Die Europäische Investitionsbank stellt ein Unterstützungspaket von 560 Mio EUR für zwei vorrangige Investitionsvorhaben in den Bereichen Stromerzeugung und Stromübertragung in Ägypten bereit. Das Paket wird mit einem Zuschuss der Europäischen Union von 20 Mio EUR aus der Nachbarschaftsinvestitionsfazilität (NIF) kombiniert. Damit erreichen die Darlehen, die die Europäische Investitionsbank in diesem Jahr in Ägypten vergeben hat, die Rekordhöhe von 900 Mio EUR. Im Juli hatte die EIB der Raffineriegesellschaft Egyptian Refining Company ein Darlehen von 460 Mio USD gewährt.
H.E. Hassan Younis, Minister für Strom und Energie, und Marc Franco, Botschafter der Europäischen Union in Ägypten, waren bei der Vertragsunterzeichnung für die Darlehen der EIB anwesend und unterzeichneten eine Finanzierungsvereinbarung für den Zuschuss der Europäischen Union von 20 Mio EUR für das ägyptische Stromübertragungsprojekt.
Der für die Finanzierungen in den Mittelmeer-Partnerländern zuständige EIB-Vizepräsident Philippe de Fontaine Vive merkte Folgendes an: „Die heute unterzeichneten Projekte werden die Stromerzeugungskapazitäten und die Effizienz des Übertragungsnetzes steigern und dadurch den wirtschaftlichen Wohlstand der Ägypter im ganzen Land fördern. Wir begrüßen den Beitrag der beiden Projekte zu einer verbesserten Energieeffizienz und zu einer stärkeren Nutzung erneuerbarer Energieträger. Die finanzielle Unterstützung in Rekordhöhe, die die Europäische Investitionsbank Ägypten und dem ägyptischen Energiesektor bietet, stellt einen wichtigen Eckpfeiler der guten Beziehungen zwischen Ägypten und Europa dar.“
Botschafter Marc Franco, Leiter der Delegation der Europäischen Union in Ägypten, sagte: „Das ägyptische Stromübertragungsprojekt ist ein Beweis für den Erfolg der Nachbarschaftsinvestitionsfazilität der EU. Die NIF verdeutlicht, wie die Finanzierungspakete europäischer Entwicklungsfinanzierungsinstitutionen auf die besonderen Finanzierungsbedürfnisse Ägyptens im Infrastrukturbereich, vor allem im Energiesektor, zugeschnitten werden können.“
Das EIB-Darlehen von 260 Mio EUR für das Stromübertragungsprojekt ist Teil eines Finanzierungspakets im Rahmen der Nachbarschaftsinvestitionsfazilität, das durch Darlehen der deutschen KfW und der Agence Française de Développement sowie EU-Zuschüsse ergänzt wird. Es handelt sich um das erste Projekt in Ägypten, bei dem die EIB federführend für die Finanzierung im Rahmen der Nachbarschaftsinvestitionsfazilität zuständig war.
Das Projekt wird das ägyptische Stromnetz verstärken und erweitern und die Anbindung der Windparks, die derzeit an der Küste des Roten Meeres errichtet werden, ermöglichen. Die vermehrte Nutzung erneuerbarer Energieträger ist für die Europäische Investitionsbank ebenso wie für die Union für den Mittelmeerraum von vorrangiger Bedeutung
Für das zweite Projekt, den Bau des Kraftwerks Giza North mit einer Leistung von 1 500 MW, hat die EIB ein Darlehen von 300 Mio EUR gewährt. Das gasbefeuerte Kombikraftwerk 30 km nordwestlich von Kairo, das von der Cairo Electricity Production Company betrieben werden soll, soll 2014 in Betrieb gehen. Beim Bau des Kraftwerks wird voraussichtlich technische Hilfe geleistet, um die Energieeffizienz des Kombikraftwerks zu verbessern. Das Projekt wird von der Europäischen Investitionsbank, der Weltbank und dem OPEC-Fonds für Internationale Entwicklung finanziert.
Die Finanzierungsvereinbarungen für das Kraftwerk Giza North und das Stromübertragungsprojekt wurden heute in Kairo von Philippe de Fontaine Vive, für Finanzierungen in den Mittelmeer-Partnerländern zuständiger EIB-Vizepräsident, Dr. Mohammed Mohammed Awad, Chairman der Egyptian Electricity Holding Company, Fathallah Lofty Shalaby, Chairman and Managing Director der Egyptian Electricity Transmission Company, und Ahmed Mustafa Iman, Chairman und Managing Director der Cairo Electricity Production Company unterzeichnet.
Hinweise für die Redaktion:
Die Europäische Investitionsbank ist die Institution der EU für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die 27 Mitgliedstaaten. Bei ihrer Tätigkeit orientiert sie sich an der Politik und den Zielen der EU-Mitgliedstaaten, deren Finanzminister die Gouverneure der EIB sind.