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Die Europäische Investitionsbank (EIB) stellt ein Darlehen von 45 Millionen Euro (rund 185 Millionen Zloty) an den größten polnischen Pharmahersteller - Polpharma - bereit. Es dient der Finanzierung der Forschung und Entwicklung im Bereich Biosimilare, mit dem Ziel, kostengünstigere Alternativen zu derzeitigen Behandlungsmethoden zu entwickeln. Mit diesem Darlehen fördert die EIB in Polen erstmals ein Vorhaben im Rahmen von „InnovFin – EU-Mittel für Innovationen“, das von der Europäischen Union unter der Initiative Horizont 2020 finanziell unterstützt wird.

Das Ziel des Projekts ist es, Patienten einen leichteren Zugang zu modernen Biopharmazeutika zu verschaffen und Medikamente für schwere und lebensbedrohliche Krankheiten wie Krebs, Morbus Crohn, multiple Sklerose und rheumatoide Arthritis zu entwickeln, für die es zur Zeit noch keine Therapeutika gibt.

Die Institution der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen unterstützt mit großem Engagement innovative und wachstumsorientierte polnische Unternehmen wie Polpharma und fördert innovative Forschung im Gesundheitsbereich. Sowohl die Entwicklung als auch die Herstellung dieser Biosimilare erfordern erhebliche Anstrengungen im Bereich der Forschung und Entwicklung beispielsweise in Bezug auf den Einsatz sensibler Zellkulturen bei den Herstellungsverfahren sowie umfangreiche klinische Studien, die die Bioäquivalenz und die Ähnlichkeit mit den ursprünglichen Biopharmazeutika nachweisen müssen. Bei Projekten dieser Art mit einem solchen Risikoprofil schätzen Unternehmen wie Polpharma die Diversifizierung der Finanzierungsquellen und die von der EIB gebotenen langen Laufzeiten und günstigen Konditionen.

Die pharmazeutische Forschung und die klinische Entwicklung neuer Therapeutika gehören zu den kostenintensivsten und risikoreichsten Prozessen der Wissensgenerierung. Das Produkt „InnovFin – Großprojekte“ ist speziell darauf ausgerichtet, den Zugang zu Risikokapital für Forschungs- und Innovationsprojekte größerer Unternehmen in der Europäischen Union zu erleichtern. Durch seine Forschungs-, Entwicklungs- und Innovationsaktivitäten wird Polpharma zur wettbewerbsorientierten Generierung von neuem pharmazeutischen Wissen in Europa beitragen und dies in Bereichen, die für die Verbesserung der Gesundheit aller Europäer ausschlaggebend sind. Das Projekt wird in den Einrichtungen des Unternehmens in Polen durchgeführt. Dies trägt zur Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen für Fachkräfte in dem Land bei. Angesichts der Kooperation von Polpharma mit Hochschulen werden die durch die Forschungstätigkeit gewonnenen Erkenntnisse zudem in Europa verbreitet.

Der für Finanzierungen in Polen zuständige EIB-Vizepräsident László Baranyay erklärte: „Wir freuen uns, mit Polpharma bei diesem bahnbrechenden Projekt zusammenzuarbeiten. Dadurch können wir als Bank der Europäischen Union die innovative Forschung und Entwicklung kostengünstigerer Behandlungsmethoden in Polen unterstützen. Polpharma ist ein gutes Beispiel für unsere Tätigkeit zugunsten schnell wachsender, innovativer und expandierender Unternehmen in Polen. Projekte wie dieses stärken die Wettbewerbsfähigkeit und die Innovationsfähigkeit europäischer Wirtschaftssektoren und Unternehmen im Gesundheitsbereich.“

Jan Faryaszewski, Vizepräsident von Polpharma Pharmaceutical Works, fügte hinzu: „Entwicklungsvorhaben im Bereich der Biotechnologie erfordern umfangreiche Investitionen und den Aufbau langfristiger Partnerschaften. Die Geschäftsziele der Polpharma stehen in Einklang mit der Strategie der EIB, innovative Projekte langfristig zu unterstützen. Als Innovationsführer in Polen schätzen wir uns glücklich, mit einem so wichtigen und soliden Partner zusammenzuarbeiten. Wir sind davon überzeugt, dass die Entwicklung der für die Patienten wichtigen Biopharmazeutika dank dieser Partnerschaft schneller voranschreitet.“

In den vergangenen fünf Jahren hat die EIB rund 10 Milliarden Euro für Investitionen im Gesundheitsbereich bereitgestellt. Sie unterstützt diesen Sektor, indem sie die Modernisierung und den Ausbau von Krankenhäusern und medizinischen Zentren aber auch die Forschung, die Entwicklung und die Innovation in den Bereichen Medizintechnik, Biotechnologie und Pharmazie fördert.

