverband, das spanische Kreditinstitut Ibercaja, das Europe-Direct-Zentrum in Aragonien und das Enterprise Europe Network. Unternehmer und Führungskräfte verschiedener Branchen und Institutionen nutzten die Gelegenheit, um zu erfahren, wie sie Projekte vorstellen und Finanzierungen beantragen können. Für die Unternehmen der Region ist eine Finanzierung im Rahmen der Investitionsoffensive für Europa über den Europäischen Fonds für strategische Investitionen (EFSI) möglich. „Dafür stehen den Unternehmen mehrere Wege offen. Bei Vorhaben im Umfang von mehr als 25 Millionen Euro können sie sich direkt an die EIB wenden. Wenn die Kosten geringer sind, sollten sie eines der Finanzinstitute kontaktieren, die eine Vereinbarung mit der EIB abgeschlossen haben“, erklärte Román Escolano. Der EIB-Vizepräsident wies zudem auf den umfangreichen Einsatz des Juncker-Plans in Spanien hin: „Die EIB hat in diesem Land bereits mehr als 50 Projekte genehmigt, die Investitionen von über 28,5 Milliarden Euro in die spanische Wirtschaft mobilisieren dürften. Vor allem in Aragonien haben wir bereits wichtige Projekte unterstützt und damit etwa Unternehmen wie SAICA und Redexis Investitionen ermöglicht.“ ICO-Präsident Pablo Zalba unterstrich die Zusammenarbeit zwischen der EIB und dem ICO, um die Investitionsoffensive für Europa auf nationaler Ebene wirksam umzusetzen: „Wir werden weiter unsere fachliche Erfahrung und unser Know-how beisteuern, damit die spanischen Unternehmen ihre Projekte mithilfe dieser Initiative finanzieren können.“

Auf der Suche nach innovativen Unternehmen

Mangelnde Finanzierungsmittel sind eines der größten Probleme für KMU. Genau da will die Investitionsoffensive für Europa ansetzen. Die meisten finanzierten Projekte werden die Innovationstätigkeit und die nachhaltige Produktion in allen Sektoren der spanischen Wirtschaft fördern. Zielgruppe der Investitionsoffensive sind kleine, mittlere und große Unternehmen. Ihre Wettbewerbsfähigkeit soll gestärkt werden, damit sie neue Arbeitsplätze schaffen.

Unternehmenswachstum durch mehr Finanzierungsmittel

99,9 Prozent der aragonischen Unternehmen sind kleine und mittlere Unternehmen (KMU). Von den 89 601 KMU in der Region sind 56,16 Prozent im Dienstleistungssektor tätig, 22,38 Prozent im Handel, 14,10 Prozent im Baugewerbe und die restlichen 7,37 Prozent in der Industrie. Der Großteil der Unternehmen in Aragonien konzentriert sich auf den Handel und das Gastgewerbe. Auf die Bauwirtschaft entfallen 12 642 Unternehmen.

Das Ziel: EU-weit 315 Milliarden Euro mobilisieren

Seit dem Start der Investitionsoffensive im Jahr 2015 wurden in Spanien 53 Vorhaben mit einem Finanzierungsvolumen von mehr als 4,7 Milliarden Euro genehmigt. Diese Vorhaben dürften Gesamtinvestitionen in die spanische Wirtschaft von 28,5 Milliarden Euro anstoßen. EU-weit hat die EIB-Gruppe bereits mehr als 43,6 Milliarden Euro für 572 Projekte genehmigt. Insgesamt sollen damit in der Europäischen Union Investitionen von 225 Milliarden Euro mobilisiert werden.

Im Mittelpunkt der Investitionsoffensive für Europa stehen Investitionen in strategische Infrastruktur, wie z. B. digitale Netze und Verkehr. Weitere Schwerpunkte sind Forschung und Innovation, Bildung, die Entwicklung erneuerbarer Energien, ein effizienter Ressourceneinsatz und die Förderung kleiner und mittlerer Unternehmen.

Diese Veranstaltung ist Teil einer Seminarreihe, die die Vertretung der Europäischen Kommission in Spanien und die Europäische Investitionsbank 2017 landesweit in verschiedenen Städten organisieren. Auf den Veranstaltungen erfahren Unternehmer, wie sie Projekte vorstellen, die entsprechende Finanzierung dafür beantragen und so in ihrer Region zu Wirtschaftswachstum und Beschäftigung beitragen können.