- EIB und Litauen kooperieren beim Bau des Militärstützpunkts Rūdninkai
- EIB-Beratung soll ÖPP-Verträge nach Marktstandard sicherstellen
- Stützpunkt stärkt Verteidigungsfähigkeit Litauens und der NATO
Die Europäische Investitionsbank (EIB) unterstützt die litauische Regierung beim Bau des Militärstützpunkts Rūdninkai nahe der Grenze zu Belarus. Dieses zentrale Projekt soll die NATO-Fähigkeiten und die regionale Sicherheit stärken. Unter dem heute in Vilnius unterzeichneten Abkommen berät die EIB Litauen zu öffentlich-privaten Partnerschaften (ÖPP) im Zusammenhang mit dem geplanten Stützpunkt, um Marktstandards und Best Practices sicherzustellen.
Das litauische Verteidigungsministerium plant drei ÖPP-Verträge für Rūdninkai. An dem Militärstandort etwa 23 Kilometer südlich von Vilnius soll im Rahmen der NATO-Präsenz eine Bundeswehr-Brigade stationiert werden. Rūdninkai ist für bis zu 4 000 Soldatinnen, Soldaten und Zivilbeschäftigte ausgelegt und umfasst auch Infrastruktur für die litauischen Streitkräfte, die die Bundeswehr-Brigade mit bis zu 500 Personen unterstützen.
Der Baubeginn ist für 2026 vorgesehen. Anfang 2028 soll der Standort einsatzbereit sein.
Das Beratungsabkommen ist Teil der kürzlich erweiterten Aktivitäten der EIB im Bereich Sicherheit und Verteidigung. Militärische Investitionen, die mit den EU-Zielen zur Stärkung der Krisenbereitschaft und des Krisenmanagements in Einklang stehen, gehören jetzt zum Kreis förderfähiger Investitionen. Zusätzlich zur Beratung prüft die EIB eine potenzielle Finanzierung für den Stützpunkt, dessen Kosten mit rund 1,2 Milliarden Euro veranschlagt werden.
EIB-Vizepräsident Thomas Östros: „Die EIB steht unverbrüchlich für die Sicherheit und Verteidigung Europas – unsere beratende Unterstützung für den Militärstützpunkt Rūdninkai belegt dies. Mit dem Ziel, Europas Verteidigungsinfrastruktur zu stärken und das Wirtschaftswachstum anzukurbeln, sorgen wir für eine solide Strukturierung und die finanzielle Tragfähigkeit des Projekts.“
Im Rahmen ihrer Beratung hilft die EIB, Vertragsentwürfe auf internationale Standards hin zu prüfen, damit sie für Bankfinanzierungen attraktiv sind. Sie begleitet Litauen auch in allen Phasen des Vergabeverfahrens.
Verteidigungsministerin Dovilė Šakalienė: „Das Abkommen mit der EIB eröffnet Unternehmen mehr Möglichkeiten, sich am Bau unserer Militäreinrichtungen in Rūdninkai zu beteiligen. Für unser Ministerium hat das Projekt Priorität. Wenn wir es zügig umsetzen, kann die Bundeswehr-Brigade zeitnah in voller Stärke in Litauen stationiert werden.“
Finanzminister Rimantas Šadžius: „Der Militärstützpunkt Rūdninkai ist ein sehr wichtiger Schritt, um Litauen widerstandsfähiger gegenüber Bedrohungen von außen zu machen. Er ist aber auch eine große finanzielle und technische Herausforderung für unser Land. Ich freue mich, dass wir von Anfang an auf verlässliche Partner zählen können. Die ersten Erfolge der Finanzdiplomatie sind bereits sichtbar, und die Beteiligung der EIB verleiht dem Projekt noch mehr Momentum. Außerdem hilft die Beratung, das Finanzierungsrisiko eines milliardenschweren Projekts zu minimieren, was die Ausgaben aus dem Staatshaushalt senken dürfte.“
Unterstützung für Frieden und Sicherheit in Europa ist eine zentrale Priorität der EIB-Gruppe. Im März 2025 erweiterte der Verwaltungsrat die Förderkriterien. Jetzt kann die EIB-Gruppe unter Wahrung ihrer starken Finanzkraft und ihrer soliden Position an den globalen Kapitalmärkten auch Projekte für rein militärische Zwecke fördern: Kasernen, Lager, Drohnen, Hubschrauber, Radaranlagen, Satelliten, moderne Avionik, Antriebssysteme, Optik usw.
Die EIB-Gruppe erwartet, dass in den kommenden Monaten eine Reihe Verteidigungsprojekte genehmigt werden, unter anderem auch eine Finanzierung für den geplanten Stützpunkt Rūdninkai.
Hintergrundinformationen
Europäische Investitionsbank
Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die Mitgliedstaaten. Ausgehend von acht Kernprioritäten finanzieren wir Investitionen, die zu den strategischen Zielen der EU beitragen. So fördern wir die Bereiche Klima und Umwelt, Digitalisierung und technologische Innovationen, Sicherheit und Verteidigung, Kohäsion, Landwirtschaft und Bioökonomie, soziale Infrastruktur, die Kapitalmarktunion und ein stärkeres Europa in einer stabileren und friedlichen Welt.
Die EIB-Gruppe, zu der neben der EIB auch der Europäische Investitionsfonds (EIF) gehört, unterzeichnete 2024 knapp 89 Milliarden Euro an neuen Finanzierungen für mehr als 900 wirkungsstarke Projekte, die Europa wettbewerbsfähiger und sicherer machen. Die EIB-Gruppe vergab vergangenes Jahr in Litauen insgesamt 449 Millionen Euro für Unternehmensinvestitionen und eine schnellere grüne Wende.
Alle von der EIB-Gruppe finanzierten Projekte entsprechen dem Pariser Klimaabkommen – so wie in unserem Klimabank-Fahrplan zugesagt. Fast 60 Prozent der jährlichen Finanzierungen der EIB-Gruppe fließen in Projekte, die direkt zu Klimaschutz, Klimaanpassung und einer gesünderen Umwelt beitragen.
Die Gruppe fördert eine stärkere Integration der Märkte. 2024 stieß sie Rekordinvestitionen von über 100 Milliarden Euro in Europas Energiesicherheit an und mobilisierte 110 Milliarden Euro an Wachstumskapital für Start-ups, Scale-ups und europäische Pioniere. Rund die Hälfte der EIB-Finanzierungen innerhalb der EU fließt in Kohäsionsregionen, wo das Pro-Kopf-Einkommen unter dem EU-Durchschnitt liegt.
Zusätzlich zu den Finanzierungen berät die EIB öffentliche und private Partner bei der Entwicklung und Durchführung hochwertiger, investitionsfähiger Projekte. Das Europäische PPP-Kompetenzzentrum EPEC ist eine Beratungsinitiative der EIB, die den öffentlichen Sektor in Europa bei öffentlich-privaten Partnerschaften (PPP) unterstützt. Allein 2024 halfen unsere Beratungsteams dabei, Investitionen von über 200 Milliarden Euro innerhalb und außerhalb Europas auf den Weg zu bringen.
Auf unserer Website finden Sie hochwertige, aktuelle Fotos vom Sitz der EIB.
Lithuania: EIB to advise on development of military base for NATO troops
©EIB
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