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  • Neuer Solarpark in Jambur – ein strategisches Projekt mit starkem wirtschaftlichem und sozialem Impact – verspricht Strom für rund 18 500 Haushalte. Die von der gambischen Regierung und Entwicklungspartnern geförderte Anlage ist Teil einer Initiative für den Ausbau der Erneuerbaren im Stromsektor
  • Ähnliche Initiative „Projekt Gambia nachhaltige Energie“ versorgt unter Programm für erneuerbare Energien 1 000 Schulen und 100 Gesundheitszentren in ländlichen Regionen erstmals mit sauberer, nachhaltiger und umweltfreundlicher Energie
  • 1 250 neue direkte Arbeitsplätze in Bau, Betrieb und Wartung senken die Arbeitslosenquote
  • Teil des Regierungsprogramms für erneuerbare Energien, das von EIB, EU und Weltbank massiv gefördert wird

Die gambische Regierung, vertreten durch das Ministerium für Erdöl und Energie und die Nationale Wasser- und Stromgesellschaft NAWEC, die Europäische Investitionsbank (EIB), die Europäische Union und die Weltbank haben einen neuen Meilenstein für Gambias Projekt für Stromsanierung und ‑modernisierung (GERMP) gesetzt. Im Beisein von Präsident Adama Barrow wurde die Fertigstellung einer 23-MWp-Solaranlage in der westgambischen Stadt Jambur feierlich begangen.

Das neue Kraftwerk mit einer Leistung von 23 Megawatt Peak und 8 Megawattstunden Batteriespeicherung ergänzt bereits vorhandene Anlagen und soll damit die Stromerzeugung im Land revolutionieren und die Abhängigkeit von Importen verringern. Die Investitionen sind Teil des Fahrplans 2021–2040 für den gambischen Energiesektor.

Wirtschaftlicher und sozialer Impact

Das Sanierungs- und Modernisierungsprojekt verbessert durch eine zuverlässigere Energieversorgung die Lebensbedingungen der Bevölkerung, schafft Arbeitsplätze und erleichtert eine hochwertige medizinische Versorgung, Bildung und soziale Dienstleistungen. All dies trägt zum nationalen Ziel bei, die Armut zu verringern und den Wohlstand zu mehren.

Die Solaranlage wird nach ihrer Inbetriebnahme die Stromerzeugung in Gambia schrittweise um ein Fünftel steigern und den Energiezugang in ländlichen Gebieten auf eine neue Grundlage stellen. Dadurch gewährleistet sie eine verlässliche Stromversorgung von Bildungs- und Gesundheitseinrichtungen und bekämpft die aktuellen Stromengpässe des Landes.

In den letzten Jahren ist der Energiebedarf in Gambia jährlich um 5,5 Prozent gestiegen. Der Anschluss des neuen 23-MWp-Solarkraftwerks an das nationale Stromnetz erhöht die derzeitige Erzeugungsleistung von 98 Megawatt deutlich und ermöglicht die Elektrifizierung in ländlichen Regionen.

Ein starkes Zeichen

Die EU, die EIB und die Weltbank sind seit mehr als einem halben Jahrhundert engagierte Partner afrikanischer Länder. Mit diesem Projekt, bei dem die Institutionen eng zusammenarbeiten, stärken sie ihre Präsenz in Afrika weiter. In den letzten zehn Jahren haben EU, EIB und Weltbank in über 40 Ländern Afrikas in innovative Technologien, grüne Energie, Wasser, Bildung, Landwirtschaft, Telekommunikation, Gesundheit und Unternehmen investiert.

Das Projekt, das landesweit die Versorgung mit Solar- und sauberer Energie stärkt, wird von der EIB (65 Millionen Euro), der EU (40 Millionen EU) und der Weltbank (36 Millionen Euro) kofinanziert.

Präsident Adama Barrow: „Wir haben diese Großsolaranlage so ausgelegt, dass die Abhängigkeit unserer Stromerzeugung von importierten fossilen Brennstoffen deutlich verringert wird. Gleichzeitig wollen wir mit dem Projekt schneller unser nationales Ziel erreichen, bis 2030 ca. 50 Prozent des Stroms mit regenerativen Energien zu erzeugen. Die Botschaft ist klar: Als verantwortungsbewusstes Mitglied der internationalen Gemeinschaft setzt sich Gambia für die globale Energiewende ein. Das Kraftwerk belegt das Engagement unseres Landes für einen kleineren CO2-Fußabdruck und für eine grünere Energielandschaft. Außerdem trägt die Anlage als saubere Energiequelle und wichtiges Instrument in der Bekämpfung des Klimawandels zur Umsetzung des nationalen Klimabeitrags Gambias bei.“

