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  • 2016 unterzeichnete die EIB-Gruppe Finanzierungen im Umfang von 83,8 Milliarden Euro und ermöglichte damit Investitionen von insgesamt 280 Milliarden Euro
  • KMU-Förderung erreichte mit über 33 Milliarden Euro Rekordhöhe
  • EIB-Gruppe liegt mit der Umsetzung der Investitionsoffensive für Europa gut im Plan
  • Präsident Hoyer: Die Zeit des „Business as usual“ ist vorbei – 2017 sind politische und regulatorische Reformen gefragt

Der Präsident der Bank der EU Werner Hoyer erläuterte, wie die EIB-Gruppe durch Projekte und Investitionen in KMU, Schlüsselinfrastruktur, Innovation und Umwelt dazu beigetragen hat, Beschäftigung und Wachstum in Europa zu fördern. Er sagte heute in Brüssel: „In diesen unsicheren Zeiten hat die EIB-Gruppe gezeigt, dass es sich lohnt, bei Investitionen europäisch zu denken.“ Er warnte jedoch: „Der Aufschwung ist noch verhalten. 2017 müssen wir Reformen energischer als bisher vorantreiben. Wir müssen sicherstellen, dass Investitionen nicht durch unnötige regulatorische Engpässe gebremst werden. Die Zeiten des ‚Business as usual‘ sind vorbei.“

2016 unterzeichneten die EIB und der EIF zusammen Finanzierungen im Umfang von 83,8 Milliarden Euro und ermöglichten damit Investitionen in der Größenordnung von 280 Milliarden Euro.

Mehr Hilfe für kleinere Unternehmen

Präsident Hoyer präsentierte die Tätigkeit der EIB-Gruppe, bestehend aus der Europäischen Investitionsbank (EIB) und dem Europäischen Investitionsfonds (EIF). Er teilte mit, dass die Finanzierungen für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) eine Rekordhöhe von über 33 Milliarden Euro erreichten, auch weil der EIF seine Förderung von Unternehmen ausgeweitet hatte. Im Jahr 2016 unterstützte die EIB-Gruppe rund 300 000 Unternehmen mit über 4,4 Millionen Beschäftigten.

Präsident Hoyer erklärte: „In vielen Teilen Europas haben KMU noch immer Schwierigkeiten beim Zugang zu Kapital. Dabei bilden diese Unternehmen das Rückgrat der Wirtschaft. Sie schaffen Arbeitsplätze, und durch ihre Innovationskraft und Flexibilität tragen sie entscheidend zur Wettbewerbsfähigkeit Europas und zum Wohlergehen der Menschen in Europa bei. 2016 kam es auch zu einer deutlichen Verlagerung bei der Art der Finanzierungen der EIB-Gruppe: Der Anteil kleinerer Darlehen, die hauptsächlich an innovative kleinere Unternehmen gehen, nahm erheblich zu. Innovation spielt eine Schlüsselrolle – deshalb will die EIB-Gruppe 2017 zu einem Jahr der Innovation machen.“

Geld für Wettbewerbsfähigkeit und Wachstum

Die von der EIB-Gruppe geförderten Wirtschaftszweige beeinflussen Wettbewerbsfähigkeit und Wachstum langfristig ganz entscheidend. 2016 flossen knapp 20 Milliarden Euro in die Infrastruktur. Für Umweltprojekte wurden rund 17 Milliarden Euro vergeben. Die Bereiche Innovation und schnelle Breitbandanschlüsse wurden mit über 13 Milliarden Euro unterstützt. Beim Klimaschutz übertraf die EIB das siebte Jahr in Folge ihr Ziel: Sie stellte mehr als 19 Milliarden Euro für die Bekämpfung des Klimawandels und die Anpassung an seine Folgen bereit – das sind 26 Prozent des gesamten Finanzierungsvolumens der EIB im Jahr 2016.

Mittelbeschaffung an den Kapitalmärkten

Die EIB finanziert sich selbst, im Wesentlichen über Anleihen an den internationalen Kapitalmärkten. Trotz unsicherer Marktphasen im vergangenen Jahr gelang es der Bank, bei Anlegern weltweit 66,4 Milliarden Euro aufzunehmen. Zehn Jahre, nachdem wir als erster Emittent Umweltanleihen auf den Markt brachten, sind wir immer noch der größte Anbieter in diesem Segment: Seit 2007 haben wir über 15 Milliarden Euro für Klimaprojekte beschafft.

