Mit ihrem Finanzierungsbeitrag an das Staatsunternehmen Réseau Ferré de France bestätigt die EIB ihr Engagement für den Hochgeschwindigkeits-Eisenbahnverkehr in Frankreich.

Hubert du Mesnil, Präsident der Réseau Ferré de France (RFF), und Philippe de Fontaine Vive, Vizepräsident der EIB, unterzeichneten einen Finanzierungsvertrag für den ersten Abschnitt der neuen Hochgeschwindigkeitsstrecke, die die Region Burgund von Dijon aus mit dem Elsass, Deutschland und der Schweiz verbinden wird. Aufgrund dieses Vertrags kann die RFF innerhalb der nächsten zwei Jahre ein Darlehen von bis zu 475 Mio EUR bei der EIB aufnehmen. 

Die Finanzierungsoperation betrifft die West-Ost-Trasse der Hochgeschwindigkeitsstrecke, die vom  Departement Côte d’Or in Burgund durch die Region Franche-Comté bis in die Nähe des Elsass führt. Im Einzelnen umfasst der erste Abschnitt der von RFF durchgeführten Trasse, für den der Finanzierungsbeitrag der EIB bestimmt ist, den Bau eines 139 km langen Abschnitts der Hochgeschwindigkeitsstrecke von Villers-les-Pots (östlich von Dijon) nach Petit-Croix (bei Belfort).

Die Hochgeschwindigkeitsstrecke Rhin-Rhône ist Teil der transeuropäischen Netze, die von der Europäischen Union als vorrangig eingestuft werden. Aus diesem Grund ist sie auch für die EIB ein besonders wichtiges Projekt. 

Bei der Unterzeichnung begrüßte Philippe de Fontaine Vive diese Partnerschaft der EIB mit einem großen Akteur, der sich für den Ausbau des französischen Eisenbahnsektors einsetzt – eine Partnerschaft, die langfristig angelegt ist und sich fortsetzen wird. Er sagte ferner: „In Frankreich stellt die Bahn mehr denn je eine Priorität dar. Dies ist auch vom Umweltforum, dem Grenelle de l'environnement, bestätigt worden. Viele Projekte müssen noch realisiert werden, um das französische Netz in den kommenden Jahren und Jahrzehnten zu ergänzen und auszuweiten."

Die EIB unterstützt große Verkehrsinfrastrukturvorhaben und hat sich in diesem Rahmen mit Darlehen von 3,6 Mrd EUR an der Finanzierung der meisten Hochgeschwindigkeitsstrecken in Frankreich beteiligt. Dieser Betrag verteilte sich wie folgt: 755 Mio EUR für den im Juni dieses Jahres eingeweihten TGV EST, 340 Mio EUR für den TGV Atlantique, 884 Mio EUR für den TGV Nord und 618 Mio EUR für den TGV Méditerranée. Sie hat darüber hinaus Finanzierungsbeiträge für den Bau von Hochgeschwindigkeitsnetzen in Belgien sowie in Großbritannien, Spanien und in Italien bereitgestellt und für den Hochgeschwindigkeits-Eisenbahnverkehr in der Europäischen Union insgesamt rund 17 Mrd EUR vergeben.

Bisher hat die EIB Darlehen von 84 Mrd EUR für den Ausbau der TEN-Verkehrsnetze in der EU sowie für die grenzüberschreitende Ausweitung der Netze in die Nachbarländer unterzeichnet. Die Bank, die sehr hohe Beträge zu Konditionen, die auf die Größe der Projekte abgestimmt sind, mobilisieren kann, ist damit zur wichtigsten Quelle für die Bankfinanzierung der großen Netze geworden. Ihre TEN-Finanzierungen gehen auf die Schlussfolgerungen des Europäischen Rats Essen im Jahr 1994 zurück, der eine Liste vorrangiger TEN-Vorhaben ermittelt hat.