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  • Mittel sollen kommerzielle Entwicklung der ersten Robotergeneration R-One™ beschleunigen und Entwicklung der nächsten Robotergeneration finanzieren
  • Finanzierung wird unter dem Paneuropäischen Garantiefonds bereitgestellt, der innovative europäische KMU mit langfristigen Mitteln unterstützt

Die Europäische Investitionsbank (EIB) und das französische Medizintechnik-Unternehmen Robocath haben einen Finanzierungsvertrag über 15 Millionen Euro unterzeichnet. Mit dem Darlehen erhält das Unternehmen die Mittel, um seinen Entwicklungsplan entsprechend seinen Zielen umzusetzen, insbesondere hinsichtlich seiner nächsten Robotergeneration.

Robocath hat eine Lösung für roboter-assistierte kardiologische Eingriffe entwickelt, d. h. für die Behandlung der koronaren Herzkrankheit, bei der die Herzkranzgefäße betroffen sind und die zu einem Herzinfarkt führen kann. Der Roboter erhielt im März 2019 die CE-Kennzeichnung und wird derzeit von Robocath in Europa vermarktet. Er trägt den Namen R-One™ und ermöglicht dem Operateur ein bequemeres Arbeiten. Gleichzeitig optimiert er die Koronaangioplastie und macht sie sicherer. Bei dem Eingriff werden die Arterien, die den Herzmuskel versorgen, durch das Einsetzen von Implantaten – sogenannten Stents – revaskularisiert. Eine derartige Operation wird weltweit alle 30 Sekunden durchgeführt.

Die von Robocath entwickelte technische Lösung ermöglicht es, die Bewegungen der Ärzte millimetergenau zu replizieren und die Wahrnehmung zu erweitern. Die Eingriffe werden dadurch genauer und sicherer. Durch den Einsatz dieser Technik wird das medizinische Personal nicht mehr der Röntgenstrahlung ausgesetzt, die nachgewiesenermaßen gesundheitsschädlich ist (Krebs, Muskel-Skelett-Erkrankungen, grauer Star usw.).

Die nächste Generation wird über zusätzliche Funktionen verfügen, die nahezu alle in der interventionellen Kardiologie durchgeführten Eingriffe abdecken und die robotergestützte Behandlung auf das periphere und neurovaskuläre Gefäßsystem (Schlaganfälle) ausweiten.

Die Finanzierung entspricht den Zielen des Paneuropäischen Garantiefonds, den die Europäische Investitionsbank verwaltet. Der von den EU-Mitgliedstaaten mit 25 Milliarden Euro ausgestattete Fonds soll die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie abfedern: Er mobilisiert langfristige Finanzierungen für KMU, deren Entwicklung durch die Coronakrise behindert wurde.

EIB-Vizepräsident Ambroise Fayolle: „Die Unterstützung der EIB für Robocath steht voll und ganz in Einklang mit der Aufgabe der Bank der EU, durch ihre Finanzierungen Innovationen zu fördern, die dem gesamten Gesundheitssystem zugutekommen. Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind laut WHO weltweit weiterhin die häufigste Todesursache. Die von Robocath entwickelte Technologie und die bereits erfolgreich eingesetzte erste Generation entsprechen einem sehr realen medizinischen Bedarf, verbessern die Behandlung der Kranken und die Arbeitseffizienz und Sicherheit des medizinischen Personals.“

Lucien Goffart, Generaldirektor von Robocath: „Die Unterstützung durch die EIB zeigt die Relevanz unseres Nutzenversprechens und das Marktpotenzial unserer Roboterlösungen. Dank der Finanzierung können wir die klinische Akzeptanz unseres Roboters der ersten Generation in Europa beschleunigen und die Entwicklung der nächsten Generation vorantreiben.“

Hintergrundinformationen

Die Europäische Investitionsbank (EIB)

Die EIB stellt Unternehmen, Gebietskörperschaften und Banken langfristige Finanzierungen für tragfähige Investitionen zur Verfügung, um einen Beitrag zur Verwirklichung der Ziele der EU innerhalb und außerhalb Europas zu leisten. Zu ihren Prioritäten gehört die Finanzierung von Innovationsvorhaben, für die sie 2020 in Frankreich rund ein Viertel ihres dortigen Finanzierungsvolumens von zehn Milliarden Euro bereitstellte. Die Bank der EU ist in etwa 160 Ländern tätig und der weltweit größte multilaterale Darlehensgeber für Klimaschutzprojekte. Die EIB-Gruppe verabschiedete Ende 2020 einen ehrgeizigen Klimabank-Fahrplan, der die Verpflichtung beinhaltet, bis zum Jahr 2030 in den Bereichen Klimaschutz und ökologische Nachhaltigkeit Investitionen in Höhe von einer Billion Euro zu unterstützen und bis 2025 mehr als 50 Prozent der Finanzierungsmittel für diese beiden vorrangigen Bereiche aufzuwenden.

Robocath

Robocath wurde 2009 vom Mediziner Philippe Bencteux gegründet und entwickelt und vertreibt Roboterassistenzlösungen für die Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Das Unternehmen entwickelt Roboter für den Gesundheitssektor, die die Bewegungen des Operateurs durch präzise Technologien und eine erweiterte Wahrnehmung weiterleiten und die aktuellen Eingriffsmethoden ergänzen. Robocath hat seinen Sitz in Rouen, beschäftigt mehr als 60 Mitarbeitende und wird von internationalen Investmentfonds (Silk Road Fund, TUS-Holdings, CS Group), französischen Investmentfonds (Anaxago, Go Capital, NCI, Normandie Participations, M Capital, Supernova Invest), Banken (Caisse d’Epargne, BNP Paribas, Crédit Agricole), Bpifrance und einem wichtigen Industrieunternehmen der Branche (Microport) finanziell unterstützt.