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    Am 7. März 2018 veranstalteten die Europäische Investitionsbank (EIB) und die kroatische Nationalbank gemeinsam eine Konferenz zum Thema „Investments – Moving productivity frontier“. Die Konferenz fand am Sitz der HNB in Zagreb statt. Eröffnet wurde die Konferenz von Martina Dalić, der stellvertretenden kroatischen Ministerpräsidentin und Ministerin für Wirtschaft, Unternehmertum und Kleinunternehmen, Boris Vujčić, dem Gouverneur der kroatischen Nationalbank, sowie von EIB-Vizepräsident Dario Scannapieco. Sie gaben einen Überblick über die makroökonomische Lage Kroatiens, die wesentlichen Interventionsbereiche der Regierung und über das Engagement der EIB in dem Land.

    EIB-Vizepräsident Scannapieco betonte, dass das Geschäftsumfeld maßgeblich die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen bestimmt. Seiner Meinung nach sollte Kroatien die Wachstumsjahre nach dem EU-Beitritt nutzen, um die Bedingungen für langfristige Wettbewerbsfähigkeit und nachhaltige Entwicklung zu schaffen. Um in der Wertschöpfungskette aufzusteigen, sollte das Land stärker in die Qualifikation und Bildung investieren, das Umfeld für Unternehmen insgesamt verbessern, innovative kleine und mittlere Unternehmen (KMU) fördern und auf den Ausbau der IKT-Infrastruktur setzen.

    EIB-Vizepräsident Dario Scannapieco: „Durch die Investitionsumfrage (EIBIS), die die EIB europaweit, und somit auch in Kroatien, durchführt, erfährt die EU-Bank mehr über die Investitionspläne und den Investitionsbedarf von Unternehmen und wie sie ihnen einen echten zusätzlichen Nutzen bieten kann. Die EIB ist bereit, die Unternehmen bei ihren Investitionen zu unterstützen.“

    Geeignete und effiziente Investitionen könnten die Produktivität steigern, die Wettbewerbsfähigkeit erhöhen, neue Arbeitsplätze schaffen und die Abwanderung von Arbeitskräften eindämmen, so der Gouverneur der kroatischen Nationalbank Boris Vujčić.

    Martina Dalić, die stellvertretende kroatische Ministerpräsidentin und Ministerin für Wirtschaft, Unternehmertum und Kleinunternehmen, nannte diesbezüglich drei Prioritäten: die Regierung muss eine schnellere und bessere Inanspruchnahme von EU-Mitteln ermöglichen, ein geeignetes Umfeld für Investitionen schaffen und die Arbeitsweise öffentlicher Einrichtungen reformieren.

    Mit Bezug auf die Ergebnisse der EIBIS-Umfrage unterstrich Debora Revoltella, Direktorin bei der Europäischen Investment Bank, dass wieder mehr investiert wird, jedoch deutlich weniger als vor der Krise. Grund hierfür sind vor allem der Fackkräftemangel, Unsicherheit sowie die strenge Regulierung von Wirtschaft und Arbeitsmarkt. Zudem haben rund dreizehn Prozent der kroatischen Unternehmen Schwierigkeiten mit der Finanzierung – das ist mehr als der EU-Durchschnitt. Und viele Firmen finanzieren sich intern. Hauptgrund ist längst nicht mehr der schlechte Zugang zu Kapital, wenngleich der in Kroatien schwieriger ist als in anderen EU-Ländern, vor allem für kleine und innovative Unternehmen. Denen fehlen oft die notwendigen Sicherheiten, oder die Kreditkosten sind zu hoch.

    Vedran Šošić, Vizegouverneur der kroatischen Nationalbank, verwies auf den großen Schuldenüberhang im Privatsektor, der Investitionen ausbremst. Die Umfrage der kroatischen Nationalbank zur Kreditversorgung von KMU bestätigt, dass Unternehmen im Regulierungsrahmen und im Fachkräftemangel in Kroatien die größten Hürden sehen. Vizegouverneur Šošić unterstrich auch, wie wichtig es ist, dass die Wirtschaft bei der Reallokation von Ressourcen produktivere Unternehmen stärker berücksichtigt.

    Servaas Deroose, stellvertretender Generaldirektor bei der Europäischen Kommission: Das kroatische BIP hat sich wieder seinem Vorkrisenniveau angenähert, Investitionen und Beschäftigung haben in den vergangenen fünf Jahren stetig zugenommen. Doch beim realen und potenziellen Wachstum hinkt Kroatien dem Rest der EU hinterher. Deroose fordert, dass Investitionshindernisse beseitigt werden, vor allem im Bereich der öffentlichen Verwaltung und im Unternehmensumfeld. Kroatien muss noch wichtige Reformen auf den Weg bringen, die auch im Hinblick auf die Einführung des Euros von wesentlicher Bedeutung sind.

    Die Podiumsdiskussion zur Investitionsdynamik in Kroatien moderierte Gordi Sušić, der bei der kroatischen Nationalbank die für Wirtschaftsanalysen zuständige Abteilung leitet. Weitere Diskussionsteilnehmer waren Debora Revoltella, Vedran Šošić und Servaas Deroose sowie Paloma Lòpez-Garcia, Senior Economist bei der Europäischen Zentralbank und Dubravko Mihaljek, Leiter des Bereichs für makroökonomische Analysen bei der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich.

    Die zweite Podiumsdiskussion widmete sich dem Thema Investitionen in der Praxis. Teilnehmer waren: Miguel Morgado, Direktor bei der Europäischen Investitionsbank, Marija Tufekčić, Executive Director, Plavi partner d.o.o., Jasmina Dovgan, Board Member, Signalinea d.o.o., Darko Ranogajec, Präsident, OMCO Croatia und Jacques Feron, Präsident, Međunarodna zračna luka Zagreb. Die Moderation übernahm Anton Kovačev, der das Büro der EIB in Kroatien leitet.

    Die Schlussrede hielt der kroatische Finanzminister Zdravko Marić. Er verwies mit Nachdruck darauf, dass die Inanspruchnahme von EU-Mitteln verbessert werden muss. Wichtig sind vor allem ein funktionierender Markt, ein gutes Geschäftsklima und ein geeigneter rechtlicher Rahmen sowie Investitionen in die Bildung und in immaterielles Kapital. Ein weiteres wichtiges Thema der Regierung war die negative demografische Entwicklung, der mit mehr Wirtschaftswachstum – d. h neuen Arbeitsplätzen und höherem Lebensstandard – entgegengesteuert werden soll.

    >@Graphic Workshop/EIB

    Mit ihrer Umfrage zur Investitionstätigkeit ermittelt die EIB den Bedarf von Unternehmen in allen 28 EU-Ländern.

    Der folgende Überblick enthält die wichtigsten Ergebnisse für alle 28 EU-Länder.

    Die Ergebnisse auf einen Blick