Stadterneuerung, Energieeffizienz, erneuerbare Energien und Clusterentwicklung sind der Schwerpunkt der Tätigkeit des JESSICA-Holdingfonds, der in der polnischen Woiwodschaft Masowien eingerichtet wird. Der Fonds wird Mittel aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung einsetzen.

Eine heute mit der Woiwodschaft Masowien abgeschlossene Vereinbarung sieht die Einrichtung eines JESSICA-Holdingfonds vor, der in wirtschaftlich vernachlässigte Stadtgebiete der Region investieren soll. Mit den Mitteln des Fonds, der von der Europäischen Investitionsbank (EIB) verwaltet wird, sollen stillgelegte Militärstützpunkte und Industriegebiete neu erschlossen und Stadtzentren und Wohngebiete wiederbelebt werden. Unterstützt werden auch Vorhaben für Energieeffizienz, erneuerbare Energien und Clusterentwicklung in großen und kleinen Städten der Region. Der Fonds für Masowien wird zunächst mit 40 Mio EUR ausgestattet sein. Davon stammen rund 34 Mio EUR aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und 6 Mio EUR aus polnischen Haushaltsmitteln.

Damit wird in Polen der fünfte JESSICA-Holdingfonds und in der EU der 17. derartige Fonds eingerichtet. 2009 war Großpolen die erste Region in der Europäischen Union, die dieses Finanzierungsinstrument nutzte. In Polen bestehen bereits JESSICA-Holdingfonds in Westpommern, Pommern und Schlesien.

Hintergrundinformationen:

Als Bank der Europäischen Union hat die EIB in erster Linie den Auftrag, durch die Finanzierung tragfähiger Investitionsvorhaben zur Integration, zur ausgewogenen Entwicklung und zum wirtschaftlichen und sozialen Zusammenhalt der EU-Mitgliedstaaten beizutragen.

JESSICA (Joint European Support for Sustainable Investment in City Areas – Gemeinsame europäische Unterstützung für Investitionen in eine nachhaltige Stadtentwicklung) ist eine der gemeinsamen Initiativen der Kohäsionspolitik, die von der Europäischen Kommission entwickelt wurden, um die Effizienz und Nachhaltigkeit der EU-Kohäsionspolitik zu verbessern. Im Rahmen von JESSICA setzen sich die Kommission, die EIB und die Entwicklungsbank des Europarats (CEB) gemeinsam für Investitionen in eine nachhaltige Stadtentwicklung und erneuerung ein.

Bei dieser Initiative wird der verstärkte Einsatz maßgeschneiderter Finanzierungsinstrumente gefördert. Verwaltungsbehörden haben die Möglichkeit, einen Teil der ihnen zugewiesenen Strukturfondsmittel in revolvierende Fonds zu investieren, statt sie als einmalige Zuschussfinanzierungen zu verwenden. Auf diese Weise können Finanzierungsmittel immer wieder neu eingesetzt werden, so dass noch mehr Stadtentwicklungsvorhaben noch schneller durchgeführt werden können. Diese Finanzierungen werden über Stadtentwicklungsfonds oder bei Bedarf über Holdingfonds in Form von Eigenkapital, Darlehen und/oder Garantien vergeben.