Nani Juwara, geschäftsführender Direktor der NAWEC: „Die Bedeutung dieses Solarkraftwerks könnte nicht größer sein. Es steht für unseren unermüdlichen Einsatz für Wandel und Fortschritt auf Gambias Weg in eine saubere und nachhaltige Energiezukunft. Durch die Nutzung der Sonne für 23 Megawatt saubere Energie reduzieren wir nicht nur die Treibhausgas-Emissionen, sondern fördern auch den Umweltschutz und das Wohlergehen künftiger Generationen. Darüber hinaus ist die Anlage ein entscheidender Meilenstein für unsere Energiesicherheit. Ein diversifizierter Energiemix und eine geringere Abhängigkeit von Öl, Kohle und Gas stärken unsere Unabhängigkeit und die Stabilität und Zuverlässigkeit des gambischen Stromnetzes.“

EIB-Vizepräsident Ambroise Fayolle: „Die EIB ist gerne bei dieser neuen Solaranlage dabei, die für die Bevölkerung in Gambia wirtschaftlich und sozial so wichtig ist, vor allem in ländlichen Gebieten. Sie wird sich positiv auf den Alltag von über 800 000 Menschen auswirken, weil eine zuverlässigere Energieversorgung auch die medizinische Versorgung, Bildung und sozialen Dienste verbessert. Außerdem trägt das Projekt zum Ausbau grüner Energie bei und verringert die Abhängigkeit von Importen. Es ist ein sehr gutes Beispiel für die Prioritäten der Klimabank der EU, die in Afrika Investitionen in saubere Energie voranbringt. Mit der EIB Global, unserem Geschäftsbereich für Entwicklung, fördern wir außerhalb der EU besonders wirkungsvolle Projekte und stärken zugleich unsere Partnerschaften. Damit unterstützen wir die Global-Gateway-Initiative der EU und wichtige Sektoren in afrikanischen Ländern, von Innovation über erneuerbare Energien, Wasser und Landwirtschaft bis Verkehr.“

Corrado Pampaloni, EU-Botschafter in Gambia: „Dieses Kraftwerk ist Teil des gambischen Projekts für Stromsanierung und -modernisierung und zentral für einen reibungslosen Übergang zur Versorgung des Landes mit Solar- und sauberer Energie. Ein besserer Zugang zu grüner Energie ist nur einer der Vorteile des Projekts. Wir gehen von 1 250 direkten Arbeitsplätzen bei Bau, Betrieb und Instandhaltung aus. In das GERMP fließen 65 Millionen Euro oder über 8,9 Milliarden Dalasi von der EIB, 40 Millionen Euro oder fast 3 Milliarden Dalasi von der EU und 36 Millionen Euro oder knapp 2,7 Milliarden Dalasi von der Weltbank. Die EU fördert es im Rahmen von Global Gateway, ihrer ehrgeizigen Initiative für eine stärkere Zusammenarbeit und Konnektivität zwischen Europa und Afrika. Über Global Gateway unterstützt die EU Investitionen in hochwertige Infrastruktur, die entsprechend ihren Werten und internationalen Normen und Standards höchsten Sozial- und Umweltstandards genügen. Grüne Energie ist eine Schlüsselpriorität der Initiative. Ich möchte hier und heute auch bekräftigen, dass die EU Gambia auf dem Weg in eine leuchtende und blühende Zukunft zur Seite stehen wird. Eine zuverlässige Energieversorgung ist ein unverzichtbarer Baustein dieser Vision.“

Feyi Boroffice, Vertreterin der Weltbank in Gambia: „Die Weltbank freut sich mit der gambischen Regierung über diesen bemerkenswerten Meilenstein im Energiesektor. Damit geht zum ersten Mal in der Geschichte des Landes eine Großsolaranlage mit einer Fotovoltaikleistung von 23 Megawatt und 8 Megawattstunden Batteriespeicher in Betrieb. Die NAWEC kann jetzt endlich aus der Stromerzeugung mit Schweröl aussteigen, die kostspielig und umweltschädlich ist. Die Weltbank unterstützt die Vision eines universellen Energiezugangs durch Mittel- und Niederspannungsnetze im ganzen Land. Dank des GERMP und des ECOWAS-Projekts für regionalen Stromzugang, die beide von der Weltbank finanziert sind, werden über 700 Gemeinden erstmals in der Geschichte Gambias mit Elektrizität versorgt. Für Gambia sind das herausragende Meilensteine. Es wird bereits an Plänen gearbeitet, durch einen 150-Megawatt-Solarpark in Soma das Potenzial des Landes zum Stromexporteur in der Region zu entwickeln.“

Hintergrundinformationen

Die NAWEC

Die Nationale Wasser- und Stromgesellschaft (National Water and Electricity Company, kurz NAWEC) wurde im Juni 1996 als Aktiengesellschaft für Strom-, Wasser- und Abwasserdienste in Gambia gegründet. Ihre Vorgänger waren die Gambia Utilities Corporation (GUC) und die Utilities Holding Corporation (UHC). Sie wird von einem Vorstand geleitet, ihre Geschäfte führt ein geschäftsführender Direktor. Im normalen Betrieb hat die NAWEC finanzielle Tragfähigkeit erreicht, ihr fehlen allerdings die Mittel für Systemausbau und -wartung.

