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Ambroise Fayolle, Vizepräsident der Europäischen Investitionsbank, sprach auf der COP30-Veranstaltung „Making the green transition a global success“


Es gilt das gesprochene Wort.


EIB

Guten Tag liebes Panel, chère Laurence und alle, die heute dabei sind,

ich freue mich sehr, die heutige Veranstaltung der Europäischen Investitionsbank-Gruppe zu eröffnen. „Making the green transition a global success“, der Titel unserer Veranstaltung, vereint zwei Themen, die mir besonders am Herzen liegen: die grüne Wende und ihre globale Dimension.

Beginnen wir mit der grünen Wende.

Für uns hier bei der COP ist klar: Der Klimawandel ist keine Bedrohung der Zukunft mehr, sondern eine Realität der Gegenwart. Von steigenden Meeresspiegeln über Waldbrände bis zu Überschwemmungen: Die Dringlichkeit des Übergangs zu einer CO2-armen, resilienten Zukunft ist größer denn je. Der Schritt ist nicht nur verantwortungsvoll, er ist klug. Wir müssen unseren Planeten schützen und das Wohl unserer Gesellschaft sichern. Aber die Wende muss mehr sein als grün – sie muss auch zu einem globalen Erfolg werden.

Damit komme ich zur globalen Dimension.

Der Klimawandel betrifft alle Regionen und alle Sektoren. Wir stehen vor globalen Herausforderungen, die eng miteinander verknüpft sind. Dafür brauchen wir koordinierte und inklusive Lösungen. Auch wenn Länder möglicherweise unterschiedliche Wege einschlagen, bin ich überzeugt, dass wir dasselbe Ziel verfolgen: Wir wollen sichere, resiliente Gemeinschaften für alle aufbauen.

Als Klimabank sind wir bereit, Allianzen zu fördern und mit Partnern weltweit zusammenzuarbeiten, damit die Menschen überall auf der Welt von der grünen Wende profitieren.

Ich freue mich daher, zwei aktuelle Meilensteine bekanntzugeben, die das Engagement der EIB-Gruppe für eine erfolgreiche globale grüne Wende verdeutlichen:

1. die Veröffentlichung der zweiten Phase des wegweisenden Klimabank-Fahrplans der EIB-Gruppe und

2. die Einführung der neuen strategischen Ausrichtung der EIB Global

Lassen Sie mich mit der zweiten Phase des Klimabank-Fahrplans beginnen, die mit wertvollem Input unserer Partnerinnen und Partner bei der Europäischen Kommission und zivilgesellschaftlichen Organisationen entwickelt wurde.

Seit 2020 hat sich die EIB-Gruppe, wie im Green Deal der Europäischen Kommission verankert, zur Klimabank gewandelt. Unser Ziel war es, mindestens 50 Prozent unserer Investitionen in Klimaschutz und ökologische Nachhaltigkeit zu lenken. 2024 waren es 60 Prozent – über 50 Milliarden Euro. Das ist nicht nur ein erreichtes Ziel, es zeigt, wie ehrgeizig wir sind.

Die einstimmige Zustimmung aller 27 EU-Mitgliedstaaten zur zweiten Phase unseres Klimabank-Fahrplans sendet eine starke Botschaft: Während manche zurückrudern, geht Europa voran.

Wir halten nicht nur an unseren Klimazielen fest und weiten sie auf die gesamte EIB-Gruppe aus, wir werden auch unsere Mittel für Klimaanpassung zwischen 2026 und 2030 verdoppeln. Und die Anpassung liegt mir wirklich am Herzen, das wissen meine Kolleginnen und Kollegen bei der EIB sehr gut. Wir haben jetzt zugesagt, in den nächsten fünf Jahren 30 Milliarden Euro für Anpassungsprojekte bereitzustellen.

Damit werden wir Städte, Infrastruktur, Unternehmen und vor allem Menschen resilienter machen. Denn es geht um Vorsorge, um Sicherheit und darum, unsere Zukunft zu schützen.

Über Zielvorgaben hinaus leitet uns die zweite Phase des Klimabank-Fahrplans, damit wir dort investieren, wo es am meisten darauf ankommt. Wir priorisieren grüne Investitionen, die mehrfachen Nutzen bringen. Lösungen, die nicht nur unseren Planeten schützen, sondern auch Wettbewerbsfähigkeit, Wohlstand und Sicherheit sowie die Krisenbereitschaft voranbringen. Ehrgeiziger Klimaschutz und eine starke Wirtschaft sind kein Widerspruch. Im Gegenteil: Sie verstärken sich gegenseitig.

