Stadterneuerung und Infrastrukturentwicklung sind die Schwerpunkte von zwei JESSICA-Holdingfonds, die in den polnischen Regionen Schlesien und Pommern eingerichtet werden. Die Fonds werden Mittel aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung einsetzen.

Eine mit der Region Schlesien abgeschlossene Vereinbarung vom heutigen Tag sieht die Einrichtung eines JESSICA-Holdingfonds vor, der in wirtschaftlich vernachlässigte Stadtgebiete Schlesiens investieren soll. Mit den Mitteln des von der Europäischen Investitionsbank (EIB) verwalteten Fonds sollen nicht mehr genutzte Militärstützpunkte und Industriegebiete neu erschlossen und Stadtzentren und Wohngebiete wiederbelebt werden. Zunächst wird für die Region Schlesien ein Betrag von 60 Mio EUR eingesetzt. Davon stammen 51 Mio EUR aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und 9 Mio EUR aus Mitteln des Landes Polen.

Am 12. Juli 2010 wird auch die Region Pommern eine Vereinbarung über einen von der EIB verwalteten JESSICA-Holdingfonds unterzeichnen. Die Mittel dieses Fonds sind für die Stadtentwicklung in Danzig, Gdingen und Zoppot sowie anderen Städten vorgesehen und sollen Vorhaben im öffentlichen Verkehrswesen und Bereichen wie Energieeffizienz oder erneuerbare Energien zugute kommen. Zunächst wird ein Betrag von 56,8 Mio EUR investiert, von dem 49,2 Mio EUR aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung stammen und 7,6 Mio EUR von Polen bereitgestellt werden.

Damit werden in Polen der dritte und vierte JESSICA-Holdingfonds und in der EU der 13. und 14. derartige Fonds eingerichtet.  2009 war Großpolen die erste Region in der Europäischen Union, die dieses Finanzierungsinstrument nutzte. Auch in Westpommern besteht ein JESSICA-Holdingfonds.  

Hintergrundinformationen:

Als Bank der Europäischen Union hat die EIB in erster Linie den Auftrag, durch die Finanzierung tragfähiger Investitionsvorhaben zur Integration, zur ausgewogenen Entwicklung und zum wirtschaftlichen und sozialen Zusammenhalt der Mitgliedstaaten beizutragen.

JESSICA (Joint European Support for Sustainable Investment in City Areas – Gemeinsame europäische Unterstützung für Investitionen zur nachhaltigen Stadtentwicklung) ist eine der gemeinsamen Initiativen der Kohäsionspolitik, die von der Europäischen Kommission entwickelt wurden, um die Effizienz und Nachhaltigkeit der EU-Kohäsionspolitik zu verbessern. Im Rahmen von JESSICA setzen sich die Kommission, die EIB und die Entwicklungsbank des Europarats (CEB) gemeinsam für Investitionen in die nachhaltige Stadtentwicklung und erneuerung ein.

Bei dieser Initiative wird der verstärkte Einsatz maßgeschneiderter Finanzierungsinstrumente gefördert. Verwaltungsbehörden haben die Möglichkeit, einen Teil der ihnen zugewiesenen Strukturfondsmittel in revolvierende Fonds zu investieren, statt sie als einmalige Zuschussfinanzierungen zu verwenden. Auf diese Weise können Finanzierungsmittel immer wieder neu eingesetzt werden, so dass noch mehr Stadtentwicklungsvorhaben noch schneller durchgeführt werden können. Diese Finanzierungen werden über Stadtentwicklungsfonds oder bei Bedarf über Holdingfonds in Form von Eigenkapital, Darlehen und/oder Garantien vergeben.