Die Europäische Investitionsbank (EIB) gewährt der Republik Panama ein Darlehen von 50 Mio USD für den Bau einer zweiten Brücke über den Panamakanal, der Puente del Centenario.

Die Vizepräsidentin der Europäischen Investitionsbank, Isabel Martín Castellá, und der panamaische Wirtschafts- und Finanzminister, Norberto Delgado Durán, unterzeichneten den Darlehensvertrag am Rande der Jahrestagung der Interamerikanischen Entwicklungsbank in Lima (Peru).

Das Projekt betrifft den Bau einer 1,1 km langen Brücke über den Panamakanal sowie die Zubringer-Autobahninfrastruktur im Großraum Panama City. Dies umfasst einen östlichen Zubringer zwischen Panama City und der neuen Brücke sowie einen westlichen Zubringer zwischen der Brücke und der bestehenden Autobahn Arraiján-La Chorrera. Auf diese Weise wird ein neuer Verkehrsweg geschaffen, der eine bessere Anbindung an die Autobahn Panamericana darstellt. Dadurch wird der Fluss des Güterverkehrs innerhalb Panamas und mit anderen mittelamerikanischen Ländern verbessert.

Die zweite Brücke über den Panamakanal wird die Verkehrsstaus verringern und die Verkehrssicherheit in Panama City verbessern. Die bestehende Brücke Puente de las Americas, die ihre Kapazitätsgrenze erreicht hat, wird erheblich entlastet werden. Volkswirtschaftliche Nutzenelemente werden vor allem in Form von Einsparungen bei den Fahrzeiten und den Fahrzeugbetriebskosten entstehen. Darüber hinaus wird das Projekt den Abgasausstoß und die Lärmbelästigung verringern. Die Brücke dürfte im zweiten Halbjahr 2004 fertiggestellt sein, während die Arbeiten an den Zubringerautobahnen aller Voraussicht nach Anfang 2005 abgeschlossen werden. Das EIB-Darlehen mit einer Laufzeit von 20 Jahren ist mit einem tilgungsfreien Zeitraum von 5 Jahren ausgestattet und wird mehr als 20% der Projektkosten decken. Besichert wird es durch die EU-Haushaltsgarantie.

Das Darlehen wird im Rahmen der Politik der Zusammenarbeit der EU mit Drittländern gewährt. In Asien und Lateinamerika (ALA) kann die EIB im Zeitraum 2000-2006 bis zu 2,48 Mrd EUR für Vorhaben bereitstellen, die von Tochtergesellschaften von Unternehmen aus der EU oder von Joint Ventures zwischen Unternehmen aus der EU und ALA-Ländern durchgeführt werden, bzw. für Investitionen, die zur Verbesserung der Umwelt oder zur Förderung der regionalen Integration beitragen. Im Zeitraum 1993-2003 hat die Bank im Rahmen der ALA-Mandate 80 Darlehen über insgesamt 3,0 Mrd EUR in mehr als 20 Ländern ausgereicht. 1 Mrd EUR kann noch vergeben werden. Die EIB wurde 1958 gegründet, um Vorhaben zur Förderung der Integration der EU zu finanzieren. Sie gewährt Darlehen für Projekte in den Bereichen Regionalentwicklung, Infrastruktur, Energie, Industrie und Umwelt. Außerhalb der EU unterstützt die EIB die Entwicklungszusammenarbeit der EU mit etwa 130 Ländern in Mittel- und Osteuropa, in Russland, auf dem Balkan, im Mittelmeerraum, in Afrika, im karibischen Raum und im Pazifischen Ozean sowie in Asien und Lateinamerika.

Im Jahr 2003 gewährte die EIB Darlehen von insgesamt rund 42 Mrd EUR. Die Mittel für ihre Finanzierungstätigkeit beschafft sie sich auf den Kapitalmärkten. Ihre Anleihen werden von den führenden Rating-Agenturen regelmäßig mit AAA bewertet. Die EIB kann die ausgezeichneten Konditionen, die sie auf den Kapitalmärkten erhält, an die Projektträger weitergeben. Sie kann bis zu 50% der Projektkosten finanzieren. Im Durchschnitt stellt sie ein Drittel der benötigten Mittel bereit, und sie finanziert Investitionen oft gemeinsam mit anderen Finanzinstituten.