Die Europäische Investitionsbank (EIB) unterzeichnet eine Vereinbarung mit der Republik Côte d'Ivoire bezüglich einer Reduzierung der Schulden des Landes gegenüber der Bank im Rahmen der Initiative des IWF für hochverschuldete arme Länder (HIPC).

Die Schuldenerleichterung bekräftigt erneut das Engagement der EIB für eine nachhaltige Wirtschaftsentwicklung und Armutsbekämpfung in Afrika. Die Vereinbarung wird die westafrikanische Republik dabei unterstützen, ihre staatliche Auslandsverschuldung zu verringern; sie wird zudem Investitionsvorhaben erleichtern, mit denen die Lebensqualität ihrer Einwohner verbessert werden kann.

Die Vereinbarungen wurden von Plutarchos Sakellaris, dem für Finanzierungen in Afrika zuständigen EIB-Vizepräsidenten, in Anwesenheit des liberianischen Wirtschafts- und Finanzministers Koffi Charles Diby am Sitz der EIB in Luxemburg unterzeichnet.

Die Vereinbarung wird für die westafrikanische Republik drei wichtige Nutzeneffekte haben. Erstens hat die EIB den Gesamtbetrag der Schulden des Landes gegenüber der Bank reduziert; dies bedeutet für Côte d'Ivoire eine Schuldenentlastung und zeigt die anhaltende Mitwirkung der EIB an der HIPC-Initiative. Bisher hat die EIB insgesamt fast 100 Mio EUR zu der Initiative beigetragen.

Zweitens hat die Bank zugestimmt, dass ausstehende Rückzahlungen bis zum Jahr 2012 ausgesetzt werden, um die Entwicklung der Wirtschaft und der Finanzmärkte in den hochverschuldeten Ländern weiter zu fördern, bevor diese ihrem Schuldendienst nachkommen müssen.

Schließlich wird diese Maßnahme es der EIB ermöglichen, ihre Beziehungen zu Côte d'Ivoire weiter voranzutreiben und ihre Finanzierungstätigkeit, die zehn Jahre lang ausgesetzt wurde, wieder aufzunehmen. Die EIB konzentriert ihre Tätigkeit in Côte d'Ivoire auf die Bereitstellung von Darlehen und technischer Hilfe für tragfähige Vorhaben, die die Entwicklung des privaten und des Finanzsektors fördern, sowie auf wichtige Infrastrukturvorhaben, die die Lebensbedingungen erheblich verbessern können.

Hintergrundinformationen:

Die Tätigkeit der EIB in Afrika, im karibischen Raum und im Pazifischen Ozean

Die Europäische Investitionsbank (EIB) leistet einen wesentlichen Beitrag zur Umsetzung der Entwicklungs- und Kooperationspolitik der Union außerhalb der EU-Mitgliedstaaten. Auf der Grundlage zahlreicher Finanzierungsmandate des Europäischen Rates ist sie seit 1963 ein Partner für die Entwicklung zahlreicher Länder Afrikas, des karibischen Raums und des Pazifischen Ozeans (AKP-Staaten). Das derzeitige Mandat stützt sich auf das im Juni 2000 unterzeichnete Abkommen von Cotonou.

Die EIB-Darlehen in den AKP-Ländern dienen der Armutsbekämpfung und der Unterstützung eines nachhaltigen Wirtschaftswachstums. Die Bank vergibt Darlehen aus zwei Quellen – zum einen aus ihren eigenen Mitteln, zum anderen aus der Investitionsfazilität, einem revolvierenden Fonds, der von den EU-Mitgliedstaaten über den Europäischen Entwicklungsfonds finanziert wird.

Die Finanzierungstätigkeit der EIB in Côte d'Ivoire

Die Bank stellte 1965 das erste Darlehen an Côte d'Ivoire bereit. Seither hat sie in dem Land mehr als 350 Mio EUR zur Unterstützung der Bereiche Industrie, Infrastruktur und Dienstleistungen sowie des privaten Sektors vergeben.