Die Europäische Investitionsbank (EIB) hat am 25. Oktober 2016 in Dakar eine Vereinbarung mit Industries Chimiques du Sénégal (ICS) unterzeichnet. Ziel ist es, die Tätigkeit des größten senegalesischen Industriekomplexes dauerhaft auf eine sichere Basis zu stellen und auszuweiten.

Isabelle van Grunderbeeck, Vertreterin des für Westafrika zuständigen Regionalbüros der EIB, sagte während der Unterzeichnungszeremonie: „Dies ist eine wichtige Vereinbarung für die Industries Chimiques du Sénégal.  Sie wird dazu beitragen, die Tätigkeit der Gruppe in Senegal und in Westafrika auszuweiten. In der Region wird sich dies  positiv auf die Beschäftigung auswirken.“

Die Unterzeichnung dieser Vereinbarung, die sämtliche Geldgeber der ICS an einen Tisch bringt, markiert die zweite Umschuldungsphase der Gruppe. Die erste Phase wurde am 2. August 2016 abgeschlossen, als in Paris Umschuldungsvereinbarungen mit der Agence Française de Développement (AFD), der Westafrikanischen Entwicklungsbank (BOAD) und der EIB unterzeichnet wurden.

Die ICS beschäftigt in der Region mehr als 1 600 Mitarbeiter und produziert:

  • Phosphat im Bergwerk TAÏBA (etwa 100 km von Dakar entfernt),
  • Phosphorsäure (P2O5) in zwei aneinandergrenzenden Anlagen in DAROU, unweit des Bergwerks, und
  • Düngemittel (DAP, NPK, SSP/TPS) in einer Produktionsanlage in MBAO (18 km von Dakar entfernt).

Die Tätigkeit der ICS ist das Ergebnis einer strategischen Partnerschaft zwischen Senegal und Indien (beide Anteilseigner der ICS). Eine wichtige Rolle spielt dabei vor allem die Indian Farmers Fertiliser Cooperative Limited (IFFCO), die weltweit größte Düngemittel-Genossenschaft. Letztere hat mit der ICS einen langfristigen Abnahmevertrag für Phosporsäure abgeschlossen. Indien ist der weltweit größte Abnehmer von Phosphorsäure, und Experten gehen davon aus, dass der Bedarf des Landes bis  2020 jährlich um 5 Prozent steigen wird.

Gekoppelt mit der Expertise und den finanziellen Mitteln, die der neue Mehrheitsgesellschafter (Indorama Corporation) eingebracht hat, dürfte die Umschuldung das Unternehmen in die Lage versetzen, Investitionen in die Sanierung und Modernisierung der bestehenden Anlagen zu tätigen. Diese Investitionen sind erforderlich, damit sich die ICS langfristig die Marktführerschaft im westafrikanischen Düngemittelsektor sichern kann.