Um unsere Ziele zu unterstützen, setzen wir auch auf Vereinfachungen. Wir reduzieren den bürokratischen Aufwand, vor allem für kleine Unternehmen. Außerdem profitieren wir von robusteren regulatorischen Standards und vereinfachten Bewertungstools.

Ein Tool, auf das ich besonders stolz bin, ist der Green Checker der EIB-Gruppe.

Für alle, die ihn noch nicht kennen: Finanzintermediäre können mit diesem Online-Tool prüfen, ob ein Projekt den Förderkriterien entspricht, und die Projektwirkung abschätzen. Er wurde von der EIB-Gruppe gemeinsam mit externen Beraterinnen und Beratern und finanzieller Unterstützung der InvestEU-Beratungsplattform entwickelt. Bisher kam der Green Checker vor allem innerhalb der EU zum Einsatz. Jetzt weiten wir seinen Anwendungsbereich auf Länder außerhalb Europas aus. Ein weiterer Beleg für unsere Bemühungen, weltweit Investitionen ins Klima zu beschleunigen.

Jetzt zu unserem zweiten Meilenstein, der strategischen Ausrichtung der EIB Global.

Die EIB Global ist, wie viele von Ihnen wissen, der für Entwicklungsfinanzierung zuständige Geschäftsbereich der EIB-Gruppe. Ihre neue strategische Ausrichtung ist voll auf Phase 2 des Klimabank-Fahrplans abgestimmt, mit Klimaschutz im Zentrum – das ist der wichtigste Punkt.

Um die Größenordnung zu verdeutlichen: 2024 entfielen mit 4,7 Milliarden Euro fast 60 Prozent unserer Finanzierungen außerhalb der EU auf Klimaschutz und ökologische Nachhaltigkeit. Rund 1,4 Milliarden Euro oder 33 Prozent unserer Klimaschutzfinanzierungen flossen in die Anpassung.

Zu diesen Anpassungsinvestitionen gehören ein Debt-for-Climate-Swap in Barbados, bei dem Schulden in Klimainvestitionen umgewandelt wurden, zwei große Wasserprojekte in Bangladesch, die über 10 Millionen Menschen in Dhaka mit sauberem Wasser versorgen, sowie ein großes Wassersystem in Jordanien, das Wasser aus dem Roten Meer mit erneuerbarer Energie entsalzt und von Aqaba nach Amman leitet.

Künftig wollen wir unsere Unterstützung für die Energiewende, Klimaanpassung etc. außerhalb der EU vertiefen. Und wir fördern einen gerechten, inklusiven Übergang, um den UN-Zielen gerecht zu werden.

Bei globalen Prioritäten arbeiten wir eng mit anderen multilateralen Entwicklungsbanken zusammen. Unsere gemeinsamen Zahlen zur Klimafinanzierung 2024 zeigen, dass die multilateralen Entwicklungsbanken auf dem besten Weg sind, ihre ehrgeizigen Ziele zu erreichen und weltweit transformative Wirkung zu erzielen.

Abschließend möchte ich betonen: Die EIB-Gruppe lässt als globale Klimabank hier bei der Weltklimakonferenz ihren Worten Taten folgen. Wir tragen zur Führungsrolle der EU im globalen Klimaschutz bei und sorgen für eine starke europäische Stimme auf der COP30.

Wir kündigen zielgerichtete Unterstützung für Klima- und von Frauen geleitete Projekte in der Amazonasregion an, Investitionen für stärkere Stromnetze in Brasilien und Finanzierungen für saubere Energie in Lateinamerika. Außerdem engagieren wir uns noch stärker für die Wiederaufforstung und den Schutz der Biodiversität in Schwellenländern.

Und nun freue ich mich, Professorin Laurence Tubiana zu begrüßen, die Architektin des Pariser Abkommens und Sonderbeauftragte der COP30 für Europa. Liebe Laurence, ich bin sicher, Sie werden mir zustimmen: Damit die grüne Wende weltweit ein Erfolg wird, ist es heute wichtiger denn je, dass Europa eine Führungsrolle übernimmt.

Vielen Dank, dass Sie hier sind – und vielen Dank an alle, die heute an dieser wichtigen Veranstaltung teilnehmen.