In Bangladesch nutzen täglich 40 000 Menschen die 203 Kilometer lange Eisenbahnstrecke zwischen der Hauptstadt Dhaka und der Küstenstadt Chittagong. Diese stark genutzte Hauptstrecke verläuft jedoch eingleisig und ist angesichts des wachsenden Verkehrsaufkommens eindeutig überlastet.

Deshalb arbeitet die Europäische Investitionsbank (EIB) mit der Asiatischen Entwicklungsbank zusammen, um die Strecke zu modernisieren. Die EIB stellt 132 Millionen Euro bereit, um den Korridor auf 70 Kilometern zweigleisig auszubauen und mit einem neuen Signalsystem auszustatten. Außerdem werden die Hochspannungsleitungen saniert, damit die Strecke von höheren Zügen befahren werden kann. Dadurch können jährlich weitere 2,7 Millionen Passagiere und eine Million Tonnen Fracht befördert werden. Auch die Handelsverbindungen zu den benachbarten indischen Bundesstaaten und zu Bhutan verbessern sich. Kurz: Das Projekt wird der Wirtschaft dieses Entwicklungslandes Auftrieb verleihen.

Sicher und problemlos über große Entfernungen zu reisen, sehen wir in den Industrieländern als ein Grundrecht an. Für viele Menschen in den Entwicklungsländern ist bereits der Weg in die nächstgelegene Stadt oder das Nachbardorf beschwerlich oder sogar gefährlich. Häufig hat darunter auch die Umwelt zu leiden.

Deshalb ist es so wichtig, dass multilaterale Entwicklungsbanken zusammenarbeiten, um die Verkehrsinfrastruktur zu verbessern – so wie die EIB und die Asiatische Entwicklungsbank in Bangladesch.

Entwicklung und nachhaltiger Verkehr – kein Widerspruch

Nachhaltiger Verkehr in Vientiane
Vientiane

In Vientiane, der Hauptstadt der Demokratischen Volksrepublik Laos, hat sich der Motorisierungsgrad allein zwischen 2005 und 2012 verdreifacht. Die Stadt leidet unter einer zunehmenden Verkehrsbelastung. Die Zahl der Verkehrsunfälle ist gestiegen und es herrscht eine hohe Umweltverschmutzung.

Die EIB finanziert – erneut gemeinsam mit der Asiatischen Entwicklungsbank – den Bau von Busspuren auf einer Länge von 11,5 Kilometern, 21 Bushaltestellen und 96 neue Busfahrzeuge. Dadurch werden der Verkehrsfluss und die Straßenverkehrssicherheit in der Hauptstadt verbessert. Ein Park- und Verkehrsleitsystem soll Fußgängern und anderen nicht motorisierten Verkehrsteilnehmern das Leben leichter machen. Die Experten der beiden multilateralen Entwicklungsbanken arbeiten mit Beratern zusammen, um technische Hilfe für das laotische Ministerium für öffentliche Arbeiten und Verkehr zu erbringen. Diese Berater werden aus Mitteln des Asiatischen Investitionsfonds der Europäischen Kommission finanziert. Pro Jahr sollen 1,5 Millionen Stunden Fahrzeit eingespart werden.

„Gemeinsam mit der Asiatischen Entwicklungsbank entwickeln wir ein integriertes und nachhaltiges Nahverkehrsprojekt. So können wir die Lebensqualität insbesondere von armen und benachteiligten Menschen real verbessern“, erklärt Meryn Martens, Verkehrsexperte bei der EIB. „Die Einwohner der Stadt Vientiane können sich über bezahlbare und umweltfreundliche Verkehrsdienste, eine höhere Straßenverkehrssicherheit und geringere Gesundheitsrisiken freuen.“

Nachhaltiger Verkehr für einen besseren Handel

Straßenbauarbeiten in Honduras
Straßenbauarbeiten in Honduras

Der „Corredor de Occidente“ verbindet San Pedro Sula, das industrielle Zentrum von Honduras, mit Guatemala und El Salvador. Der Korridor ist für den grenzüberschreitenden Handel von wesentlicher Bedeutung.
Immer mehr Menschen nutzen diese Strecke – unter erheblichen Gefahren: Schlaglöcher, Erdrutsche, Schotterpisten und eine unzureichende Beschilderung erwarten sie.

Nun jedoch finanziert die EIB die Sanierung eines 116 Kilometer langen Abschnitts dieses Korridors, um die Straßenverkehrssicherheit an europäische Standards anzupassen. Bei dem Projekt arbeiten die Europäische Kommission über ihre Investitionsfazilität für Lateinamerika und eine andere multilaterale Entwicklungsbank, die Zentralamerikanische Bank für Wirtschaftsintegration, zusammen. Pro Jahr werden 2,5 Millionen Stunden Fahrzeit eingespart, und die Zahl der Verkehrstoten dürfte zurückgehen.