Hintergrundinformationen:

Die Europäische Investitionsbank im Überblick

Die EIB ist die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die Mitgliedstaaten der EU. Die EIB vergibt langfristige Finanzierungen für tragfähige Projekte, die den Zielen der EU entsprechen. Im Jahr 2014 beliefen sich die von der EIB in Polen gewährten Finanzierungen auf 5,5 Milliarden Euro.

Polpharma im Überblick:

Polpharma ist der größte polnische Pharmahersteller und Marktführer auf dem polnischen Arzneimittelmarkt. Weltweit zählt er zu den 20 größten Herstellern von Generika. Sein Jahresumsatz beläuft sich auf 1 Milliarde US-Dollar. Das Unternehmen beschäftigt über 7 000 Mitarbeiter. Mit sieben Produktionsstätten und sechs Forschungs- und Entwicklungszentren operiert das Unternehmen auf den Märkten in Mittel- und Osteuropa, im Kaukasus und in Zentralasien. Im Wissenschafts- und Technologiepark Gdansk hat Polpharma das modernste Labor Polens zur Entwicklung von Biopharmazeutika geschaffen.

www.polpharma.pl

InnovFin-Finanzprodukte

Die Europäische Kommission und die Europäische Investitionsbank-Gruppe (EIB und EIF) haben eine neue Generation von Finanzinstrumenten und Beratungsdiensten entwickelt, die innovativen Unternehmen den Zugang zu Krediten erleichtern sollen. Die Mittel für diese Instrumente werden aus der Initiative „Horizont 2020“, dem neuen EU-Forschungsprogramm für den Zeitraum 2014-2020, bereitgestellt. Durch die maßgeschneiderten Produkte von „InnovFin – EU-Mittel für Innovationen“ dürften in den nächsten sieben Jahren mehr als 24 Milliarden Euro für Forschung und Innovation (FuI) zur Verfügung gestellt werden. Unterstützt werden kleine, mittlere und große Unternehmen sowie Projektträger, die in Forschungsinfrastruktur investieren. Damit können FuI-Investitionen von voraussichtlich bis zu 48 Milliarden Euro angestoßen werden. InnovFin baut auf dem Erfolg der bisherigen Fazilität für Finanzierungen auf Risikoteilungsbasis (RSFF) auf. Die RSFF hatte im siebten Rahmenprogramm der EU für Forschung und technologische Entwicklung (RP7) die Finanzierung von 114 FuI-Projekten im Umfang von 11,3 Milliarden Euro ermöglicht. Außerdem wurden Darlehensgarantien von über 1,4 Milliarden Euro ausgestellt.

Für die InnovFin-Finanzprodukte stehen Mittel der Initiative Horizont 2020 und der EIB-Gruppe zur Verfügung. Damit werden FuI-Aktivitäten unterstützt, die von Natur aus riskanter und schwieriger zu beurteilen sind als herkömmliche Investitionsvorhaben. Für solche Projekte ist die Kapitalbeschaffung oft besonders schwierig. Alle InnovFin-Instrumente orientieren sich an der Nachfrage. Es erfolgt keine vorherige Verteilung nach Sektoren, Ländern oder Regionen. Die Endkreditnehmer können Unternehmen und andere Organisationen mit Sitz in einem EU-Mitgliedstaat oder einem mit der Horizont 2020-Initiative assoziierten Staat sein. Die Fremdkapitalprodukte werden in naher Zukunft durch Eigenkapitalinstrumente ergänzt, die der EIF verwalten wird.

Das Produkt InnovFin – Großprojekte erleichtert den Zugang zu Risikokapital für größere Unternehmen, Hochschulen und öffentliche Forschungsinstitute, FuI-Infrastruktureinrichtungen (einschließlich innovationsfördernder Organisationen), öffentlich-private Partnerschaften und Zweckgesellschaften, die FuI-Projekte durchführen. In die Förderung eingeschlossen sind auch Projektträger, die neuartige kommerzielle Demonstrationsprojekte durchführen. Darlehen und Garantien von 25 Millionen Euro bis 300 Millionen Euro werden direkt von der EIB vergeben.