Die Europäische Investitionsbank hat zum zweiten Mal ihre Umfrage zum Klimawandel durchgeführt. Die Ergebnisse sind hochrelevant: Nicht nur, weil das Thema Klima für die EU ganz oben auf der Tagesordnung steht, sondern auch wegen der neuen Energiefinanzierungspolitik und Klimastrategie der EIB – die Bank verabschiedet sich künftig von der Förderung fossiler Energieträger und hat einen neuen Klimafahrplan beschlossen.
Zusammen mit dem Marktforschungsunternehmen BVA untersucht die EIB in der Umfrage die Einstellungen und Erwartungen der Menschen in der Europäischen Union, in den Vereinigten Staaten und in China in Bezug auf den Klimaschutz.
„Ich freue mich sehr darüber, wie stark sich die Menschen in Europa in unserem gemeinsamen Kampf gegen den Klimawandel engagieren. Mit dem, was wir selbst tun, setzen wir die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Trends und helfen, den Klimawandel zu bremsen.“ Vizepräsidentin Emma Navarro
Im Folgenden stellen wir Ihnen die wichtigsten Erkenntnisse aus der zweiten von drei Ergebnisreihen der weltweiten EIB-Umfrage zum Klimawandel vor.
Verkehr
Umstieg auf umweltverträglichere Verkehrsmittel
64 Prozent der Menschen in Europa sind bereit, aus Umweltgründen statt des Autos öfters Bus und Bahn zu nutzen. In China tun das bereits 93 Prozent, in den USA hingegen nur 49 Prozent. In der Europäischen Union nutzen vor allem die Osteuropäerinnen und Osteuropäer öffentliche Verkehrsmittel. In der Umfrage geben zudem nur 3 Prozent der Befragten in Europa und 5 Prozent in den USA an, ihren Pkw durch ein Elektroauto ersetzt zu haben. In China sind es hingegen 26 Prozent.
In puncto Flugreisen geben 36 Prozent der Befragten in Europa an, aus Klimagründen schon jetzt weniger in den Urlaub zu fliegen, und 75 Prozent wollen das 2020 tun. In China machen 94 Prozent diese Angabe, in den USA wiederum nur 69 Prozent. Die Menschen in der Europäischen Union, vor allem in Kroatien, der Slowakei und Deutschland, sind besonders motiviert, weniger zu fliegen und mehr mit der Bahn zu reisen.
Konsumverhalten
Gute Neujahrsvorsätze zum klimabewussten Heiz- und Konsumverhalten
91 Prozent der Menschen in China geben an, dass sie aus Klimagründen zu Hause weniger heizen wollen. In Europa sind es 78 Prozent und in den USA 75 Prozent. In den eigenen vier Wänden zeigen sich noch weitere Unterschiede beim umweltbewussten Handeln: Mehr als 94 Prozent der Chinesen haben bereits zu einem Ökostromanbieter gewechselt oder haben es demnächst vor. In Europa sind es 70 Prozent und in den USA 64 Prozent.
Für klimabewusste Kaufentscheidungen und Geldanlagen zeigen die Befragten in Europa und den USA weniger Bereitschaft als die Menschen in China. In China geben 86 Prozent an, 2020 in grüne Fonds investieren zu wollen, verglichen mit 56 Prozent in den USA und 52 Prozent in Europa. Die Menschen in Osteuropa und vor allem in den baltischen Staaten haben am wenigsten die Absicht, stark umweltbelastende Marken zu boykottieren.