Gambia will das von Präsident Barrow vorgegebene Ziel eines universellen Stromzugangs bis 2025 erreichen. Die NAWEC trägt dazu vor allem durch ihre Netzinfrastruktur bei, bei der ihr die geografischen Vorteile des Landes zugutekommen. Der Fahrplan für den universellen Zugang bis 2025 ist ein Planungsinstrument, das ihr bei der Transformation des Stromsektors den Weg weist. Ziel des Fahrplans ist es, dass die Menschen des Landes künftig zuverlässig und bezahlbar Strom erhalten und die NAWEC zu einem effizienten und selbsttragenden nationalen Stromversorger wird.

Die EU

Die Europäische Union (EU) ist ein wirtschaftlicher und politischer Zusammenschluss von 27 europäischen Ländern. Die Gründungswerte der EU sind die Achtung der Menschenwürde, Freiheit, Demokratie, Gleichheit, Rechtsstaatlichkeit und Wahrung der Menschenrechte einschließlich der Rechte von Personen, die Minderheiten angehören. Die EU setzt sich weltweit für eine nachhaltige Entwicklung von Gesellschaft, Umwelt und Wirtschaft ein, die allen zugutekommt.

Die EU-Delegation in Gambia fungiert als Schnittstelle zwischen den europäischen Institutionen und der Regierung des Landes und seiner Bevölkerung. Die Aufgaben der Delegation decken heute ein breites Spektrum ab.

Ihr Auftrag lautet:

  • Die Werte und die Politik der EU in einer offenen und gleichberechtigen Partnerschaft mit der Regierung Gambias und den Menschen aktiv zu fördern.
  • Den politischen Dialog in allen Fragen von gemeinsamem Interesse zu vertiefen und die Partnerschaft zu stärken.
  • Eine zentrale Rolle bei der Umsetzung der Entwicklungszusammenarbeit der EU zu spielen. In Gambia betrifft dies Bereiche wie Infrastruktur, Governance, Ernährungssicherheit und ländliche Entwicklung.
  • Gambia über die Politik und die Programme der EU sowie ihre Institutionen und Werte zu informieren.

Die EU fördert Gambias Projekt für Stromsanierung und -modernisierung (GERMP) im Rahmen von Global Gateway, ihrer ehrgeizigen Initiative für eine stärkere Zusammenarbeit und Konnektivität zwischen Europa und Afrika. Über Global Gateway unterstützt die EU Investitionen in hochwertige Infrastruktur, die entsprechend ihren Werten und internationalen Normen und Standards höchsten Sozial- und Umweltstandards genügen. Grüne Energie ist eine Schlüsselpriorität der Initiative.

Die EIB

Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die Mitgliedstaaten. Sie vergibt Mittel für solide Investitionen, die zu den Kernzielen der EU beitragen.

Die EIB steht seit 60 Jahren als starker Partner an der Seite der afrikanischen Länder. Über die EIB Global baut die Bank ihre Präsenz in Afrika aus. In den letzten zehn Jahren hat die EIB in über 40 Ländern Afrikas mehr als 28 Milliarden Euro bereitgestellt: für innovative Technologien, grüne Energie, Wasser, Bildung, Landwirtschaft, Telekommunikation, Gesundheit und Unternehmen.

Die EIB Global ist der Geschäftsbereich der EIB-Gruppe für wirksamere internationale Partnerschaften und Entwicklungsfinanzierungen. Sie arbeitet als Teil von Team Europa eng und zielorientiert mit anderen Entwicklungsfinanzierungsinstituten und der Zivilgesellschaft zusammen. Über unsere Büros in aller Welt bringt die EIB Global die EIB-Gruppe näher zu den Menschen, Unternehmen und Institutionen vor Ort.

Die Weltbank

Die Weltbankgruppe gehört zu den größten Kapitalgebern, Wissens- und Informationsquellen für Entwicklungsländer. Unser Auftrag ist es, extreme Armut zu beenden und den Wohlstand auf einem lebenswerten Planeten zu fördern.

Mit 189 Mitgliedsländern, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus über 170 Ländern und Büros an mehr als 130 Standorten ist die Weltbankgruppe eine einzigartige globale Partnerschaft: Ihre fünf Institute arbeiten an nachhaltigen Lösungen, die Armut reduzieren und gemeinsamen Wohlstand in Entwicklungsländern aufbauen. Unsere Grundwerte spiegeln wider, was uns als Institution am wichtigsten ist und wie wir miteinander, mit unseren Kunden und mit unseren Partnern arbeiten. Sie weisen den Entscheidungen, die wir treffen, und den Maßnahmen, mit denen wir unseren Auftrag erfüllen, den Weg.

Die Internationale Entwicklungsorganisation (IDA) gehört zur Weltbankgruppe und hilft den ärmsten Ländern der Welt. 1960 gegründet, soll die IDA die Armut bekämpfen. Dazu vergibt sie zinslose oder zinsgünstige Kredite und Zuschüsse für Programme, die das wirtschaftliche Wachstum ankurbeln, Ungleichheiten abbauen und die Lebensbedingungen der Menschen verbessern.