Der Verwaltungsrat der Europäischen Investitionsbank, der sich aus Vertretern der 28 EU-Mitgliedstaaten und der Europäischen Kommission zusammensetzt, hat umfangreiche zusätzliche Unterstützung für die Investitionstätigkeit von KMU und Midcaps (Unternehmen mit bis zu 3 000 Mitarbeitern) zugesagt. Das Entscheidungsgremium der EIB hat zudem neue Initiativen verabschiedet, um der Jugendarbeitslosigkeit entgegenzuwirken und Handelsfinanzierungen für exportorientierte europäische Unternehmen in Programmländern zu fördern.

EIB-Präsident Werner Hoyer erklärte dazu: „Die Europäische Investitionsbank ist fest entschlossen, noch deutlich mehr Finanzierungsmittel für KMU und Vorhaben bereitzustellen, die entscheidend zum Wirtschaftswachstum beitragen. Damit kommt die Bank der Vereinbarung nach, die sie vor drei Wochen mit dem Europäischen Rat getroffen hat. Zudem wird die EIB verstärkt Maßnahmen unterstützen, die darauf ausgerichtet sind, die Qualifikation junger Arbeitnehmer sowie das Arbeitsplatzangebot von Unternehmen in Europa zu verbessern und so die Jugendarbeitslosigkeit abzubauen.“ Weiter erläuterte der EIB-Präsident: „Als Bank der EU können wir uns auf die solide Unterstützung unserer Anteilseigner verlassen. Sie haben uns die Möglichkeit eingeräumt, kleine Unternehmen in außergewöhnlichem Umfang zu unterstützen und unseren Beitrag zur Beschäftigungsinitiative der EU für junge Menschen zu leisten.“

Der Verwaltungsrat hat heute die deutliche Anhebung des Ziels für die EIB-Darlehensvergabe an KMU im Jahr 2013 genehmigt. Statt der bisher geplanten 14,1 Mrd EUR kann die EIB nun 17 Mrd EUR bereitstellen. Zusammen mit den Operationen des Europäischen Investitionsfonds, der auf Risikokapital, Garantien und Mikrofinanzierungen spezialisiert ist, steigt die Unterstützung der EIB-Gruppe für KMU damit auf insgesamt fast 20 Mrd EUR. Darüber hinaus genehmigte der Verwaltungsrat EIB-Darlehen von insgesamt 3,8 Mrd EUR für Vorhaben von kleinen und mittleren Unternehmen und Midcaps in der EU. Damit hat die EIB in diesem Jahr bereits rund 9,4 Mrd EUR für europäische KMU und Midcap-Unternehmen fest zugesagt. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres belief sich dieser Betrag auf 6,4 Mrd EUR.

Ferner genehmigte der Verwaltungsrat rund 7 Mrd EUR für Vorhaben in weiteren vorrangigen Bereichen, darunter für Innovation, Energieprojekte und strategisch wichtige Infrastruktur im Gesundheits- und Verkehrssektor.

Genehmigt wurden auch 6 Mrd EUR für die Unterstützung von Vorhaben im Bereich Qualifikation und zur Schaffung neuer Arbeitsplätze. Dazu unterstrich Präsident Hoyer: „Die Mittel für die Initiative „Arbeitsplätze für junge Menschen“ werden bereits im August zur Verfügung stehen. Damit stellt die EIB ihre Finanzierungsmittel sechs Monate früher bereit als die EU. Auf diese Weise können die Mitgliedstaaten eher mit der Umsetzung ihrer nationalen und regionalen Programme beginnen. An diesen Finanzierungsmaßnahmen zeigt sich, wie gut sich EU, Mitgliedstaaten und EIB bei ihren Aktivitäten ergänzen.“

Das Jugendbeschäftigungsprogramm der EIB setzt sich aus den Initiativen „Arbeitsplätze für junge Menschen“ und „Investitionen in Qualifikationen“ zusammen und soll dem raschen Anstieg der Jugendarbeitslosigkeit in Europa entgegenwirken. Die Initiative „Arbeitsplätze für junge Menschen“ verbessert den Zugang von KMU zu Krediten, damit sie mehr junge Menschen einstellen können. Die zweite Initiative „Investitionen in Qualifikationen“ fördert den Erwerb beruflicher Qualifikationen und das Lernen am Arbeitsplatz. Die EIB unterstützt dabei Bildungs- und Forschungseinrichtungen sowie Berufsbildungs-, Studienkredit- und Mobilitätsprogramme.

Der Verwaltungsrat genehmigte außerdem den Einsatz von Handelsfinanzierungsinstrumenten für KMU und Midcap-Unternehmen in allen Programmländern der EU. Derzeit setzt die EIB dieses Instrument nur in Griechenland ein. Der fehlende Zugang zu Handelsfinanzierungen gilt als Hauptbremse für das exportabhängige Wachstum.