Investitionsoffensive für Europa liegt im Plan, doch nun müssen Reformen dazukommen

Mit ihrer Umsetzung des Europäischen Fonds für strategische Investitionen (EFSI), des Herzstücks der Investitionsoffensive für Europa, liegt die EIB-Gruppe gut im Plan. In den ersten eineinhalb Jahren genehmigte die EIB-Gruppe über 420 Finanzierungen, die voraussichtlich zu Investitionen von 164 Milliarden Euro führen werden.

Präsident Hoyer sagte: „Die Investitionsoffensive für Europa hat der Bank grundlegende neue Impulse gegeben. Wir haben neue Produkte geschaffen, wir haben neue Kunden gewonnen – drei von vier Kunden arbeiten erstmals mit uns zusammen –, und wir haben neue Partnerschaften aufgebaut, vor allem mit den nationalen Förderbanken. Die Verlängerung des Europäischen Fonds für strategische Investitionen wird Europa helfen, die Herausforderungen einer sich ändernden Weltwirtschaft zu meistern.“

Der Präsident warnte jedoch davor, sich nun zurückzulehnen. Nach EIB-Studien plant nur jedes dritte Unternehmen in Europa, im kommenden Jahr mehr zu investieren. „Die befragten Unternehmen nannten die politischen und regulatorischen Unsicherheiten als Haupthindernisse für Investitionen. Der EFSI alleine kann das nicht richten. Wir müssen gute Investitionsbedingungen schaffen: auf EU-Ebene, indem wir die Vollendung des Binnenmarkts vorantreiben, und auf Ebene der Mitgliedstaaten, indem wir die Regulierungsreformen beschleunigen.“

Arbeitsplätze für junge Menschen

Präsident Hoyer forderte dazu auf, im Kampf gegen die Jugendarbeitslosigkeit nicht nachzulassen. Seit dem Start des EIB-Programms „Qualifikation und Beschäftigung – Investition in die Jugend“ flossen über 37 Milliarden Euro in Projekte, mit denen Arbeitsplätze und Qualifizierungsmaßnahmen für junge Menschen geschaffen wurden.

Die Herausforderung der Migration

Die EIB leistet einen greifbaren Beitrag zu den außenpolitischen Zielen der Union. So stellte sie 2016 die zugesagten drei Milliarden Euro für das dreijährige EU-Hilfspaket für die Ukraine von elf Milliarden Euro bereit. Mit den Mitteln sollen Wettbewerbsfähigkeit, Resilienz und Energieversorgungssicherheit sowie die Lebensqualität der Menschen in der Ukraine verbessert werden.

Im Hinblick auf die aktuelle Migrationssituation forderte Präsident Hoyer ein stärkeres europäisches Engagement außerhalb der EU und eine Anpassung der Entwicklungsstrategien. „Wir müssen die wirtschaftliche Resilienz und Stabilität in den Ländern stärken, die von der aktuellen Flüchtlings- und Migrationskrise am meisten betroffen sind, und wir müssen die Ursachen der Migration bekämpfen.“ Er unterstrich: „Mit der Resilienzinitiative ergänzt die EIB die Investitionsoffensive der EU für Drittländer, indem sie rasch zusätzliche Mittel für ein nachhaltiges Wachstum, wichtige Infrastruktur und den sozialen Zusammenhalt mobilisiert. Wir wollen in den Aufnahmeländern bessere Beschäftigungsmöglichkeiten für Flüchtlinge und Einheimische gleichermaßen fördern.“

Über die Resilienzinitiative wird die EIB für die südliche Nachbarschaft und den Westbalkan weitere sechs Milliarden Euro bereitstellen. Damit steigen die von der EIB geförderten Investitionen in den beiden Regionen bis 2020 von 20 Milliarden Euro auf rund 35 Milliarden Euro.

Hinweis für die Redaktion:

Alle Zahlen sind ungeprüft und vorläufig.

Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die Mitgliedstaaten der EU. Sie vergibt langfristige Mittel für solide Projekte, die den Zielen der EU entsprechen.

Der Europäische Investitionsfonds (EIF) gehört zur Europäischen Investitionsbank-Gruppe. Seine Aufgabe besteht im Wesentlichen darin, kleinsten sowie kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) in Europa den Zugang zu Finanzierungsmitteln zu erleichtern. Der EIF beteiligt sich an Risikokapital- und Wachstumskapitalfonds und entwickelt speziell auf KMU zugeschnittene Garantie- und Mikrofinanzinstrumente. Die Finanzierungen des EIF entsprechen den Zielen der EU in den Bereichen Innovation, Forschung und Entwicklung, Unternehmertum, Wachstum und Beschäftigung.

Presentation and speech

Speech by Werner Hoyer, President of the EIB

Presentation slide

EIB Factsheets

Highlights 2016 [EN

EIB Group in figures: countries overview 2016 [EN

EFSI in 2016 [EN