>@Caroline Martin/EIB
  • Die Bank der EU und die Banco de Desenvolvimento de Minas Gerais stellen die Mittel für Erneuerbare-Energien- und Energieeffizienz-Projekte bereit
  • Die EIB-Gelder werden bis zu 75 Prozent der Kosten von Klimainvestitionen abdecken
  • Beschäftigung: Während der Projektdurchführung entstehen voraussichtlich 700 Arbeitsplätze

Die Europäische Investitionsbank (EIB) wird der Banco de Desenvolvimento de Minas Gerais (BDMG) 100 Millionen Euro für Klimaprojekte im brasilianischen Bundesstaat Minas Gerais zur Verfügung stellen. Die günstigen Konditionen der Bank der EU – lange Laufzeiten und vorteilhafte Zinssätze – kommen Privatunternehmen sowie Kommunen zugute, die Ökostromprojekte durchführen und Energieeffizienztechnologien fördern. Die Vereinbarung wurde heute von Emma Navarro, Vizepräsidentin der EIB, und Sergio Gusmão Suchodolski, Präsident von BDMG, am Sitz der EIB in Luxemburg unterzeichnet.

Die EIB-Mittel werden für Erneuerbare-Energien-Projekte bereitgestellt, etwa kleine Solaranlagen und Laufwasserkraftwerke, die zur Verringerung der CO2-Emissionen in Brasilien beitragen. Durch diese Investitionen kann das Land mehr erneuerbare und saubere Energie produzieren und gleichzeitig die Versorgung sichern.

Ein Teil der EIB-Finanzierung ist auch für Energieeffizienzprojekte bestimmt, insbesondere für öffentliche Gebäude, Straßenbeleuchtung und Industrieanlagen. Auch kleine Unternehmen, die ihre Umweltbilanz verbessern wollen, können EIB-Mittel erhalten.

Die Bank der EU stellt die Gelder, die bis zu 75 Prozent der endgültigen Projektkosten decken, im Rahmen ihres Finanzierungsmandats für Lateinamerika 2014-2020 bereit. Daher ist das Darlehen durch die EU-Garantie besichert. Die EIB unterstützt mit ihrer Finanzierung die Ziele der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung. Sie sichert den Zugang zu bezahlbarer, zuverlässiger, nachhaltiger und moderner Energie und bekämpft gleichzeitig den Klimawandel.

Die verschiedenen Maßnahmen dieses Programms werden in den nächsten vier Jahren bis 2023 durchgeführt und bieten voraussichtlich rund 700 Menschen einen Job.

Bei der Unterzeichnung in Luxemburg sagte EIB-Vizepräsidentin Emma Navarro, in deren Bereich die Tätigkeit der EIB in Lateinamerika sowie die Klimamaßnahmen der Bank fallen: „Die EIB beweist mit der heutigen Vereinbarung erneut, wie wichtig ihr der Kampf gegen den Klimawandel ist. Sie wird weiterhin eine führende Rolle dabei spielen, die nötigen Mittel für den Übergang in eine CO2-arme Wirtschaft weltweit zu mobilisieren. Das Darlehen ist ein Paradebeispiel für unsere Prioritäten in Lateinamerika: ein nachhaltiges und gerechtes Wirtschaftswachstum durch Investitionen, die zur Verringerung der CO2-Emissionen beitragen. Wir freuen uns, diese Ziele gemeinsam mit der Banco de Desenvolvimento de Minas Gerais zu verfolgen und zur Entwicklung sauberer Energiequellen in Brasilien beizutragen.“

Für Sergio Gusmão Suchodolski, Präsident der BDMG, hebt diese Partnerschaft mit der EIB den Bundesstaat Minas Gerais auf die globale Landkarte der großen Investitionen in Nachhaltigkeit: „Dieses Darlehen ist eine strategische Chance, um den Energiemix in unserer Region zu diversifizieren. Zweifellos wird ein Partner wie die EIB, eine der weltweit größten multilateralen Institutionen, die Rolle der BDMG auf dem wachsenden Markt für saubere und erneuerbare Energien stärken. Vor diesem Hintergrund möchten wir unser Neugeschäft nachhaltig und im Einklang mit den Kreditprofilen, die weltweit verfügbar sind, fördern.“

Die EIB: Schlüsselakteur bei Klimaprojekten in Lateinamerika

Die EIB zählt zu den weltweit größten multilateralen Klimafinanzierern. Sie will eine führende Rolle bei der Mobilisierung des Kapitals spielen, das zum Erreichen der Pariser Klimaziele benötigt wird, nämlich die Erderwärmung bei unter zwei Grad Celsius zu halten und möglichst auf 1,5 Grad zu begrenzen. Auf dem Klimagipfel im September in New York kündigte die EIB-Gruppe eine Ausweitung ihrer Klimamaßnahmen an. Sie will ihre Mittel für Klima- und Umweltziele bis 2025 schrittweise auf 50 Prozent ihres Vergabevolumens erhöhen und bis 2030 bis zu eine Billion Euro mobilisieren, um Investitionen zu unterstützen, die zu diesen Zielen beitragen. Außerdem will sie ihre Aktivitäten durchgängig auf die Ziele der Pariser Vereinbarung ausrichten.

Die EU ist der größte Investor und der zweitgrößte Handelspartner Lateinamerikas und trägt damit wesentlich zur Entwicklung in der Region bei. Als Bank der EU unterstützt die EIB die Beziehungen der EU zu Lateinamerika durch die Finanzierung von Projekten, die zu den außenpolitischen Zielen der EU beitragen: Entwicklung der Wirtschafts-, Umwelt- und Sozialinfrastruktur, Entwicklung des Privatsektors sowie Bekämpfung der Ursachen des Klimawandels und Klimaanpassung.

In Lateinamerika ist die EIB ein wichtiger Geldgeber für Erneuerbare-Energien- und Energieeffizienz-Projekte. Im Zeitraum 2013–2018 unterzeichnete sie in der Region Finanzierungen von über 880 Millionen Euro. Für die EIB hat der Kampf gegen die Ursachen und Folgen des Klimawandels Priorität in der Region. Deshalb finanziert die Bank der EU vor allem Projekte in den Bereichen erneuerbare Energien, Energieeffizienz und nachhaltiger öffentlicher Verkehr. Zur Anpassung der Region an die Folgen des Klimawandels unterstützt die Bank die Modernisierung der bestehenden Infrastruktur, damit sie den direkten und indirekten Auswirkungen unbeständigerer und unvorhersehbarer Wetterverhältnisse besser standhalten. 2018 förderte die EIB den Klimaschutz und die nachhaltige Entwicklung in Lateinamerika mit 15 Finanzierungen von insgesamt 640 Millionen Euro – nie zuvor hat die Bank in einem Jahr so viele Projekte in der Region unterstützt.

Die EIB ist der weltweit größte Emittent von grünen Anleihen und war das erste Institut, das solche Anleihen begeben hat.