Die Europäische Investitionsbank (EIB) und die Bank Zachodni WBK (BZ WBK) haben heute eine Vereinbarung über die Einrichtung des dritten JESSICA-Stadtentwicklungsfonds in Polen unterzeichnet. Die EIB soll dabei den JESSICA-Holdingfonds für Westpommern und die BZ WBK den neuen Stadtentwicklungsfonds verwalten. Der Fonds wird Stadtentwicklungs- und Stadterneuerungsvorhaben im Großraum Stettin unterstützen.

Die Verwaltung der Woiwodschaft Westpommern übernahm in Polen eine Vorreiterrolle, als sie bei der EIB einen JESSICA-Holdingfonds einrichtete, um die Fördermittel aus den EU-Strukturfonds effizienter einzusetzen. Die betreffende Finanzierungsvereinbarung wurde am 30. Juli 2009 mit dem Ziel unterzeichnet, die Wirtschaft der Region durch eine Wiederbelebung verfallener Stadtgebiete anzukurbeln und so zu einer ausgewogeneren Entwicklung der gesamten Region beizutragen.

Mögliche Vorhaben im JESSICA-Projektportfolio in Westpommern sind der Neubau städtischer Infrastruktureinrichtungen und die Sanierung vernachlässigter Objekte, die Restaurierung historischer Gebäude sowie Wohnungsbauprojekte, die beispielsweise der Steigerung der Energieeffizienz oder der Installierung oder Modernisierung gebäudetechnischer Anlagen dienen. Aus dem Stadtentwicklungsfonds sollen generell Vorhaben mitfinanziert werden, die zur Stärkung des wirtschaftlichen Potenzials der Region beitragen sollen.

Die BZ WBK zählt zu den größten Privatbanken Polens und bietet Privatkunden, KMU und öffentlichen Einrichtungen ein breites Spektrum von Finanzdienstleistungen an. Sie wurde zusammen mit der Regionalentwicklungsagentur Westpommern ausgewählt, um als zwischengeschaltete Bank etwa 77 Mio PLN für die Finanzierung von Stadtentwicklungsvorhaben im Großraum Stettin zu verwalten. Die Mittel werden in Form von rückzahlbaren Finanzinstrumenten, einschließlich Darlehen, und eventuell auch als Kapitalbeteiligungen vergeben.

Insgesamt ist die Woiwodschaft Westpommern bei der Umsetzung der JESSICA-Initiative sehr gut vorangekommen. Bislang wurden zwei Stadtentwicklungsfonds (der erste mit der Bank Ochrony Środowiska) ausgewählt, die rund 140 Mio PLN in Stadtentwicklungsprojekte in Westpommern investieren.

Hintergrundinformationen:

Als Bank der Europäischen Union hat die EIB den Auftrag, durch die Finanzierung tragfähiger Investitionsvorhaben zur Integration, zur ausgewogenen Entwicklung und zum wirtschaftlichen und sozialen Zusammenhalt der Mitgliedstaaten beizutragen.

JESSICA (Joint European Support for Sustainable Investment in City Areas – Gemeinsame europäische Unterstützung für Investitionen in eine nachhaltige Stadtentwicklung) ist eine der gemeinsamen Initiativen der Kohäsionspolitik, die von der Europäischen Kommission entwickelt wurden, um die Effizienz und Nachhaltigkeit der EU-Kohäsionspolitik zu verbessern. Im Rahmen von JESSICA setzen sich die Kommission, die EIB und die Entwicklungsbank des Europarats (CEB) gemeinsam für Investitionen in eine nachhaltige Stadtentwicklung und erneuerung ein.

Bei dieser Initiative wird der verstärkte Einsatz maßgeschneiderter Finanzierungsinstrumente gefördert. Verwaltungsbehörden haben die Möglichkeit, einen Teil der ihnen zugewiesenen Strukturfondsmittel in revolvierende Fonds zu investieren, statt sie als einmalige Zuschussfinanzierungen zu verwenden. Auf diese Weise können Finanzierungsmittel immer wieder neu eingesetzt und dadurch insgesamt mehr Stadtentwicklungsvorhaben durchgeführt werden. Diese Finanzierungen werden über Stadtentwicklungsfonds oder bei Bedarf über Holdingfonds in Form von Eigenkapital, Darlehen und/oder Garantien vergeben. Der erste JESSICA-Fonds in Polen wurde in der Woiwodschaft Großpolen und der zweite in Westpommern eingerichtet.

Die BZ WBK ist eine renommierte Privatbank. Sie zählt zu den größten Banken Polens und bietet Privatkunden, KMU und öffentlichen Einrichtungen ein breites Spektrum von Finanzdienstleistungen an.